Heute Morgen war Aladin deutlich lustlos und wollte sich nicht so richtig fürs Futter interessieren. Deshalb machte ich gleich einen Termin bei der TÄ für den Abend. Am Abend lag er schlapp im Tunnel, ob er gefressen hatte, kann ich natürlich nicht sagen. Ich zeigte ihn der TÄ, die ihn gründlich abtastete, aber keine eindeutige Diagnose stellen konnte. Ich habe nirgends Böhnli gefunden von ihm, deshalb vermuteten wir eine Verstopfung/Anschoppung? Kennt das jemand? Blähungen hat er keine. Er hat eine kleine Infusion erhalten und Paspertin. Zusätzlich päppele ich ihn mit Marumoto-Brei, was er nicht besonders lustig findet. Auch Rodikolan habe ich ihm noch gegeben. Das besteht ja aus mehreren Oelen, sollte also auch positiv wirken, wenn es wirklich eine Anschoppung/Verstopfung ist. Er gefällt mir wirklich nicht, denn er wirkt sehr schlapp. Zähne sind in Ordnung. Da ich leider keine Ahnung habe, wie alt er ist, muss man auch irgendwelche Alterskrankheiten vermuten. Er ist ein Findel-Kaninchen, wurde letztes Jahr zusammen mit einem anderen unkastrierten Bock in Basel ausgesetzt. Ich glaube, er könnte einige Daumendrücker gebrauchen.
Bei Anwendung von MCP (Metaclopramid), zudem auch Paspertin angehört, ist höchste Vorsicht geboten: Ich würde es niemals anwenden und ich habe es -zigfachen Vorfällen bis anhin noch von keinem TA verschrieben bekommen. Es ist schon ein Unterschied zwischen Verstopfung oder Anschoppung. Magenüberladung ist keine vorhanden? Bauch war weich und nicht aufgebläht ?(das kann man auch gut selber feststellen). Zudem ist zu sagen, wenn ein Kaninchen kaum noch was frisst, dass es automatisch früher oder später zu Blähungen kommt, da der Nahrungsbrei ja nicht mehr weitergeschoben wird. Darum folgt recht rasch auf eine Verstopfung/Magenüberladung eine Blähung. Zur Verstopfung: Bei Magen-/Darmvorfälle habe ich immer ein Standard-Prozedere: Bauchmassage, Flatulex alle paar Stunden als Vorbeugung gegen Aufblähung, Metacam(Schmerzmittel), Rodikolantropfen (oder auch kaltgepresstes Rapsöl bei Verstopfung). Meist bessert es sich innert 3 bis 4 h, sonst bin ich notfallmässig beim TA, der auch dasselbe Prozedere macht. Nur wenn es schlimmer ist, kriegen sie noch Infusionen gegen die Dehydrierung. Zwangsfütterungen mache ich praktisch nie mehr, dafür ist mir das Risiko beim kompletten Darmverschluss zu hoch! Zumindest muss ich mir zu 100% sicher sein, dass noch geköttelt wird. Bei schwereren Vorfällen kriegen sie für ein paar Tage immer BeneBac, um die Darmflora zu stabilisieren. Daumen sind gedrückt! PS: so wie es sich bei Dir liest, hat er wohl Bauchweh gehabt. Ich hoffe, es hat sich nicht verschlimmert.
Oje alles Gute dem Aladin.Er hatte doch schon mal Darmprobleme,Durchfall?? Vielleicht ist die Verdauung seine sogenannte Schwachstelle Ich habe auch ein Kaninchen welches öfters Darmprobleme hat. Sie frisst dann auch praktisch nichts,die Köttel sind sehr klein oder sie macht keine Köttel.Sie frisst dann 2-3 Tage nur das was ich ihr vors Maul halte,ich muss sie richtig zwingen. Ich gebe ihr während dieser Zeit Peterlie und Oregano und Basilikum.Gute Erfahrung habe ich mit Apfelbaumästen gemacht,die frisst sie dann gerne. Sie bekommt eine Störung wenn sie sich überfressen hat und wenn sie Apfel gefressen hat.Manchmal weiss ich auch nicht was die Störung ausgelöst hat. Hast du bei Aladin in letzter Zeit das Futter/Heu gewechelt?Vielleicht verträgt er etwas nicht.
Ich kann halbwegs Entwarnung geben, Aladin geht es heute deutlich besser. Ich gab ihm gestern schon Rodikolan und Imogas (Simeticon, derselbe Wirkstoff wie in Flatulex). Heute hat er nur Fenchel und Heu bekommen. Die einzige Veränderung, die sie hatten, waren Topinambur-Pflanzen, die sie schon seit mehreren Wochen erhalten. Vorgestern ist mir ein Stengel mehr als sonst üblich ins Kaninchen-Gehege reingefallen (3 Stengel, statt nur 2), aber ich habe gedacht, na ja, das dürfen sie wohl schon fressen. Aber offenbar war das schon zuviel. Ja, er scheint wirklich sehr anfällig zu sein auf Darmprobleme, wobei ich sie aber bis jetzt sehr gut im Griff hatte. Durchfall hatte er schon lange keinen mehr. Peterli könnte ich ihm heute noch geben, das ist eine gute Idee!
Topinambur soll ja verdauungsunterstützend wirken. Davon gibt's garantiert keine Verstopfung, falls es überhaupt eine war...? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei mir zu 90% Haarballen das Problem von Magen-/Darmverstimmungen sind. Letztes Jahr hatte alle 2 Wochen 3 (von 4 Kaninchen) immer abwechslungsweise einen Vorfall, der behandelt werden musste. Und das über eine Periode von 5 Monaten, das war wirklich zum Verzweifeln und ich hatte einige, schlaflose Nächte. Die Fütterung ist immer gleich, an der hat es nie gelegen. Gehaart wurde etwas mehr als üblich und der Kot wies sehr häufig Verstopfungs-Zeichen; aber ich finde es nicht gut, permanent Malzpaste oder Öl gegen Verstopfung zu geben. Dieses Jahr gab es nur selten Verstopfung, was sicherlich zurück zu führen ist, dass es extrem viel Gras und Löwenzahn bereits sehr früh im Frühling verfütterte. Grünfutter verhindert Verstopfung sehr effektiv und Haarballen können besser abtransportiert werden. PS: bei einem massiven Vorfall wird bei meinen auch meist nur Kräuter, Heu und Holz (Apfelbaum) gefressen. Ist auch irgendwie logisch, denn einige der bereits aufgezählten Kräuter wirken verdauungsunterstützend. Rohfasern wie Heu und Äste regen die Verdauung ebenfalls an. Ich hatte/habe 2 Kaninchen, die fressen stürzen sich richtig auf die Äste, was sie sonst nicht tun. Kaninchen wissen eben genau, was sie benötigen!
