Warnung vor Frontline

Dieses Thema im Forum "Krankheiten" wurde erstellt von Rakete, 30. September 2008.

  1. Rakete

    Rakete Prominenter Benutzer

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    Bitte verwendet für Milbenbefall kein Frontline!
    Hier eine Warnung, dass es NIE angewendet werden sollte, da es bei Kleintieren tödlich sein kann.

    Es gab schon Todesfälle, die auf den Gebrauch von Frontline zurück zu führen sind.
    Frontline sollte ausdrücklich nur bei Katzen und Hunden verwendet werden.
    siehe auch Brief des Herstellers unter:
    http://www.kaninchenforum.com/site/content/view/99/29/
     
  2. salin

    salin Erfahrener Benutzer

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    Ja das stimmt. Für Hasen ist Frontline tödlich. Allerdings nicht bei allen Kleintieren. Meeri zum Beispiel dürfen damit eingesprüht werden.Dies weis ich aus Nachforschungen beim dem Tierspital Zürich. Ich habe da zusammen mit der TA angerufen. Auch bei Igel darf man es beutzen.
     
  3. Aber Achtung, Schweinchen nie direkt mit Frontline ansprühen!

    Einmalhandschuhe anziehen, am besten aus Latex, damit hat man noch Gefühl in den Fingern. Sich selbst in die Hände sprühen, verreiben, dann das Schweinchenfell vorsichtig durchwuscheln.

    Ich halte sie dann noch etwas in ein Handtuch gekuschelt auf dem Schoss, dieses Zeug hat eine enorme Verdunstungskälte.

    Raum gut lüften nach der Anwendung! Wenn es das Wetter erlaubt, schon während des Einreibens Fenster auf.

    Meine ehemalige Tierärztin behandelte die Tiere immer auf dem Fensterbrett, was noch den Vorteil hatte, dass sie durch die Naturgeräusche und Gerüche abgelenkt waren, die TÄ wohnte direkt am Waldrand.

    Falls nun noch jemand auf dem Fensterbrett behandeln will, dran denken, Tier gut festhalten!!!
     
  4. Rakete

    Rakete Prominenter Benutzer

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    Leider wissen auch noch lange nicht alle TA Bescheid darüber, und letztendlich gelten Fakten und nicht das, was einem weitererzählt wurde... (das ist jetzt nicht gegen das Tierspital gemeint, den leisten ansonsten sehr gute Arbeit).
    Letztendlich sollte man sich immer an die Empfehlung des Herstellers halten. Das gilt ebenso auch bei Medikationen, da liest man ja auch zuerst den Beipackzettel durch vor der Anwendung.

    Auch wenn man im Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie der Universität Zürich den Begriff ‚Frontline’ eingibt erscheinen nur Produkte für Katze oder Hunde mit entsprechender Medikation.
    Und das ist nun wirklich die Referenz-Anlaufstelle in der Schweiz, jedenfalls sollte diese Empfehlungen noch vor denjenigen eines TA’s kommen.
    http://www-vetpharm.uzh.ch/perldocs/index_v.htm

    PS: ich habe damit nicht gemeint, dass nun deswegen alle Kaninchen (oder sonstige Kleintiere) daran sterben. nur es gab bereits schon Todesfälle; wahrscheinlich liegt die Mortalität im Prozent- oder sogar im Promille-Bereich. Deswegen sollte es auch nur für Tiere verwendet werden, die auf dem Beipackzettel erwähnt sind.
     
  5. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

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    Hallo
    Frontline wird öfters angewendet - vor allem die Sprüh-Variante.
    Es ist eben schon so, dass die Hersteller vorwiegend Medikamente für Hunde und Katzen entwickeln. Dort wird auch häufiger geforscht, denn da wird finanziell Unterstützung geboten. Gerade bei Augenkrankheiten sind die Medis alle aus der Humanmedizin.
    Es findet sich auf dem Markt, kaum ein Medikament, welches ausschliesslich für Nager entwickelt wurde. ich nehme an, dass die Gewinnmarge zu klein ist.
    Wir hatten auch schon Frontline verschrieben erhalten; ein Übernahmetier, welches einen starken Milbenbefall zeigte und Stronghold nicht die gewünschte Wirkung erzielte, wurde mit Frontline behandelt.


    Gruss
    Jasmin
     
  6. Rakete

    Rakete Prominenter Benutzer

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    auch in anderen Foren im Ausland, welche um einiges grösser sind als das Nagerforum in der Schweiz, wird ausdrücklich vor der Anwendung von Frontline gewarnt. Und ein TA, der genügend Erfahrung hat, wird das auch bestimmt nicht anwenden.

    Es gibt genügend andere Mittel, die garantiert ungefährlich sind und auch noch besser wirken. Und die Todesfälle zeigen wohl zur Genüge auf, dass ein verantwortungsvoller Tierhalter dies nicht anwenden sollte. Die entsprechenden Links des Herstellers sind auch eine Stellungnahme auf die Todesfälle. Darum habe ich die Links auch eingestellt, damit man die NACHLESEN kann.

    Wer Frontline trotzdem verwendet, macht das auf eigenes Risiko. Und es ist bestimmt kein gängiges Mittel, das TA anwenden.

    Droncit/Ivomec Injektionen hat z.B. bei starkem Milbenbefall wunderprächtig gewirkt.
    Auch das TA-Buch 'Leitsymptome beim Kaninchen, Diagnostischer Leitfaden und Therapie' von Anja Ewringmann empiehlt ebenfalls Ivermectin (=Ivomec).
     
  7. Hi Du,

    kein einziges Parasitenmittel ist ungefährlich.

    Noch nicht mal die, die den natürlichen Wirkstoff Pyrethreum (Chrysanthemenextrakt) enthalten. Den findet man z.b. in diversen, äusserlich anzuwendenden Ungeziefermitteln zusammen mit Kieselgur.

    Todesfälle gab es auch schon mit Ivomec. Ich hatte 1994 das erste Mal Milbenbefall bei einem vier Wochen alten Schweinchenbaby.Die Milben waren, wie ich heute weiss, durch den Umstellungsstress ausgebrochen. Damals hatte ich noch nicht die Kenntnisse, die ich heute habe.

    Der TA hat mich darüber aufgeklärt, dass er eben auch Todesfälle nach Ivomec schon erlebt hat. Ivomec ist dennoch das Mittel der Wahl bei Grabmilbenbefall.

    In den letzten Jahren wird nun öfter Stronghold gegeben. Meine TÄ ist der Ansicht, Stronghold würde nun speziell bei Meerschweinchen nicht so gut wirken.

    Nach meinen bisherigen Erfahrungen, kann ich diese Ansicht nicht teilen, meine Milbenerfahrung ist allerdings gering.

    Bei einem stark befallenen Nottier mussten Ivomec und Stronghold nacheinander ran. Sie war so schlimm dran, dass sie sich selbst die Haut in Fetzen vom Körperchen riss.:-/

    Frontline setze ich ein bei Haarlingen oder Pelzmilben. Bei einem Kaninchen würde ich es nun nie anwenden, bei Meerschweinchen habe ich noch nicht von Problemen gehört.

    Dass soviele Medikamente offiziell nur für Hunde und Katzen zugelassen sind, liegt wohl daran, dass die Hersteller für jede Tierart gesondert die Zulassung für das Medikament beantragen müssen und diese Zulassung kostet so einiges.

    Das rentiert sich vielleicht nicht für Kleinnager:-(

    In D verschwanden 2005/2006 so einige Medis vom Markt, auch Humanpräparate, die es schon jahrelang gab, altbewährte.

    Die Hersteller hatten schlichtweg keine neue Zulassung beantragt. Die muss nämlich zwischendurch erneuert werden.

    Die Tierärzte rauften sich die Haare, weil es sehr aufwändig war, Ersatzmedis zu finden.

    Wenn man Bedenken hat, seinem Tier ein Mittel geben zu lassen...den TA bitten, dass er bei der Herstellerfirma anruft. Jede Firma hat so einen Infoservice.

    Was mich allerdings auch erstaunt, dass Frontline in der Schweiz frei in den Apotheken verkauft wird, in D gab es das nur beim TA.

    Ich bin mit all diesen Mitteln sehr vorsichtig, es sind starke Gifte.
     
  8. Tamara

    Tamara Prominenter Benutzer

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    Ich verwende schon seit 4 Jahren Frontline gegen Haarlinge, hatte noch nie eine schlechte erfahrung gemacht. Mein TA kennt sich sehr gut mit Meeris aus, er sagt es sei bedenkenlos.
     
  9. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

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    Nachtrag:

    Beim Einsatz von Frontline bei Kaninchen wird abgeraten. Selber habe ich keine Erfahrungen, wie gesagt nur bei einem Meerie.

    Gruss
    Jasmin
     
  10. Gabi

    Gabi Guest

    Hoi Rakete
    soweit es Kaninchen betrifft, geb ich dir völlig recht; die vertragen das Frontline tatsächlich teilweise nicht und da würd ichs auch nicht einsetzen.

    Weisst du aber konkret von einem Fall bei Meeris oder anderen Kleinnagern, wo es wegen Frontline Probleme oder gar einen Todesfall gab? Oder verallgemeinerst du einfach?
    Deinen Beitrag hast du ja richtigerweise ins Kaninchenforum gesetzt. Aber du schreibst ganz allgemein von Kleinnagern...


    Wenn wir immer nur diejenigen Medis einsetzen würden, bei denen die Hersteller explizit auch die Anwendung für Meeris (bei Kaninchen wirds ähnlich sein) auflisten und entsprechende Versuchsreihen gemacht haben, dann könnten wir ziemlich oft einfach die Schultern zucken und zugucken, wie ein Tier stirbt. Es gibt nämlich so gut wie keine Medikamente, die wirklich sorgfältig für Meerschweinchen getestet wurden. Die meisten Mittel, die regelmässig zur Anwendung kommen, sind für Hunde und Katzen, teilweise für Rinder und Schweine entwickelt worden und die Dosierungen sind dann Umrechnungen, die teilweise auch mit einiger Vorsicht zu geniessen sind.
    Erfahrene und interessierte Tierärzte bilden sich oft selber weiter, fragen direkt beim Hersteller bzw. Grossverteiler nach, bei Kollegen, schlagen in Kompendien nach oder natürlich auch online.

    Man kanns auch übertreiben mit dem "sich-an-den-Beipackzettel-halten".

    Ich erinnere mich an einen Fall in meinem Kundenkreis, wo eine Tierärztin einem hochträchtigen Meeri auf gar keinen Fall Ivomec geben wollte - ganz einfach, weil der Hersteller nicht explizit etwas dazu schreibt, dass man das Mittel auch während der Trächtigkeit anwenden dürfe. Die TÄ wollte auf Nummer sicher gehen und hat der Kundin geraten, ihr Meeri einmal täglich mit Ectofum zu baden.
    Ein hochträchtiges Weibchen, das notabene in Aussenhaltung lebte.
    Ich denke nicht, dass die ein tägliches Bad so problemlos weggesteckt hätte.
    Die Behandlung mit Ivomec (die dann halt ich, nach Rücksprache mit der besagten TÄ auf meine Verantwortung hin durchgeführt habe), hat tiptop angeschlagen, das Meeri hat sich rasch erholt und die Jungen waren alle kerngesund.


    Gruss
    Gabi
     
  11. Rakete

    Rakete Prominenter Benutzer

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    Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie der Universität Zürich:

    ich bin auch gegen Übertreibungen, aber das hier hat absolut nichts damit zu tun.
    Würdet Ihr ein Medikament persönlich einnehmen, wo steht es kann bei Menschen zu Todesfolgen kommen? (DAS Medikament möchte ich noch sehen, dass dann noch überhaupt zugelassen ist....)
     
  12. Gabi

    Gabi Guest

    Liebe Rakete

    NIEMAND hier hat gesagt, man könne es bei Kaninchen anwenden!
    Im Gegenteil, in diesem Punkt stimmen dir bisher alle Schreibenden zu.

    Aber nur, weils bei Kaninchen zu Todesfolge kommen kann, heisst das doch nicht gleich, dass es für SÄMTLICHE Kleinnager tödlich ist.
    Auch das Vet-Amt schreibt nichts von anderen Kleinnagern wie Meeris, Mäusen, Hamstern, etc.

    Ich hab dich konkret gefragt, ob du irgendwas von Problemen bei anderen Nagern weisst, aber du kommst einfach nochmal mit dem Gleichen, ohne auf meine Frage einzugehen. Das find ich etwas gar simpel.
    Also, noch einmal: hast du irgendwas gehört, gelesen, mitbekommen - wie auch immer - dass es bei Meeris, Hamstern, Chinchillas, Degus, Mäusen, etc. zu Problemen gekommen ist?


    Gruss
    Gabi