Temperaturunterschiede aussen-innen

Dieses Thema im Forum "Haltung" wurde erstellt von Lizzy, 30. November 2007.

  1. Lizzy

    Lizzy Erfahrener Benutzer

    Ich habe eine Frage zu einem Thema, das immer wieder diskutiert wird.

    Was ist genau so schädlich daran, wenn Meeris grösseren Temperaturunterschieden ausgesetzt sind? Dass es für den Organismus nicht unbedingt grad förderlich ist, das ist mir klar, nur was sind (körperlich) genau die Gefahren?
    Lungenentzündung? Erkältung? Erfrieren?

    Ich persönlich glaube, dass es (wenn man diesen Wechsel organisiert und vernünftig vorgeht) nicht so schlimm sein kann. Klar sollte man den Wechsel nicht bei den ärgsten Tempis machen, das Meeris muss in eine Gruppe kommen damit sie einander wärmen können, .... !

    2 meiner Meerijungs werden heute kastriert und werden anschliessend an die OP auf ein Wärmekissen gelegt (beschleunigt Heilungsprozess). Sie leben in Aussenhaltung. Zwischen dem Wärmekissen und draussen herrscht ja auch ein recht grosser Unterschied.

    Babys in Aussenhaltung:
    bei mir hat es vor einigen Tagen ja 2 Würfe gegeben. Bei eisigen Tempis draussen (klar nicht dem Wetter ausgesetzt, sondern in wind- und wettergeschützten Ställen). Wenn man bedenkt, dass die Babys im Mutterleib (rund 36°C > haben die Meeris die selben Körpertempi wie Menschen?) geniessen und dann unter Umständen bei Minustempis zur Welt kommen, dass sie klein und schwach sind. Das sind ja extreme Tempiunterschiede, die die Kleinen da mitmachen. Klar, Mama wärmt sie, aber auch die grossen Meeris können einander wärmen. Und da kann der eigene Körper sicher auch schon viel mehr aushalten.

    Jaja, Gedanken, die man sich so macht bei dem Wetter ;)
     
  2. Lizzy

    Lizzy Erfahrener Benutzer

    Ich würde mich freuen, wenn jemand etwas zu einer Diskussion beitragen würde.
     
  3. emma

    emma Erfahrener Benutzer

    ich glaube auch nicht, das es ganz so schlimm ist, wenn sie sich gegenseitig wärmen können.
    Ich staune immer wieder, wenn ich morgens früh die Kleinsten unter Mamis Bauch hervorhole, wie warm die sind. (Obwohl Minustempis draussen).
    Ich mag mich auch noch erinnern, das ich als Kind öfters mal ein Meeries nachts in mein Zimmer geholt habe zum schlafen (ohne, das es meine Mutter wusste), auch diese Meeries waren nicht krank oder dergleichen, sie hatten immer ein recht langes Leben.
     
  4. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

    Hallo Lizzy

    Das stimmt, das ist immer wieder eine interessante Diskussion.

    Bei dieser Frage muss man sehr viele Faktoren berücksichtigen:
    Aus Wohnzimmer-Wärme direkt in eine Kalt-Aussenhaltung zu wechseln ist extrem heikel, weil die Meeries ihre Temperatur-Regelung nicht "trainiert" haben.
    Sie sind ja nur gleichmässig warme Temperaturen von rund 20 Grad gewöhnt, weder kälter noch heisser. Deshalb macht das Immunsystem viel schneller schlapp bei einem abrupten Wechsel vom Wohnzimmer in den Garten und deshalb rate ich auch davon ab.
    Die Folge kann alles Mögliche sein, Milben, Augen-Entzündungen, Niesen bis zu Lungenentzündung, etc. (kann, muss aber nicht... nur wer möchte das schon gründlich ausprobieren und "testen?")

    Mit mehreren Uebergangsstufen und langsamer Angewöhnung an die Kalthaltung ist aber auch das zu schaffen, z.B. via ungeheiztes Zimmer, Hobbyraum, Schopf, etc.

    Ein weiterer Faktor ist die Gruppenzusammensetzung und -grösse: Meerschweinchen sind keine Kuscheltiere, auch gegenseitig nicht. Sie lieben es nicht besonders, eng zusammenzurücken (ganz im Gegenteil zu Kaninchen, die das enge Kuscheln am liebsten haben). In jeder Gruppe gibt es Aussenseiter, die mehr oder weniger ausgeschlossen oder sogar gemobbt werden. Das Rangtiefste darf unter Umständen überhaupt nicht ins Haus, sondern hockt vielleicht sogar unter dem Haus.
    Natürlich sollte auch die Gruppengrösse nicht allzu klein sein, am besten mind. 3 - 4, damit sie sich gegenseitig animieren, sich zu bewegen und sie ein Haus genügend aufwärmen können.

    Ein weiterer Faktor ist das Alter: Babies, die natürlich die Wärme ihrer Mutter brauchen sowie trockene Einstreu, oder Alterchen, die magerer sind als in jungen Jahren und dauernd zuviele Kalorien verbrennen im Kampf um die Wärme. Manchmal können alte Meeries gar nicht mehr so viel fressen, wie sie gegen die Kälte gleich wieder verbrennen und nehmen daher laufend ab.
    Ausserdem schlafen alte Meeries mehr, nehmen also auch weniger Futter zu sich.
    Deshalb würde ich selber nur erwachsene, gesunde Meeries von der Wärme in die Kälte wechseln oder umgekehrt, weil ich dabei annehmen kann, dass ihr Immunsystem intakt ist.
    Bei Jungtieren, Rangtiefen und leichtgewichtigen Alterchen wäre ich extrem vorsichtig bei solchen "Experimenten."
    Als ich noch Aussenhaltung hatte an meinem alten Wohnort, habe ich daher für meine Alterchen eine Wärmelampe aufgehängt in der Voliere, welche sehr gerne genutzt wurde, besonders von den Alten... als ob sie gewusst hätten, dass diese Lampe für sie da ist.
    Sie konnten so bis ins hohe Alter von über 9 Jahren draussen bleiben.

    Uebrigens dient das Wärmekissen nach einer OP nicht der schnelleren Heilung, sondern muss die durch die Narkose verlorene Wärmeregulierung ersetzen. Tiere in Narkose erzeugen kaum noch Körperwärme und müssen deshalb von aussen gewärmt werden, bis die Wärmeregulierung wieder funktioniert.
    Ein Tier aus Aussenhaltung muss also nach einer Narkose zuerst gewärmt werden, damit es sich keine Lungenentzündung holt und sich erholen kann, aber anschliessend wieder langsam durch mehrere Abkühlungsstufen, ungeheiztes Zimmer wieder auf die Aussenhaltung vorbereitet werden.

    Ein operiertes Tier würde ich selber nicht wagen, nach der OP wieder nach draussen zu setzen, sondern würde eben auf eine Innenhaltung mit 2 anderen umstellen und den Patienten erst im Frühling wieder nach draussen setzen.

    Aber vielleicht bin ich da zu vorsichtig, ich weiss es nicht und will das auch nicht austesten...
     
  5. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

    Hallo Lizzy

    Diese Frage ist sehr interessant. Ich schliesse mich der Meinung von Fränzi an. Meeries müssen auch im Frühling (innen - nach - aussen) langsam akklimatisiert werden. Dasselbe gilt auch umgekehrt - wenn ein Meerie Minustemperaturen gewohnt ist, könnte es fatale Folgen haben, wenn es in beheiztes Wohnzimmer kommt.
    Die Auswirkungen könnten meiner Meinung nach Erkrankungen der Atemwege sein. Diese Erkrankungen sind schwierig zu behandeln und zählen zu den häufigeren Todesursachen.
    Vorsorgemassnahmen sind daher wichtig. Ich würde mich jetzt auch nicht auf Tests einlassen. Wir haben unsere Meeries in Innenhaltung und achten genau auf die Temperatur. Auch überheizte Räume können Atemwegserkrankungen auslösen.

    Gruessli
    Jasmin
     
  6. karin007

    karin007 Prominenter Benutzer

    Ich habe mir diese Frage auch schon oft gestellt. Vorallem als es darum ging. meinen alten Herrn Ron ins Haus zu nehmen. Da war es September und eigentlich nicht mehr wirklich warm. Ich habe im Haus nur für eine gewisse Anzahl Schweinchen Platz und jemand musste nach draussen wechseln. Habe mich dann für Pesche und Ueli entschieden. Die beiden lebten über drei Jahre im Haus. Sind richtige Bömber und waren noch nie in ihrem bisherigen Leben krank. Sie wohnen jetzt noch draussen und fühlen sich pudelwohl. selbst als es im November mal so kalt war, traff ich die Beiden immer draussen im Gehege an und nicht im warmen Häuschen. Sie sind nur zu Zweit und bis jetzt hats ihnen also kein bisschen geschadet. Ok sie haben etwas an Gewicht verloren aber das schadet den Zweien kein bisschen, denn sie waren meiner Meinung nach immer etwas zu schwer und sie haben auch jetzt noch ein Bäuchlein:7790 .

    Im PRinzip bin ich der Meinung, dass ein gesundes Meerschweinchen, dass vielleicht noch nicht grad 5 Jahre oder älter ist, sich auch im Winter noch umstellen kann auf kalte Temperaturen. Natürlich würde ich auch kein Schweinchen bei Minustemperaturen am Tag nach draussen setzen sondern warten, bis es Tagsüber wieder etwas wärmer ist und natürlich brauchen sie ein Haus, das Wettergeschützt ist und mit viel Heu und Stroh gefüllt ist. Buffy ist ja nach etwa zwei Monaten Innenhaltung wieder nach draussen gezogen, weil sie sich einfach überhaupt nicht wohlgefühlt hat im Haus. Es hat ihr absolut nichts ausgemacht, sie ist nach wie vor fit und munter und feierte grad ihren 4. Geburtstag.

    Auch denke ich, dass die Gruppe nicht unbedingt aus mehr als 2 Schweinchen bestehen muss, denn meine Säuli, auch die in der grossen Gruppe, sitzen nie zusammen, sie sind immer einzeln im ganzen Gartenhäuschen verteilt, die ranghöheren machen sich in einem Häuschen breit und die anderen "graben" sich im Heu oder Stroh ein. Aber immer jedes für sich. Klar ist eine grössere Gruppe besser aber nur vom Sozialverhalten der Schweinchen her und nicht, um sich im Winter zu wärmen. Ich weiss ja nicht, ob ich einfach 26 eigenartige Schweine mir "zusammengesucht" habe, aber ich hab noch nie zwei Schweinchen miteinander kuschlen gesehen ausser natürlich Mutter mit Kindern.
     
  7. stefo

    stefo Benutzer

    Hallo zusammen! Ich habe vor Kurzem zwei junge Meeris bekommen, die gemäss Züchter, Kälte gewohnt sind (jedoch keine Minus-Temperaturen)...
    Meine Frage: Wäre es nun ratsam die Meeris (übernachten in einem Stall aus Holz mit genügend trockenem Einstreu) über Nacht (oder gar ganztags) rein zu holen? Der Stall steht so, dass die Tiere von Wind und Wetter geschützt sind... Trotzdem möchte ich ein "Innengehege" bauen... Könnt Ihr als erfahrene Meeris-Halter da weiterhelfen?
     
  8. emma

    emma Erfahrener Benutzer

    bloss nicht wechseln (Tag Nacht), entweder lässt du die Tiere draussen (halt in der Nähe der Hauswand oder einer Mauer, ein bisschen geschützt oder dann in einem unbeheizten Raum würd ich sagen.
     
  9. Lakritze

    Lakritze Prominenter Benutzer

    Hallo

    darf ich dich fragen wie alt die Kleinen sind?
    Ich persönlich verkaufe mindestens 3 Meeris in Aussenhaltung, und im Winter bestimmt nicht nur Jungtiere. Sie vertragen ja echt viel, aber Jungtiere ohne Mami oder sonstigem erwachsenen Gschpänli haben bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt mühe die Körperwärme zu halten.......

    Steht denn deine Innenhaltung schon? Dann würde ich sie wohl rein holen. Wenn möglich in einen ungeheizten Raum.....

    Gruss Barbara
     
  10. stefo

    stefo Benutzer

    Hallo Lakritze!
    Ich habe in der zwischenzeit ein "provisorisches" Innengehege... Da, wie Du geschrieben hast, die Meeris noch sehr jung sind (11.11.) und "nur" zu zweit, hatte ich eigentlich auch schon das Gefühl, sie nicht draussen lassen zu können. Sie sind jetzt in einem unbeheitzen Raum und scheinen zufrieden zu sein. :smile162:
    Und die Bise weht und weht und weht....:3:
    Besten Dank für die Hilfe! Gruss!
     
  11. OhLaLa

    OhLaLa VIP-User VIP

    Hi Lakritze
    Bei mir sind heute drei Junge Meeris (Geb. : 3.10, 30.10, 15.11) eingezogen, in Aussenhaltung. Sie waren sich Kalthaltung gewohnt. Ein gut isolierter Stall ist vorhanden. Muss ich mir trotzdem Sorgen machen und sie evt. sogar über den Winter ins Haus zügeln?
    Gruss Jennifer
     
  12. Doris

    Doris Erfahrener Benutzer

    Aussenhaltung

    Hallo Jennifer
    Da die Meeris schon im Kaltstall aufgewachsen sind würde ich Dir nicht raten sie ins Haus zu nehmen. Du kannst wenn es sehr kalt ist ja eine Wolldecke vor den Stall hängen damit sie nicht zuviel Kälte abbekommen. Damit die Meeris auch nicht frieren kannst Du mehr Heu oder Stoh in den Stall füllen damit sie sich richtig einkuscheln können.
    Die Kälte im Winter ist für die Tiere meist kein Problem nur die Nässe im Auslauf oder Staunässe im Stall.
     
  13. OhLaLa

    OhLaLa VIP-User VIP


    Ich habe mir nur Sorgen gemacht, weil sie ja noch so jung sind. Der Stall ist dick mit Stroh und Heu gefüllt und vor dem Ausgang hab ich extra noch etwas Stroh deponiert. Ich war heute auch schon etwa 10 mal draussen (hab mir fast die Nase abgefroren :n045: ) um sicherzugehen, dass ja kein Meeri von den anderen verscheucht wird. Ist aber alles in Ordnung. Nur meine Hose hat etwas Schmutz abbekommen bei dem Versuch, in den Stall zu linsen ohne ein Türchen zu öffnen, damit ja kein kalter Luftstrom in den Stall gelangt. :d015: Überbesorgtes Zweibein.. :o020: