Lange habe ich nun hin- und herüberlegt, ob ich diesen Thread hier überhaupt eröffnen soll... ... es gibt ja immer wieder sogenannte "Besserwisser", welche zu allem und jedem irgendeine "schlaue" Erklärung haben... Und trotzdem... ich finde es einfach so wichtig, auch als "Warnung", bzw. als "Gedankenanstoss"... Mit "Kranksöilis" bin ich in den letzten Wochen ja "reich gesegnet" ... So möchte ich Euch kurz diese meine Erfahrung auch noch weitergeben: Nach unseren Tessinerferien vor etwa einem Monat habe ich (das war logischerweise ebenfalls an einem Samstag... - wie könnte es auch anders sein... ) meine Söilis bei der Fütterung genaustens beobachtet... und gesehen, dass AURORA, die Chefin der Gross-Sippe, zwar an allem rummüffelte, aber nichts wirklich gefressen hat . Also rausfischen und Kontrolle. AURORA hatte etwas abgenommen, sah aber sonst gut aus. Das Abtasten ergab keinen Befund. Eine Verletzung sah ich nirgends. Die vorderen Zähne waren unauffällig, die hinteren konnte ich nicht sehen. Ich setzte AURORA alles Mögliche vor. Sie WOLLTE fressen, KONNTE aber nicht . Also rührte ich CC an und bot AURORA das an. Sie hat geschluckt und geschluckt und geschluckt und... sie hatte einen solch unbändigen Hunger! Kleine Hälmchen und auch Löwenzahn hat AURORA reingezogen, dann aber nicht mehr gekaut... ich war überzeugt, dass dies die Zähne sein MUSSTEN, das erste "Zahnsöili" meiner Karriere... (dachte ich...) Also hiess es mal, das ganze Wochenende Critical Care füttern und Montag ab zum TA. AURORA hatte leicht erhöhte Temperatur und mein TA war nach dem Abtasten sozusagen überzeugt, es hier mit einem Abszess zu tun zu haben. Man sah nichts!!! Aber wenn man mit der Hand gleichzeitig beide Kieferknochen fühlte, merkte man, dass es rechts minim geschwollen schien. Na toll... Gleichentags noch wurde AURORA operiert. Am Abend dann der erlösende Anruf. Die OP war gut verlaufen. AURORA hatte absolut keine äussere Verletzung, aber eitermengenmässig hatte sie ANUSCHKA übertroffen - na prost! AURORA muss durch den Druck des im Kiefer eingeschlossenen Eiters unsägliche Schmerzen gehabt haben...). Die hinteren Zähne jedoch seien absolut unauffällig und in Ordnung. AURORA bekam, wie auch schon ANUSCHKA, eine Drainage und blieb noch über Nacht in der Praxis. Dann hiess es für uns wieder spülen, spülen, spülen (und salben)... aber wir hatten ja inzwischen schon mal Erfahrung bis zur Genüge... ebenfalls bekam AURORA eine Hochpotenz von Gabrielas Silicea. AURORA mit ihrer Drainage, welche sie wie auch ihr Partnerschweinchen PAMINA völlig in Ruhe gelassen haben Fast 14 Tage haben wir die Drainage stehen lassen und konnten so wunderbar spülen. Hier nach einer der letzten "Spülaktionen", bevor die Löcher zugewachsen waren. Frappant war, dass AURORA, kaum aus der Narkose erwacht und mit Schmerzmitteln versorgt, völlig normal und problemlos gefressen hat. Und das hat sie auch zuhause beibehalten und so innert kürzester Zeit ihr ursprüngliches "Kampfgewicht" von fast 1200 Gramm wieder erreicht. Wir haben nach möglichen Gründen gesucht für ANUSCHKAS, und nun vor allem für AURORAS Abszess. Denn dieser musste eine innere Verletzung gewesen sein. Seit etwa zwei, drei Jahren füttere ich ja die beliebten Himbeer- und Brombeerstauden. Schon nur diejenigen, welche nicht allzu grobe Dornen haben, aber trotzdem... mein TA schliesst nicht aus, dass solche Dörnchen minime Verletzungen hervorrufen können, welche sich dann Tage oder sogar Wochen später noch infizieren... So oder so, auf unserem Speiseplan gibt es nur noch Blätter, aber keine Stängel mehr. Dieses Risiko will ich bewusst nicht mehr eingehen! Bitte beobachtet doch Eure Tiere ganz besonders, wenn Ihr Himbeer- und Brombeerblätter mit den Stauden füttert. So ganz ungefährlich ist das nicht.... Inzwischen wohnen AURORA und PAMINA wieder in der Gross-Sippe. AURORA hat ihren Chefposten auch nach fast dreiwöchiger "Sippenabwesenheit" ganz selbstverständlich wieder übernommen, als wäre sie nie weggewesen . Nun fische ich sie einfach noch alle paar Tage raus, um den Hals zu fühlen. Ob und wie die Tiere fressen, schaue ich sowieso täglich...
Ou Anna, bei dir läuft aber wirklich was!! Meine bekommen auch rein gar nichts wo Stacheln oder ähnliches dran ist. Auch keine Disteln. Es gibt noch viel anderes, was gut ist und sie fressen können und Distelprodukte gibt es auch in anderer Form. Ich finde, sie haben schon sonst genug Problemchen und dann muss nicht auch noch ein Abszess her wegen einem dummen Stachel. Natürlich kann jeder Zeit auch irgendwo anders her eine Verletzung kommen, das ist mir klar. Ich weiss, dass es hier viele gibt, die schon jahrelang solche Dinge verfüttern und bisher noch keine Probleme damit hatten. Das muss ein jeder selber wissen was er verfüttert und was nicht. Ich mache es nicht. Mein Homer, ich hatte ihn grad mal 2 Monate, hat sich einmal "nur" mit einem Heuhalm einen Abszess geholt und seither bin ich, insbesondere mit Stacheln, sehr vorsichtig. Ich habe ihm grad zugesehen, wie er sich beim Heufressen verschluckt hat. Da war ich aber noch am Anfang meiner Meerikarriere und hatte noch nicht soviel Erfahrung mit Abszessen. Er hat dann andauernd so gehustet und am nächsten Tag hat er immer seinen Kopf so komisch auf die linke Seite gezogen. Als ich ihn dann untersucht habe,ich habe mich natürlich gewundert, was er denn immer den Kopf so komisch hält, musste ich einen Abszess feststellen. Naja, und seither weiss ich, wo eine Wunde ist, ist auch ein Abszess nicht mehr allzufern. Ich hoffe, deine "Krankengeschichtenphase" ist auch bald mal vorbei
Liebe Anna, es kann bei den Meeris so viel passieren, vielleicht waren es die Dornen, vielleicht aber auch nicht. Mach Dir keine Vorwürfe. Für Brombeeren gibt es aber einen guten Trick, ich habe dornenlose Brombeeren im Garten. Viele Grüsse, Imke
Da hast Du absolut recht, liebe Imke. Wir können unsere Schützlinge nicht vor allem bewahren. Und ich würde ihnen nun auch nicht die Tannenäste verwehren, weil sie sich ja daran verletzen können. Aber die dornigen Stängel brauchen sie in meinen Augen nun wirklich nicht. Dornenlose Brombeeren sind natürlich der Hit! Ich denke, es ist hier wie so vielerorts. Ein jedes sieht es etwas anders (und das ist ja auch gut so) und macht es so, wie es in seinen Augen richtig ist. Ich möchte nur gerne meine Erfahrungen weitergeben und halt auch sagen, dass mir persönlich bei diesen Stauden nicht mehr wohl ist...
Liebe Anna Gehäufte Abszess-Fälle sind natürlich aufreibend fürs Zweibein (und unangenehm fürs Meeri sowieso). Da überlegt man sich zwangsläufig, was an der Fütterung zu ändern ist, nicht wahr. Ich füttere auch hie und da Ackerdisteln und Blätter (keine ganzen Ranken) von wilden Brombeeren vom Wald, diese vor allem im Winter. Bis ich aber zu Hause bin, sind sie schon angewelkt und somit etwas "weicher". Ich denke, die Mundhöhle unserer Meeris wird auf diverse Art mal gepiekst, es kann ganz simpel ein spitzer Heuhalm sein, der unglücklich aufgenommen wurde. In den meisten Fällen heilen solche Mikro-Verletzungen spurlos ab. Befindet sich aber z.B. ein aggressiver Bakterienstamm in der Gegend oder ist das Tier immunologisch nicht auf der der Top-Höhe, kann es durchaus sein, dass sich daraus ein Abszess entwickelt. Nun habe ich trotzdem einen Erklärungsversuch gemacht, obwohl du doch eingangs darauf hingewiesen hast, dass du darauf nicht scharf bist ... Dann nimm obigen Text einfach als Gedankenanstoss meinerseits! Recht gute Besserung deinen Schützlingen und "nüt für unguet", Gabriela
