Böckengruppe - wie viele??

Dieses Thema im Forum "Haltung" wurde erstellt von Claudia31, 28. August 2007.

  1. Claudia31

    Claudia31 Neuer Benutzer

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    Hallo!

    Bin neu hier!
    Habe eine Bockgruppe aus vier Burschen im Alter von 9 Wochen, 8 Wochen und die letzten beiden sind 7 Wochen alt. Sind alles Halbbrüder und wohnen in einem Doppelstockkäfig (120x60) mit zwei dazu angebauten Käfigen (jeder hat das Maß 100X50).

    Sind ca. 3m² da ich noch zwei Etagen eingebaut habe.

    Reicht dieser Platz für 4 ausgewachsene Böcke?
    Brauchen sie eigentlich zusätzlich Auslauf?
    Wie schaut es aus wenn ich noch ein bis zwei Böcke (ca. im selben Alter) dazugebe??

    Bitte um Ratschläge.

    Danke Claudia
     
  2. Lizzy

    Lizzy Erfahrener Benutzer

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    Liebe Claudia

    Ich finde den Platz für die Böcke knapp und würde ihnen sicher noch zusätzlichen Auslauf anbieten. Mehr Meerschweinchen würde ich bei den Platzverhältnissen nicht mehr dazutun.
    Sind die Böcke kastriert?

    Liebe Grüsse
    Melanie
     
  3. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

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    Liebe Claudia

    Gerade bei der Meinung "Platzbedarf für Meeries" wirst du sehr viele Meinungen hören. Ich vertrete die Ansicht, dass 3m2 für vier Böcke reichen. Weitere zwei würde ich nicht dazu setzen.
    Zum Auslauf: Unsere haben die Möglichkeit - unter Aufsicht - noch spazieren zu gehen. Wird der Auslauf attraktiv gestaltet (mit Röhren, Tunnel, Schachtel) werden die Buben dies zusätzlich geniessen.
    Liebe Grüsse

    Jasmin
     
  4. Schloss Krauerstein

    Schloss Krauerstein Erfahrener Benutzer

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    Liebe Claudia,
    ich finde es toll, dass Du eine Bockgruppe machst, denn Böcke werden oft einiges zutraulicher, als Weiber und sind eindeutig weniger zickig. Ich würde Dir aber auf jeden Fall empfehlen, alle Böcke zu kastrieren, denn ich denke, dass es früher oder später Probleme geben könnte. Es kann ein - zwei Jahre gut gehen und dann kommt nochmals einen Schub Rambophase und das kann dann echte Probleme geben. Weitere Gründe für eine Kastration: Was wenn nach fünf Jahren oder später nur noch ein Böck übrig bleibt? Kastrieren in diesem Alter (ab drei Jahren) birgt ein zu hohes Infektionsrisiko, ob ein Jungbock akzeptiert wird ist nicht sicher, ein ausgewachsener dazusetzten beinahe unmöglich, ein Weibchen auch nicht möglich. Na dann muss der arme Kerl im schlimmsten Fall noch einige Jahre alleine bleiben. Wenn es später Schwierigkeiten geben sollte, kann eine Kastration auch nichts mehr bewirken. Also Du siehst, es gibt viele Gründe für, aber eigentlich keine stichfesten gegen eine Kastration. Was den Platz anbelangt, denke ich sind drei qm genug für vier Böcke, ansonsten müsstest Du dann noch anbauen, denn das wichtigste, dass eine Bockgruppe funktioniert ist, Platz, so, dass keiner dem anderen über den Weg laufen muss, um zum Schlaf,-Futterplatz und zum Wasser zu kommen.
     
  5. Sweety Pig

    Sweety Pig Erfahrener Benutzer

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    Hallo!

    Was ich noch betreffend Einrichtung mit auf den Weg geben kann: Es ist wichtig, dass du pro Meerschweinchen mindestens ein Schlafhäuschen hast und ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht mit Häuschen die zwei Ein-/Ausgänge haben, damit es kein Gerangel im Häuschen gibt und die Tiere im schlimmsten Fall durch den zweiten Ein-/Ausgang flüchten können.

    Das mit der Kastration ist so eine Sache, ich kenne mindestens 5 Personen die Bockgruppen von unkastrierten Böcken haben und das zum Teil schon sehr lange (meine Cousine seit 10 Jahren) und das hat gar keine Probleme gegeben, auch nicht als sie bereits ausgewachsene oder junge Tiere dazugenommen hat, aber das kommt immer drauf an und andere haben sicher auch schon schlechte Erfahrungen gemacht mit unkastrierten Bockgruppen.

    Ob sich der Charakter von einem Meerschweinchen nicht doch verändert nach der Kastration, bin ich mir nicht so sicher, weil ich kenne auch mehrere Beispiele von Gruppen in denen mehrere ehemalige Zuchtböcke, die nun kastriert sind mit mehreren Weibchen zusammen leben und keinen Krach untereinander haben.

    Meine Kollegin hat ein gemischtes Rudel mit Kastraten und Böcken, sie hat zwei Böcke bekommen, die von klein an zusammen waren, aber die hatten sowenig Platz am alten Ort und nur ein Häuschen, dass sie einander bekriegten, am neuen Ort bei meiner Kollegin wurden sie Kastriert und hatten mehr Platz und es gab keinen Streit mehr, sie lebten auch später friedlich zusammen, als meine Kollegin sie einige Wochen nach der Kastration ins gemischte Rudel setzte, obwohl sie dort wegen den Weibchen, wieder einen neuen Grund für Streit gehabt hätten.

    In meiner Gruppe leben auch mehrere spätkastrierte mit Weibchen zusammen und wenn es mal Krach gibt, was sehr selten vorkommt, dann sind es immer die Weibchen die einander anzicken und nie die Herren der Schöpfung.

    Kenne auch ein Beispiel von einem ehemahligen Zuchtbock, der nicht kastriert wurde und mit einem jungen unkastrierten Bock vergesellschaftert wurde und auch diese leben noch heute, 4 Jahre später, absolut friedlich miteinander.

    Ich denke solche Sachen kann man nicht verallgemeinern, es kommt immer sehr auf die Situation und die einzelnen Meerschweinchen drauf an.

    Mein Tierarzt kastriert auch Böcke die 6 Jahre und älter sind ohne Problem. Klar kann es eher zu Komplikationen kommen, als bei Jungböcken, aber mein Tierarzt ist sehr erfahren und routiniert, was das kastrieren von Meerschweinchen angeht und ich hatte noch nie ein Meerschweinchen, dass Komplikationen nach der OP hatte.

    Ich empfehle weder das eine noch das andere, will nur aufzeigen, dass es viele verschiedene Möglichkeiten gibt und dass es auch viele Leute gibt die possitive Erfahrungen mit Bockgruppen gemacht haben.
     
  6. Gabi

    Gabi Guest

    Hallo Claudia

    rein rechnerisch mag der Platz okay sein. Ich habe trotzdem Bedenken bei deiner Bockgruppe. Du hast mehrere verschiedene Käfige aneinandergehängt, das heisst, es hat an mehreren Stellen Engpässe, wo ein dominantes Tier einem anderen den Weg versperren kann oder es drangsalieren kann, wenn es durchmöchte.
    So etwas ist grundsätzlich immer heikel, bei einer Bockgruppe finde ich das aber ganz generell einfach ungeeignet. Es würde mich überhaupt nicht erstaunen, wenn es im Lauf der nächsten Monate zu ernsthaften Kämpfen kommen würde.
    Weitere Böcke dazusetzen würde ich auf keinen Fall. Dass die vier sich jetzt vertragen, ist nicht verwunderlich, die sind ja auch noch alle sehr jung. Meistens beginnen Rangordnungskämpfe ungefähr mit drei, vier Monaten. Die Probleme werden also erst noch kommen. Muss nicht sein - aber die Chancen stehen bei dieser Unterbringung und ohne ruhigen, dominaten Chef, mehr als gut. Ich nehme mal an, dass die vier nicht kastriert sind (lach nicht - ich habe ab und zu mit Leuten zu tun, die ihre Gruppe als Bockgruppe bezeichnen, obwohl es sich um Kastraten handelt). Ohne den Teufel an die Wand malen zu wollen - vermutlich wirst du in ein paar Wochen hier einen Hilferuf starten, weil sich die vier nicht mehr vertragen.

    An sich würde ich dir dringend raten, deinen Böcken eine andere Umgebung anzubieten - aber schrittweise, auf keinen Fall eine radikale Änderung, sonst wird das diffizile Gefüge der Rangordnung gestört, alle sind verunsicher und es wäre völlig normal, dass sie sich angiften würden.

    Und ich denke, ich würde die vier auch jetzt noch kastrieren lassen. Zu diesem Thema haben sich hier schon viele in anderen Beiträgen geäussert, das möchte ich jetzt nicht alles wiederholen.

    Alles Gute
    Gabi
     
  7. Schloss Krauerstein

    Schloss Krauerstein Erfahrener Benutzer

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    Hallo,

    vielen Forumianern ist bekannt, dass ich schon seit vielen Jahren Bockgruppen halte. Ich sage nicht, dass es nicht gut gehen kann oder dass auf keinen Fall ein Neuer dazugesetzt werden kann, denn Ausnahmen in denen es gut geht gibt es immer wieder. Auch wenn die Chancen 50% zu 50% stehen, bin ich der Meinung, dass dies ein Risiko ist, welches man mit einigen Überlegungen ausschalten kann und dann viele Jahre Freude an seinen Tieren hat. Was wenn es nicht geht? Die wenigsten Leute haben so viel Platz, dass sie bei einem Zwischenfall subito handeln und die Gruppe ARTGERECHT trennen können, deshalb bin ich der Meinung, dass dieses Risiko nicht eingegangen werden sollte. Noch etwas zum Kastrationsrisiko bei "alten" Böcken. Das Problem Narkose ist heute mit den richtigen Mitteln weitgehendst berechenbar, ABER !!! das Infektionsrisiko ist enorm hoch, denn der Schnitt wird doch 1,5 - 3cm lang und dies ist natürlich eine gute Angriffsfläche für Infektionen. Dies nur noch ein kleiner Denkanstoss dazu.
     
  8. Sweety Pig

    Sweety Pig Erfahrener Benutzer

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    Nur noch kurz zur Kastration. Mein Tierarzt vernäht die Wunde gegen innen, dass kein Faden raushängt und klebt dann die Wunde mit einem speziellen "Leim" zu, so dass die Wunde sauber verschlossen ist und keine Angriffsfläche für Keime bildet. Ich habe schon sehr viele Böcke kastrieren lassen, alte und junge und es ist nie etwas passiert und meine Kollegin arbeitet bei dem Tierarzt und hat gesagt, dass sie noch keine Komplikationen nach der OP hatten seit sie bei diesem Tierarzt arbeitet.

    Aber jetzt wieder zum eigentlichen Thema: Es ist wichtig, wenn man eine Bockgruppe haben möchte, dass man einen "Notfallplan" hat, wenn man keine Lösung für den Fall, dass sie sich streiten würden, hat, würde ich eine Kastratengruppe bevorzugen. Ich will weder das eine noch das andere empfehlen, weil beides kann sehr gut funktionieren, wenn die Umstände stimmen, dafür kenn ich genügend Beispiele, aber wenn man auf die grösseren Chancen setzen möchte, wäre eine Frühkastratengruppe schon die sicherere Lösung.
     
  9. Gabi

    Gabi Guest

    Ich nochmal...
    es ging hier ursprünglich nicht um die Frage "Kastration ja oder nein", sondern um den PLATZ. Es tut mir leid, falls ich mit meinem Beitrag abgelenkt habe.

    Vor wenigen Wochen habe ich eine Gruppe von FRÜHKASTRATEN zur Vermittlung bei mir aufnehmen müssen, weil es einfach nicht mehr ging.
    Es handelte sich um drei zweijährige Kastraten, alle schon wirklich sehr früh fachgerecht kastriert und miteinander aufgewachsen. Die drei haben in einem Käfigkonglomerat gelebt: ein Doppelstockkäfig, je 90 x 60 und dran angeschlossen noch ein Käfig von 100 x 50 cm.
    Eine relativ ähnliche Situation wie diejenige, die Claudia beschreibt, nur noch ein wenig kleiner.

    Die drei haben sich ganz offensichtlich von anfang an recht gut verstanden, es gab kleinere Kabbeleien, aber die Kundin war der Ansicht, das seien die üblichen Rempeleien unter Männchen. Ich weiss nicht, was in den vergangenen zwei Jahren alles vorgefallen ist und wie das genau ablief - aber als ich die drei bei mir aufnahm, war die Kundin mit ihrem Latein am Ende und war froh, dass sie jemanden gefunden hatte, der für die drei eine Lösung suchen wollte. Die Tierärztin hatte ihr, als sie wegen einer Bisswunde dort war, gesagt, das gehe über das zumutbare hinaus, sie müsse handeln...

    Einer der drei hatte keine einzige Schramme, war völlig unversehrt und liess sich absolut problemlos in eine andere Gruppe einfügen.

    Einer hatte mehrere Bisswunden, die unterschiedlich gut verheilt, bzw. recht frisch waren und zeigte soziale Auffälligkeiten. Es hat eine Weile gedauert, bis er mit einem Weibchen zusammen genügend Ruhe gefunden hat und bis er, zusammen mit diesem Weibchen, an einen neuen Platz vermittelt werden konnte, wo er jetzt Hahn im Korb ist mit insgesamt drei Weibchen.

    Der dritte kam mit einem schlimmen, vereiterten Biss hierher und hatte viel Gewicht verloren. Es stellte sich schliesslich heraus, dass er einen beginnenden Abszess am Kiefer hatte, dem wir nicht Herr wurden. Nach zwei Wochen Päppeln musste er aus verschiedenen Gründen erlöst werden.


    Die Gesichte ist absolut tragisch in meinen Augen, denn ich kenne die Züchterin gut, von der die drei ursprünglich stammten. Ich bin hundertprozentig sicher, dass die drei wirklich frühkastriert wurden und artgerecht aufgewachsen sind in einer altersgemischten Gruppe. Was ist also hier schiefgegangen?
    In meinen Augen vor allem zwei Dinge:

    - ein Dreiergruppe ist grundsätzlich heikel. Mit vieren wäre es vielleicht besser gegangen
    - die Unterbringung war denkbar ungeschickt. Zu viele relativ enge Durchgänge, Übergänge, zu wenig Fläche am Stück, zu wenig wirkliche Ausweichmöglichkeiten

    Und genau dieses Problem glaube ich bei Claudias Beschreibung nun eben wieder zu sehen.... nur Quadratmeter allein machen es eben nicht aus.



    Gruss
    Gabi
     
  10. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

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    Hallo zusammen
    Die Einwände von Gabi kann ich nachvollziehen. Wir hatten auch mal eine Lösung mit 2 verbundenen Doppelstöcken sowie ein Käfig daran. Dennoch: Wir hatten die Käfige so zusammenverbunden, dass jeweils ein Rundlauf möglich war und keine Engpässe vorhanden waren. Bei unseren dominanten Weibern musste dies einfach sein.
    @Claudia: Wie hast du es gelöst? Gibt es bei dir enge Stellen?
    Der Hinweis von Sweety Pig mit mehreren Unterständen, sowie Häusern mit 2 Ein-/Ausgängen kann ich unterschreiben. Übrigens auch die Stellungnahme von Gabi. Ich möchte aber nicht vorweg sagen, dass eine erweitere Käfiganlage ungeeignet ist.
    Gruss
    Jasmin
     
  11. GiFaLe

    GiFaLe Erfahrener Benutzer

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    Aus meinen Erfahrungen:
    Ich hatte meine Meerschweinchen einmal sehr eng gehalten. Nun sind sie in ein grosszügiges Aussengehege gekommen. Man sieht den Unterschied deutlich. Die Meerschweinchen fühlen sich sichtlich wohl, und sind auch viel *lebendiger* geworden. Es macht auch viel, viel mehr Freude, ihnen beim herumspringen etc. zuzusehen.... Das kann ich garantieren.
    Ich bin der Ansicht: Je mehr Platz, desto besser!!!!
    Wenn du die Möglickeit hast, mache dir und deinen Meerschweinchen doch einen Gefallen!
    Liebs Grüässli
    Lea
     
  12. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Hallo Claudia

    Ich halte selber eine 6-er Gruppe Kastraten auf gut 5 m2. Das ist aber auch nötig, denn solch eine 6-er-Gruppe ist viel lebhafter als z.B. eine 6-er Haremsgruppe.
    Ich habe das Glück, dass ein "abgeklärter" Kastrat (3,5 Jahre alt) dabei ist als Seniorchef, der allerdings ein Spätkastrat ist. Er wurde erst mit ca. 1 Jahr kastriert und lebte vorher mit seinem unkastrierten Vater zusammen, was sehr gut klappte, ausser dass sie sich viel zu wenig bewegten und fettleibig wurden. Der Vater musste dann eingeschläfert werden wegen einem Blasenstein (wurde nachträglich noch kastriert mit gut 2 Jahren).

    Die übrigen 5 sind alles Frühkastraten zwischen 5 - 8 Monaten alt. Momentan sind die Musketierchen (3 im Alter von 8 Monaten) in der Pubertät, wobei sie sich gegeneinander auszuspielen versuchen. Dabei gibt es häufige Jagereien quer durch das grosse Bodengehege mit Gebrommsel und Sichwichtigmachen. Ich könnte mir überhaupt nicht vorstellen, dass sich diese Bande quer durch mehrere Käfige oder mehrere Etagen quetschen müssten bei ihren Rangeleien und Verfolgungsjagden. So etwas würde ich mich nie und nimmer getrauen!

    Der Senior-Chef greift zwar aktiv nicht ein, aber er ist eindeutig vom Jungvolk akzeptiert, sein Status wird nicht angezweifelt (bis jetzt wenigstens), und er bringt schon Ruhe in das Getümmel, indem er nur einen der Jungs durchdringend anstarrt!

    Bei Deiner Konstellation von drei sozusagen gleichaltrigen, noch dazu unkastrierten Bengeln hätte ich Bedenken, dass es ziemlich harte Rangkämpfe geben könnte, sobald sie mal in die Pubertät kommen.
    Deshalb würde ich sie lieber jetzt schon kastrieren, damit Du später Ausweichmöglichkeiten hast, falls es wirklich ernsthafte Probleme gäbe.

    Und zudem würde ich Dir raten, eine andere Unterbringung zu erstellen, am besten ein Bodengehege oder sonst ein grosses Vivarium.
    Wie Du beschreibst, hast Du mehrere Käfige zusammengehängt, d.h. es wird so oder so bereits ziemlich viel Platz beansprucht.
    Was spricht denn dagegen, auf dieser Fläche, welche heute durch die Käfige belegt wird, ein gut strukturiertes Bodengehege zu bauen?
    Damit könntest Du Deinen Jungs lange Rennstrecken zur Verfügung stellen, bei denen sie sich viel besser auspowern können als in engen Käfig-Verhältnissen durch Engpässe hindurch und über mehrere Etagen.
    Ich beobachte immer wieder, dass die Jungs sich zwar gegenseitig jagen, aber der Verfolger dann bald mal das Interesse verliert auf langen Strecken und sich eine andere Beschäftigung sucht.
    Bisher konnte ich noch keine einzige Bisswunde feststellen.
     
  13. Claudia31

    Claudia31 Neuer Benutzer

    Registriert seit:
    28. August 2007
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    7
    Hallo alle miteinander!

    Danke für eure zahlreichen Antworten.
    Gibt ja viele Für und Wieder bezüglich Böckchenhaltung.

    Bin ja selbst Neuling im Gebiet Meerschweinchen. Hatte zwar früher mal eines aber da war ich noch jung und hatte keine Ahnung wie man Meeris richtig hält.

    Habe bis jetzt viel darüber gelesen, gegoogelt, div. Foren gelesen usw....und bin auch zu dem Entschluß gekommen, daß sie NICHT kastriert werden, da ich schon viele Tiere (keine Meeris) durch OP`s verloren habe.



    Damit ihr nun wißt wie die Käfigkreation ausssieht hier die Links wo ich Bilder gemacht habe.

    Käfig ganz links:
    [​IMG]

    Käfig in der Mitte:
    [​IMG]

    Doppelstockkäfig ganz rechts:
    [​IMG]

    Das Haus im mittleren Käfig hat fünf Ein bzw. Ausgänge. Jeweils einen seitlich und drei vorne.
    Das Haus im rechten Käfig unten hat auf der Seite einen Eingang und vorne zwei. Und das "Tischerl" wird auch gern genutzt zum verstecken oder zum "draufzumsitzen".
    Mit den Rampen haben sie kein Problem und auch die 18cm hohen Plastikunterteile der Käfige werden einfach übersprungen "Sprungschweinchen".

    Es gibt auch jeweils zwei Wasserstellen, zwei Trockenfutterstellen und fürs Grünzeug ist auch genug Platz.

    Somit denke ich daß ich keine sogenannten "Engstellen" habe.

    Noch mehr Etagen einbauen ist nicht möglich, sonst kann ich das ganze jedesmal beim Reinigen auseinandernehmen.

    Zusätzlichen Auslauf wird schwierig, da wie ja noch einen Hund und zwei Katzen haben.
    Drum auch die Käfigkreation und kein EB, weil dieser wäre ja sonst oben offen und das will ich nicht wegen der Katzen.

    Und im nächsten Frühjahr übersiedeln sie vielleicht zu unseren Kaninchen ins 12m² große Außengehege. Aber was mir Bedenken bereitet: Die Kaninchen sind zwisachen 1 und 4 Jahren und wiegen zwischen 3 und 6 Kilo. Graben auch gerne Höhlen und so - was ist wenn ein Meeri in die Höhle kommt und nicht mehr raus findet oder "verschüttet" wird. Bin da halt noch am überlegen.

    Danke für eure Antworten im Vorhinein - und es wird bei vier Schweinchen bleiben!! Noch welche dazu ist mir nun doch zu riskant!

    LG Claudia
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 31. August 2007
  14. Claudia31

    Claudia31 Neuer Benutzer

    Registriert seit:
    28. August 2007
    Beiträge:
    7
    Keine Antworten mehr????
    Würde mich freuen wenn sich noch jemand meldet!

    Mandy
     
  15. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    13. Mai 2006
    Beiträge:
    11.860
    Hallo Claudia (Mandy?)

    Ich habe die Photos in Deinen Beitrag hineinkopiert, das ist besser so. Dann sieht man alles auf einen Blick.

    Du kannst die Photos einfügen in einem Beitrag, wenn Du entweder den richtigen Link kopierst aus dem Mail, das Du erhältst oder besser noch (es kommen immer wieder andere Links... Bilder hochladen ändern viel am Layout), Du klickst das Bild an, gehst mit der Maus drauf, rechte Maustaste und dann die ganze Zeile bei "Eigenschaften" kopieren.

    Anschliessend hier im Editor das Bildli oben mit Berg und Sonne anklicken, die kopierte Zeile einfügen, OK drücken und Du hast das Bild direkt im Beitrag.

    Wenn ich mir die Photos ansehe, dann finde ich persönlich das zu klein für vier ausgewachsene Böcke.
    Im Moment wird das noch klappen, es sind ja alles noch Babies, aber später wird das ziemlich Zoff geben bei vier Böcken. Es stehen sehr viele Hindernisse herum, wo sie sich verletzen können, wenn sie ernsthaft kämpfen.

    Ich würde nach wie vor raten, alle vier kastrieren zu lassen und Dir eben doch Gedanken über einen Eigenbau oder Vivarium machen (Du hast noch Katzen, oder?).
    Dann müsste es erhöht und gut gesichert sein.
     
  16. Tamara

    Tamara Prominenter Benutzer

    Registriert seit:
    24. November 2006
    Beiträge:
    2.030
    Hallo Mandy

    als ich angefangen habe zu Züchten, Goggle hin und Goggle her was ich alles für Möglichkeiten für eine Artgerechte Haltung habe. Ich merkte schnell das ein Käfig bei mir nicht zur Disskusion steht. Denn ich finde ein Käfig ist einfach zu klein, vorallem für eine Bockhaltung.
    Wie Fränzi schon gesagt hat, es gibt einige Verletzungsmöglichkeiten. Der Platz bei einer Bockgruppenhaltung ist ausschlaggebend für ihr zusammenleben.
    Ich lasse meine Böckli nur noch Frühkastrieren. Denn früher oder später kann es zu bösen Kämpfen kommen.
    Als Frühkastrat haben sie ein tolles Leben vor sich. In einer Gemischten Gruppe, in einer Männchen Gruppe.

    Liebe Grüsse Tamara
     
  17. Gabi

    Gabi Guest

    Ich habe ja selber eine Bockgruppe mit unkastrierten Böcken - das funktioniert sehr gut, tatsächlich. ABER ich würde die nie und nimmer so unterbringen, das wäre mir viel zu riskant. Es hat so viele Engpässe und knappe Durchgänge - herrliche Plätze für einen Hinterhalt und Überfall. Und ich glaube, wenn ich nicht ab und zu mit einem Bock decken möchte, würde ich meine Böcke allesamt kastrieren lassen. Je länger ich nämlich mit Bockgruppen zu tun habe, umso weniger glaube ich, dass dies wirklich eine artgerechte Haltung ist. In der Natur werden sich Böcke bestimmt nicht ein Leben lang zusammentun... genausowenig, wie je zwei Weibchen während längerer Zeit ohne Bock unterwegs sein werden...

    Liebe Mandy, ich rate dir noch einmal: bau für die vier eine andere Unterkunft, so, wie sie jetzt leben, ist das "Russisches Roulette". Die Gefahr, dass sie sich in ein paar Wochen ernsthaft zoffen, ist wirklich sehr gross. Und dann ist guter Rat teuer, im wahrsten Sinn des Wortes.
    Setze sie aber nicht völlig überraschend in eine komplett neue Umgebung, sondern nimm von der alten, verschmutzten Einstreu, wenn du etwas Neues einweihen willst und lass sie nach Möglichkeit selber von den Käfigen in den Neubau hinüberwechseln. Wenn man eine Bockgruppe einfach so in neutrale Umgebung ohne Duftmarken setzt, führt das oft zu ganz massiven Kämpfen. Eigentlich ja klar: es sind eben keine Markierungen mehr vorhanden, die eine halbwegs geregelte Rangordnung anzeigen. Alle sind verunsichert in der neuen Umgebung - und Unsicherheit macht fast jedes Lebenwesen aggressiver. Da heisst es dann oft "Angriff ist die beste Verteidigung". Und schon "chlöpfts". Deshalb: bitte langsame Wechsel und immer mit alter Einstreu, mit alten Einrichtungsgegenständen, etc.

    Ausserdem würd ich sie halt wirklich kastrieren lassen. Sofort.
    Sie sind noch so jung, sie stecken die OP locker weg. Es gibt genügend wirklich gute, erfahrene Tierärzte, schau doch mal in der Tierarztliste nach. Du tust den Tieren einen grossen Gefallen. Und dir selber auch - denn die Chancen, dass sie sich vertragen, sind bei Kastraten halt ganz klar höher. Die OP muss aber gemacht werden, BEVOR es Krach gibt. Hinterher ist es zu spät, dann kannst du nur noch kastrieren und jedem ein, zwei Weibchen dazugeben oder einen Frühkastraten für jeden einzelnen...

    Gruss
    Gabi
     
  18. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

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    Hallo Claudia
    Danke für deine Darstellung. Du wirst hier sehr viele unterschiedlich Ansichten hören. Deine Frage wird daher kaum beantwortet sein. Ich vertraue darauf, dass du die Tiere gut beobachtest und du realisierst, wann es nicht mehr stimmt.
    Ich sehe es nicht ganz so wie meine Vorrednerinnen. Diese Käfige sind im Durchgang offen, so dass sich die Jungs ausweichen können.
    Ich bin eine starke Verfechterin der Kastration. Ich muss aber zugeben, dass ich auch einige kenne, die unkastrierte Böcke problemlos zusammenhalten. Ich würde mich für eine Kastration entscheiden.
    Soweit ich mich erinnere hast du erwähnt, dass du ein gesichertes Gehege haben musst. Ich würde wahrscheinlich den bereits benutzen Platz in ein Bodengehege umwandeln - Folie am Boden, 4 Latten zusammenschrauben und innerhalb des Geheges einige Unterstände (Methode Tisch, Haus mit 2 Eingängen, Röhren). Sichern kannst du das Ganze mit einem stabilen Katzennetz. Ich rate dir dies aus Erfahrung: Ich hatte eine ähnliche Lösung zu Beginn meiner Meeriekarriere. Zum Reinigen sind die Bodengehege wesentlich einfacher und schneller. Falls du Fragen dazu hast oder Bemerkungen, melde dich doch.
    Gruss
    Jasmin
     
  19. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

    Registriert seit:
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    6.668
    Hallo Claudia
    Vielleicht noch einen Nachtrag:
    Beim Stöbern über Haltung bin ich auf Seiten von deutschen und österreichischen Haltern gestossen. Dort finden sich sehr viele Halter, die ähnliche Lösungen wie du haben. Vielleicht kontaktierst du jemanden, der seine Erfahrungen wiedergibt. Gerade in Grossstadt-Gebieten wie München, Berlin, etc. finden sich viele Lösungen in dieser Art. Ich kann das auch nachvollziehen, denn die wenigsten in den Grossstädten haben einen Vorgarten. Also bleibt nichts anderes übrig, als sich für eine Innenhaltung zu entscheiden. Also stöbern und sich eine Meinung bilden und umsetzen.
    Gruss
    Jasmin