Ein Artikel über Leihmeerschweinchen in 20-Minuten

Dieses Thema im Forum "Medienberichte und Ausstellungen" wurde erstellt von Suzie, 1. Februar 2011.

  1. Suzie

    Suzie Prominenter Benutzer

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  2. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Vielen Dank, Suzie!

    Ich bin gespannt, wieviel mehr "saublöde" Kommentare noch angefügt werden... diese Leute bei den Kommentaren haben nicht das geringste verstanden!

    Wenn es sich endlich durchsetzen würde, dass man keine 2-Schwein-Haltung betreibt, sondern sich zu einem "echten" Rudel durchringen könnte - mit entsprechend viel Platz natürlich -, dann wären Leihschweinchen überhaupt nicht mehr notwendig.

    Nur 2 Schweinchen sind keine artgerechte Haltung, sondern nur eine Notlösung dem Menschen zuliebe, weil viele das "praktischer" finden und man es "schon immer" so gemacht hat.
     
  3. Herzensbrecher

    Herzensbrecher VIP-User VIP

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    Tja, aber wer immer nur zwei Schweine hält, wird ja nie erleben, wie wunderschön und wichtig ja schon nur ein Kleinrudelchen von 3 Tieren für die Tiere *und* den Halter ist.

    Als Ende Januar letztes Jahr Nöldi starb, habe ich wegen der alten und behinderten Motte auch erst Angst gehabt einen neuen Kastraten zu holen und Motte und Mandy waren vier Monate alleine.

    Ich habe die Ruhe im Gehege nicht ertragen können. Die sonst sehr lebhafte Mandy mutierte nach 3 Monaten regelrecht zur Schlaftablette.

    Sie haben sich natürlich verstanden, sie sind ja seit Jahren zusammen, aber waren immer eine Gruppe gewohnt von Anfangs fünf Tieren.

    Es lief nichts mehr, ausser fressen und schlafen, sonst keine Interaktionen mehr.:-(

    So fasste ich mir ein Herz, erklärte Claudia in der Auffangstation die Lage und zusammen fanden wir mit Herrn Neumann wieder einen geeigneten Kastraten, der vom Alter und Temperament her wunderbar zu den beiden Mädels passte.

    Motte behandelt er sehr respektvoll und mit Mandy macht er was los, sie jagen sich und haben Spass.

    Auch die Vergesellschaftung lief völlig problemlos, nach 2 Stunden waren die Verhältnisse geklärt. Das hat das Kerlchen prima gemacht:) und Mandy ist ein starkes Schwein, aber sie hat sich schnell untergeordnet.

    Im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich aus Angst so lange gewartet habe.

    Es ist wieder richtig Leben in der Bude und besonders für Mandy freue ich mich, sie hat wieder den Schalk im Nacken:))).

    Eine typische Geschichte, wie "ungesund" Zweierhaltung ist, darum schreibe ich sie.

    Leider blockieren auch erfahrene Halter manchmal.:-(
     
  4. Priska

    Priska Prominenter Benutzer

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    Oft wollen auch die Leute mit einer grösseren Gruppe irgendwann mal aufhören.
    Die könnten ihr Tier zwar in eine Gruppe geben, weil es nicht nur Zweiergruppe gewöhnt ist, sehr oft wollen aber gerade die Leute auch ihrem letzten das Lebensende bei sich ermöglichen...

    Gruss
    Priska
     
  5. Herzensbrecher

    Herzensbrecher VIP-User VIP

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    Spräche etwas gegen zwei Leihmeerschweinchen? Ausser vielleicht der Kapazität an Leihmeerschweinchen?
     
  6. Priska

    Priska Prominenter Benutzer

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    Nein, dagegen spräche nichts.
    Aber die Tatsache, dass es schon jetzt zu wenige Tiere gibt (oder Leute, die Tiere ausleihen und sie dann auf Abruf subitissimo wieder zurücknehmen, egal ob grad mitten im Winter ist und die Tiere in Innenhaltung) ist wohl sehr einschränkend....

    Gruss
    Priska
     
  7. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Ja, das ist eine verbreitete Zwickmühle, ich weiss. Das ist aber in meinen Augen vor allem Sentimentalität und Egoismus, weil man dabei viel mehr an sich selber als an die Tiere denkt!

    Ich bin deshalb der Meinung, dass da halt auch mal die Leute selber über ihren Schatten springen sollten und rechtzeitig vorher, d.h. wenn sie noch drei letzte Schweinchen haben, einen Platz suchen, an den sie entweder gleichzeitig ihre zwei letzten Schweinchen abgeben oder andernfalls halt sofort, ohne lange suchen und fragen zu müssen, bereits einen Platz wüssten, an den sie ihr letztes Schweinchen abgeben können.

    Ich selber habe das so mit meinen Ratten gehalten und würde das natürlich auch mit meinen Schweinchen so machen, falls ich mal in die Lage käme (vielleicht kurz vor dem Altersheim:D), dass ich nur noch drei letzte hätte.
    Diese Ueberlegung, "wie weiter", muss eben bei drei Meerschweinchen einsetzen, nicht erst, wenn man dasitzt mit einem letzten Einzelschweinchen.

    Bei meinen Ratten habe ich lange vorher geplant und vereinbart, dass ich die beiden letzten an einen supertollen Platz mit einem Rudel abgeben darf. Somit konnten die beiden letzten noch zusammen umziehen und hatten dadurch weniger Stress.

    Im übrigen hatten wir diese Diskussion schon einmal, wie man aufhört mit einer Rudelhaltung
     
  8. nelson

    nelson Benutzer

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    Das Problem ist ja, dass meist noch Kinder da sind, die es "nicht ertragen", wenn man das letzte Schweinchen ZUGUNSTEN des Schweinchens weggeben würde, und da die Schweinchen ja nicht wie Elefanten eintönig mit dem Kopf hin und her wackeln, sondern einfach "nur" ruhiger werden, wird das halt nicht als negatives Verhalten, bzw. als "Unglücklichsein" wahrgenommen und man behält das Tier.
    In einem 100er Käfig ists ja eh schon schwer, mehr als "ruhig" zu sein, da ist das Ganze eh nicht auffallend, sprich man wird einen Unterschied wohl nicht wahrnehmen...

    Ich finde, gerade als Eltern hat man auch hier eine klare Aufgabe, nämlich den Kindern auch aufzuzeigen, dass man ein überlebendes Schweinchen eben zu seinen Gunsten entweder in eine neue Gruppe in einem neuen Heim abgeben müsste, oder eben, dass man ihm neue Kollegen dazusetzt (natürlich optimalerweise nicht erst, wenn nur noch eines dasitzt, wie Aika schreibt). Kinder kann man sehr wohl in die Pflicht nehmen, ich staune immer wieder, wie sensibel meine Jungs in der Beziehung sind, obwohl sie tagtäglich den Ego raushängen (sie sind 7 und 10).

    Wenn ein Schaden nicht greifbar ist, nicht offensichtlich ist, dann ist er nicht wirklich vorhanden, bzw. man macht sich weniger oder gar keine Gedanken darum - es sind ja "nur" Tiere... :e010:
     
  9. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Ich habe es jetzt bereits zweimal erlebt, dass Kinder selber zu mir kamen, um mir ihre letzten Einzelschweinchen zu bringen (das spricht sich offenbar rum...).

    Nur ist das wohl eher selten, dass jemand ein Altersheim betreibt und solche "Restposten" aufnimmt (und TA-Kosten trägt).
    Aber ich sehe das halt als kleinen Beitrag zum Tierschutz an. Es ist ja nur ein Tropfen auf den heissen Stein, aber immerhin gibt es Kinder, welche das einsehen und diese Meinung sogar untereinander austauschen.

    Deshalb glaube ich, dass man auch Kindern erklären kann, dass man zugunsten eines Tieres entscheiden sollte, nicht einfach egoistisch ein Tier alleine leben lassen, weil man es "nicht erträgt", wenn man es nicht mehr hat.
     
  10. erklaerbaer

    erklaerbaer Erfahrener Benutzer

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    Sogar uns (als quasi Neu-Grossmeeriefamilie) ist es schon passiert, dass wir angefragt wurden, ein letztes Tier aus einer Haltung zu übernehmen.

    Gerade letzten Sommer, kurz nachdem wir unsere Meeries nach draussen umgesiedelt hatten und sich drei neue Gschpänli dazu gesellt hatten, fragte uns unser Babysitter-Mädchen (ca. 14 Jahre alt), ob wir ihr letztes Meerschweinchen bei uns aufnehmen könnten. Sein Gschpänli hätte vor kurzem das Zeitliche gesegnet und sie hätte gesehen, wie gut es unsere Fellnasen bei uns hätten. Da konnten wir natürlich nicht ausschlagen, und Lilly hat sich super in der Gruppe integriert. Auf eines me(e)r kams ja dann auch nicht mehr drauf an ;-)

    Gruss
    Ivo
     
  11. Nabo

    Nabo Erfahrener Benutzer

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    Mit einer Tierhaltung aufzuhören finde ich generell schwieriger, als mit einer Tierhaltung anzufangen (punkto Sozialkontakte). Jedoch solle es immer im Interesse des Tieres geschehen und nicht nach den Bedürfnisse des Menschen.

    Ich selber habe mir auch schon mal überlegt, was mit meinen Tieren passiert, wenn ich aufhören muss/will mit der Meeri-Haltung. Ich kam zum Schluss auf einen Punkt, dass ich meine Tiere für den Rest ihres Lebens an einen anderen Menschen vermittle und für den finanziellen Aufwand (Tierarzt, Futter, Einstreu, Anschaffungen, etc.) zu ihren Lebzeiten aufkommen werde.


    Ich denke, wenn es aus irgend einem Grund einfach nicht mehr geht, dann wäre es für das Tier das beste. Klar gibt es auch hier wieder ein dafür und dagegen.


    Lieber Gruss


    Nadia


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