2 Kastraten mit wenigen Weibchen - geht das gut?

Dieses Thema im Forum "Verhalten" wurde erstellt von Franziska, 19. Oktober 2009.

  1. Franziska

    Franziska Guest

    Ich erlaube mir, mit Claudias Beitrag in einem anderen Thread ein neues Thema zu eröffnen.




    Das Thema "2 Kastraten im gemischten Rudel" interessiert ja auch mich, nachdem ich selber diese Haltungsart früher begeistert und vielleicht etwas naiv als problemlos betrachtet hatte, dann leider aber im Verlaufe der Zeit mit Konflikten konfrontiert wurde, mit denen ich nicht gerechnet hatte und für die ich noch immer keine angemessene Lösung gefunden habe.

    Nachzulesen sind meine Erfahrungen zum Beispiel hier und hier.

    Wer hat noch Erfahrungen mit der Haltung zweier Kastraten zusammen mit mehreren Weibchen? (Dabei interessieren mich nicht die ausgesprochenen Grossgruppen, in denen 20 Meeris oder mehr zusammen leben, sondern eher kleinere Gruppen mit 2-6 Weibchen.) Welche Rolle spielt das Alter der Tiere (insbesondere der Kastraten)? Welche Anforderungen sind an das Platzangebot zu stellen? Brauchen gemischte Gruppen mit mehreren Boys weniger Platz als eine reine Boygroup - oder etwa mehr? Wie reagiert die Gruppe auf Veränderungen, Umzüge, Abgänge oder Hinzukommen weiterer Tiere? Kann das Verhältnis zweier Kastraten, hat es erst einmal zu kriseln begonnen, wieder gekittet werden?
     
  2. Grischa

    Grischa Prominenter Benutzer

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    Hallo zusammen

    Wir hatten auch mal eine Zeit lang 2 Kastraten (ohne Deckerfahrung) in unserer damals 9er Gruppe.
    Pönky, damals unser Chef kam als Kastrat aus der Tierhandlung und war zusammen mit Speedy und Wuschi unsere ersten Meeries. 2 jahre und einige weibliche Neuzüngange später wurde Jerry in die Gruppe hineingeboren. War also von anfang an in dieser Gruppe. Jerry wurde mit 200g frühkastriert. Dennoch hat der kleine Zwerg Jerry keine gelegenheit ausgelassen in der 3 Chefetage genau vor Pönkys Augen, und nur jeweils da, sein Lieblingsweibchen Speedy zu begurren und ganz klar er wollte Pönky provozieren. Pönky verjagte damals Jerry jeweils von der Etage und ein paar mal gerieten sie auch aneinander. Doch zum Glück wurde nie einer Verletzt. Jerry war schneller und wendiger und flüchtete dann jeweils und Pönky verfolgte ihn jeweils nie weit.
    Als Pönky dann leider eines Tages plötzlich verstarb, ersetzten wir ihn nicht. Ich glaube nicht, dass Jerry einen anderen Kastraten akzepieren würde, obwohl er ja ein frühkastrat ist.
    Fazit: Bei uns gings über die kurze Zeit mittelmässig gut, weil keine verletzungen, aber konflikte waren ganz klar da. Die Buben wären lieber alleinige Platzhirsche unter den Weibchen gewesen.
    Ich fände es aber toll, wenn es mit zwei Kastraten funktionieren würde und hätte ich ein idealeres Gehege (weniger engpässe), ich glaube ich hätte es irgendwann auch nochmals probiert.

    Auch ich bin gespannt wie die erfahrung anderer sind, denn man weiss ja nie, wie sich die eigene Gruppe so entwickelt und was für möglichkeiten einem offen stünden, wenn es denn funktionieren würde.

    Liebe Grüsse Susanne
     
  3. OhLaLa

    OhLaLa VIP-User VIP

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    Huhu

    Na da fühl ich mich doch gleich mal angesprochen. Ich habe 5 Kastraten und 7 Weibchen. :d050: Funktioniert wunderbar! Harmonischer könnte unsere Gruppe gar nicht sein. Es gibt nie Streit, der Chefposten wird nicht in Frage gestellt und unser Elvis könnte seinen Job einfach nicht besser machen. Er ist ein ganz lieber und gutmütiger Kastrat, der super mit den anderen Kastraten im Rudel auskommt, der aber auch immer klar macht wer der Boss ist. Wenn er kommt müssen die anderen weichen. Das was Elvis ausmacht ist eigentlich am besten in einer Situationsbeschreibung sagen: als der Spätkastrat integriert wurde stand Elvis mit etwas Abstand ruhig da und hat sich das Gebrommsel erstmal angesehen. Als es ihm dann irgendwann zu viel wurde und der Spätkastrat in seine Nähe kam, schnappte er kurz nach ihm. Er hat ihn dann kontrolliert, d.h. sobald der Spätkastrat begonnen hat einem Weibchen hinterherzubrommseln, kam Elvis und schon war der Spätkastrat wieder still (das ist übrigens immer so, es reichen zwei Schritte in Richtung eines Kastraten, der z.B. durch brommseln auffällt, und schon ist es wieder gut und Elvis übernimmt sein Weibchen wieder. "meins"). Zähneklappern habe ich bei Elvis noch nie gehört. Blutige Stellen gab es auch nicht. Ich bin ganz stolz auf meine Boys, die machen das klasse! Wir haben ein Aussengehege mit ca. 8m2 und zwei Ställen. Dazu wäre noch ein 4m2 Gehege angeschlossen, aber das wird nicht so häufig benutzt.

    Wir haben nach und nach aufgestockt, zwei der Boys wurden in die Gruppe hineingeboren. Einfach so eine Gruppe zusammenwürfeln mit mehreren Kastraten würde ich mich jetzt nicht trauen, aber so nach und nach hat es bei uns super funktioniert. Erst war Elvis alleine mit zwei Weibchen. Dann durfte unsere Diva 4 Junge bekommen, zwei davon waren Boys, die wir frühkastrieren liessen. Dann hörten wir von zwei Übernahmetieren, zu denen wir nicht nein sagen konnten. Es handelte sich um einen unkastrierten Bock und ein hochträchtiges Weibchen. Der Bock wurde kastriert, das Weibchen bekam eine Tochter und die drei wurden dann in die Gruppe eingegliedert. Zum Schluss kamen dann noch zwei Wunschsäuli dazu, ein Weibchen und ein junger Frühkastrat.

    Unser Chefkastrat ist 2 Jahre alt, den Spätkastraten schätzen wir auf 1 1/2 Jahre, unsere zwei "Kleinen" sind jetzt 1 Jahr alt und der kleinste ca 4 Monate alt. Noch macht der Kleine keine Anstalten, den Chefposten anzuzweifeln, bzw. er macht keine Anstalten mehr. Er war immer rotzfrech, ist aber mitlerweile ruhiger geworden und ist nicht mehr ganz so frech.
    Die Weibchen sind in etwa im selben Alter.

    Veränderungen gab es bei uns nur durch Neuintegration neuer Meeris (gab keine Probleme, bzw. wenn, dann zickten die Weibchen, die Kastraten nahmen die neuen immer direkt auf und es gab keinen Streit um neue Weibchen). Oh und es gab einen neuen Stall. Das löste aber auch nichts aus, ausser noch glücklichere und neugierigere Meeris. :D

    Ich finde gemischte Gruppen einfach etwas ganz tolles! Bin einfach nur begeistert! Vor allem bin ich begeistert von Elvis, dem Chef. Wir könnten uns keinen besseren Rudenführer wünschen. Einen so ausgeglichenen Schweinchenmann, der sich von nichts so leicht beeindrucken lässt, muss man erst mal finden. Er verhält sich uns Zweibeinern übrigens genau so wie er sich auch im Rudel zeigt. Unbeeindruckt von allem, völlig gelassen und ein ganz gemütlicher Herr, aber wehe man macht etwas was er nicht will. Kein Schweini darf ihm zu nahe kommen, dann bekommt es sein Füsschen auf die Nase. Das selbe Spiel bei mir auf dem Schoss. Wehe ich berühre seinen Po, dann überschlägt er sich fast im Versuch, meine Finger abzuwehren. Was erstmal seeehr lustig aussieht, dieses Theater, aber beim Haareschneiden eben nicht ganz so förderlich.. :d050:

    Nachtrag: Ich habe das Gefühl mit jedem weiteren Meeri, das integriert wird, sind die Rudelmitglieder unbeeindruckter. Wenn ich so an die Vergesellschaftungen von früher denke, als wir ein drittes Meeri zu zwei vorhandenen integrieren wollten sind die jetzigen Vergesellschaftungen das reinste Freundenfest. Bei der Integration der letzen Beiden gabs einen kleinen Zwick für das Weibchen von unserer Rudelzicke und das wars auch schon.
     
  4. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

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    Da kann ich doch meine Erfahrungen auch gleich schildern:

    Wir haben gemischte Gruppen hier. Die auffallendste Konstellation ist: 5 zu 5.

    Darunter sind auch Spätkastrierte. Altersmässig schauen wir immer, dass Jungtiere und ältere Tiere zusammen leben. Wir haben bis jetzt kein Problem damit. Im Gegenteil.

    Gruss
    Jasmin
     
  5. Priska

    Priska Prominenter Benutzer

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    Genau - und es hat in dieser Gruppe nicht das erste Mal "gekracht" - und das trotz genial grosszügiger Haltung und wohl ebenso sorgfältig ausgewählten Tieren. (Wenn ich mich nämlich richtig erinnere, kam Kastrat Nummer zwei von Gandalf - der hätte wohl Franziska ebenso fachmännisch beraten sollen wie du jetzt beraten wurdest, oder?)
    Deshalb bin ich grundsätzlich nicht dafür, in nicht ganz so grosszügige Haltung Gruppen mit mehreren Kastraten abzugeben - mit dem Problem, dass die Leute dann Pärchen oder Haremsgruppen halten, und ich ebenso viele Leute finden muss, die Lust haben auf Kastratengruppen - die meiner Meinung nach aber weniger Gefahr bergen, als gemischte Gruppen.

    Aber wie meiner Vorrednerinnen wünsche ich trotzd meiner Bedenken der Gruppe friedliches Zusammenleben...

    Gruss
    Priska
     
  6. Franziska

    Franziska Guest

    Hallo,

    danke für die bisherigen Antworten.

    Nicht allzu viel halte ich von Ansichten wie "mit Frühkastraten geht alles" oder "super, überhaupt kein Problem". Das ist mir einfach zu wenig aussagekräftig und zu wenig differenziert. Denn aus eigener Erfahrung weiss ich, dass mit Frühkastraten eben NICHT alles geht - leider.

    Jasmin: hat es bei Euch immer, in jeder Gruppe, in jeder Konstellation geklappt? Doch auch nicht, oder? Woran liegt es, wenn es nicht klappt? Habt Ihr da eine "Regel", eine Erklärung herausfinden können? Welche Massnahmen trefft Ihr, wenn Ihr eine neue Gruppe mit mehreren Kastraten zusammensetzt? Was brauchen die Tiere, damit es klappt?
     
  7. Xari

    Xari Prominenter Benutzer

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    Ich habe in meinem Rudel des öfteren mehr Buben wie Mädels und unterschiedlichen Alters. Meine Zuchtböckchen haben immer ihren Frühkastraten, manchmal noch ein Jungböckchen und ein Mädel bei sich. Geht alles sehr gut. Wenn die Jungböckchen älter werden muss ich sie jedoch raus nehmen weil sie dann mit dem Bock zu streiten anfangen und der Chef den Kleinen zu treiben beginnt.
    Vor einer Weile liess ich einen Deckbock kastrieren und habe ihn dann nach der Sperrfrist zusammen mit seinem Frühkastraten (über ein Jahr sein Partner) in ein Mädelrudel gesetzt. Von da an wurde der Frühkastrat nicht mehr akzeptiert. Diesen habe ich dann ins gemischte Rudel gesetzt und auch dort gab es anfänglich Zoff. Nun gehts aber. Also Buben können ganz unterschiedlich reagieren. Aber wenn eine Gruppe bestehen bleibt mit 2 Buben und 2 Mädels sehe ich kein Problem darin. Kenne mehrere solche Gruppen, auch welche mit 2 Buben und einem Mädel. Das kann man so nicht sagen. Ich habe Kunden die schwören darauf und wollen diese Konstellation weiter so haben. Ich kann nichts negatives sagen. Das kommt auf die Tiere drauf an. Es gibt auch Buben da sage ich lieber nur Mädels. Wie gesagt, das muss man halt selber raus finden.
    Liebe Grüsse
     
  8. Gandalf

    Gandalf Administrator Mitarbeiter Admin

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    ja sorry priska es ist meine schuld dass ich nicht erahnen konnte dass sich torino nicht unterordnen will.

    übrigens war unser kastrat vor kambly bei franziska. das ist wohl etwas anderes. ev hätte lakritze nämlich franziska besser aufklären sollen.

    omg
     
  9. Priska

    Priska Prominenter Benutzer

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    Hallo!

    Ich empfehle niemandem zwei Kastraten mit nur einer Handvoll Weibchen - ausser es ist jemand sehr "experimentierfreudig" und hat kein Problem damit, bei Nichtharmonieren ein Tier wieder zurück zu geben.
    Ich selber habe auch schon in einem Zwölferrudel zwei Kastraten gehabt, die gut gingen - ansonsten tendiere ich zu Harems oder Kastratengruppen.

    Gruss
    Priska
     
  10. Lakritze

    Lakritze Prominenter Benutzer

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    RICHTIG! :dau:
    Das war wohl kein "gutes Projekt", das gebe ich ja auch offen zu.
    Vielleicht ist genau das der kleine Unterschied......ICH kann nämlich auch dazu stehen wenn ich mal falsch gehandelt habe und bin nicht über jeden Zweifel erhaben. :7779
    Und stellt euch vor, genau diese Rangkämpfe zwischen Torino und Kambly haben mich zur Äusserung verleitet, dass ich Petra wohl KEINEN zweiten Kastraten verkauft hätte :e025:

    Liebe Grüsse
    Barbara....die durchaus lernfähig ist
     
  11. OhLaLa

    OhLaLa VIP-User VIP

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    Ich denke es kommt wirklich ganz arg auf den Charakter der Tiere an. Unsere beiden Übernahmetiere verhielten sich z.B. auch ganz unterschiedlich, als sie integiriert wurden. Der Spätkastrat fügte sich gut ein, während das Weibchen völlig austickte. Sie war total überfordert mit der Situation und sich einfach kein Rudel gewöhnt. Der Spätkastrat lebte bisher auch nur mit seinem Weibchen zusammen, aber für ihn war einfach alles spannend. Er ging direkt auf Entdeckungstour, während das Weibchen in Kampfstellung ging und alles angriff, was ihr zu Nahe kam.

    Mit dem Spätkastraten hatten wir Glück, ich hätte nicht gedacht, dass er sich so leicht unterordet bzw. ich hatte erwartet, dass er sich mit Elvis um den Chefposten streiten wird. Das war dann aber glücklicherweise nicht so.

    Eine Bekannte von mir hatte auch lange und immer wieder eine Kostellation von zwei Kastraten und einem Weibchen. Ich wollte anfangs nicht recht glauben, dass das funktionieren kann, aber sie lebten tatsächlich friedlich zusammen. Früher lebten sie noch in zwei 120er Käfigen, die miteinander verbunden waren. Das Ausschlaggebende muss da wirklich der sanftmütige Charakter der beiden Jungs gewesen sein. Denke ich da an meinen allerersten Kastraten von früher, hätte man ihm wohl noch so viel Platz anbieten können und sehr viele Weibchen, er hätte keinen Kastraten neben sich toleriert. Ein solch dominantes Kasträtli hatte ich seither nie wieder. Der damalige Kastrat wuchs allerdings auch immer nur in Kleingruppen und als klarer Haremsführer auf. Ich denke es macht sicherlich auch viel aus, ob sich die Kastraten Gemischthaltungen gewohnt sind. Obwohl unser Übernahmekastrat auch alleiniger Haremsführer war und deckerfahrung hatte..

    Was mir einfach immer eine gewisse Sicherheit gab, sind die 3 Ställe (einer davon ist allerdings ganz neu) die wir haben. Ich hatte immer im Hinterkopf, dass sich die Kastraten aus dem Weg gehen könnten, wenn sie denn wollten. Sie schliefen aber immer direkt am ersten Tag der Vergesellschaftung im selben Stall und tun es bis heute (und hoffentlich bis immer :D )
     
  12. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Ich glaube, am wichtigsten ist der Gruppen-Aufbau von Anfang an.
    Deshalb bin ich überzeugt, dass es in gewachsenen Familien-Gruppen viel eher klappt als bei willkürlich zusammengewürfelten Gruppen, die aus mehreren verschiedenen Haltungen kommen.

    Ich selber kenne sogar einen Fall mit 2 Kastraten und einem einzigen Weibchen. Das ist eine natürlich gewachsene Familiengruppe, die bereits über 4 Jahre so zusammenlebt, bestehend aus Mutter, Vater und Sohn.
    Tonangebend ist aber der Sohn, nicht der Vater!

    Irgendwann mal muss wohl der "Machtwechsel" stattgefunden haben, das weiss ich natürlich nicht, denn diese drei Meeries leben bei meiner Nachbarin, welche sie dank meiner Vermittlung aufgenommen hat. Diese Rangfolge bestand bereits beim Einzug.
    Sie wurden innert kürzester Zeit mehrmals umplaziert, bis sie dann endlich bei ihr landeten, aber trotzdem blieben sie stabil.

    Ich füttere die drei regelmässig und mache TÜV bei ihnen, deshalb kann ich sehr gut beurteilen, ob es funktioniert oder nicht.
    Sie leben in einem Aussengehege von 2 m2 Grösse.

    Natürlich würde ich niemandem solch eine Konstellation empfehlen, aber da es sich bei diesen dreien bei der ersten Ursprungsfamilie halt so ergeben hat (typische Kinderhaltung im Garten), klappt das zwar einwandfrei, obwohl es nicht "die Norm" ist.

    Wir haben schon diskutiert, was zu unternehmen ist, wenn eines stirbt:
    - wenn das Weibchen stirbt --> 2 Frühkasträtlein dazu
    - wenn ein Kastrat stirbt --> 1- 2 Mädels dazu

    Viel mehr andere Möglichkeiten gibt es nicht und vorläufig soll diese Gruppe natürlich auch unverändert so bleiben, wie sie ist.
     
  13. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

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    Wir haben Lukas, der alleine mit drei Weibchen lebt. Dies ist aus seiner Vorgeschichte zu erklären, die Barbara (Lakritze) bestens kennt. Wir haben bei ihm auch nie einen weiteren Kastraten dazu gesetzt.

    Bei reinen Boygroups würde ich junge früh Kastrierte integrieren. Sie lernen von Anfang an, das Leben in einer Boygroup. Bei den reinen Boygroups konnten wir vier ältere Kastraten nicht miteinander vergesellschaften. Die waren zum Teil bereits 4 Jahre alt und ziemlich hin- und hergerissen. Wir reden aber von gemischten Gruppen. Oder habe ich etwas im bald Novembernebel falsch verstanden?

    Bei der gemischten Gruppe sind Meerschweinchen-Kastraten, die in einer gemischten Gruppe aufwachsen (damit meine ich nicht 4-6 Wochen, sondern 5-6 Monate) im Sozialverhalten gewohnt, sich anzupassen. Vergleichbar vielleicht wie eine Familie mit mehr als einem Kind.

    Ich vertrete die These, dass ein gut sozialisierter junger Kastrat sich ebenfalls einfügen kann. Vereinfacht wird das Ganze, wenn ehemalige Zuchtweibchen oder an Grossrudel gewohnte Weibchen im Rudel sind.

    Übrigens: Bis jetzt habe ich nur ein Meerschweinchen, welches in keine Gruppe integriert werden kann: SIE ist eine SIE. Turbo-Winnie, welche offenbar bereits als sehr junges Tier zu zweit leben musste und nie gelernt hat, mit Artgenossen wirklich zu kommunizieren.

    Fazit: Ich würde mein Rudel nie nur mit Babies ergänzen, sondern hie und da die Konstellation höher gewichten. Das bedeutet dann halt, dass man nicht immer in den Genuss und Freuden von kleinen Hüpfern kommt. Bei der letzten Aufnahme haben wir daher uns auch wieder mal den Luxus geleistet, 2 Mütter mit Babies aufzunehmen. Die drei Kastraten wachsen somit im Rudel auf und lernen den Umgang und das Unterordnen.

    Gruss
    Jasmin
     
  14. karin007

    karin007 Prominenter Benutzer

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    Es kommt wirklich sehr stark auf den Charakter an und meiner Erfahrung nach auch, wie die Jungs gehalten wurden, bis sie in so eine Gruppe ziehen.

    Mein Trüppchen zählt ja wahrscheinlich schon nicht mehr zu einer "Kleingruppe" möchte aber trotzdem noch was schreiben.

    ich habe nur eine gemischte Gruppe. Seit heute leben da 4 Kastraten und 11 Weibchen. Eigentlich hätte ich ja noch einen Kastraten und 2 Damen. Habe mich aber bis heute nicht getraut, sie zu vergesellschaften. Browny ist der Chef der Jungs in der gemischten Gruppe. Lucky lebt von den Jungs allerdings schon am längsten bei den Mädels. Snoopy ist erst knapp 6 Monate alt und lebt seit August in der Gruppe. Whity ist erst 4 Wochen alt (wurde heute kastriert) und geniesst seine Kindheit noch in vollen Zügen. Browny und Lucky geraten oft aneinander aber Lucky mag nicht streiten und verzieht sich. Snoopy und Browny werden ziemlich sicher mal noch aneinander geraten. Im Moment hindert sie noch der Platz an einem richtigen Streit.

    Dann wäre ja noch Wuschel. Bis knapp Jährig lebte er immer in gemischten Gruppen auf recht engem Raum und es funktionierte einwandfrei. Dann hatte er bei mir halt das grosse Los gezogen und lebte über ein Jahr mit ca 8 Damen zusammen und nachher noch mit 2-4 bis heute. Immer wenn er einen Kastraten auch nur riecht dreht er fast durch ich kann ihn nicht mit einem Kastraten vergesellschaften wollen, der sich einem Streit stellt und das würde Browny mit Sicherheit. Also geniesst nun halt Wuschel seinen Lebensabend noch mit Liz und Marroni. Er ist ja immerhin auch schon beinahe 6 Jahre alt.

    Mein gemischtes Trüppchen wäre sicher nicht so pflegeleicht, wenn sie weniger Platz hätten. Das würde ganz sicher nicht funktionieren, dafür sind die Mädels zu zickig und die Jungs zu streitfreudig (ausser Lucky:p030:). Man muss aber auch sehen, dass im Moment die leitende Dame eben auch nicht wirklich als Chef geboren wurde. Es ist Halma und sie ist so eine Zicke, das ist kaum zu glauben. Cream konnte leider ihre Position nicht zurückerobern. Ich hoffe jetzt, dass Fini die Chefposition irgendwann annehmen wird, sie wäre perfekt für diese Rolle.

    Das Problem von gemischten Gruppen ist ja meist, dass kleine Frühkastraten zu einem schon älteren Kastraten kommen. Wie sich der Kleine mit zunehmendem Alter entwickelt, kann niemand vorhersehen. Bei älteren ist es vielleicht etwas einfacher, weil man den Charakter vielleicht schon kennt. Allerdings gibt es halt auch Meerschweinchen, die sich einfach nicht riechen mögen und wenn man halt grad zwei solche erwischt, ist der Ärger vorprogrammiert. Egal ob Jung oder Alt, da nützt es auch nichts, wenn man den Charakter kennt... oder wie sie vorher gelebt haben...
     
  15. Rodentia

    Rodentia Benutzer

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    2. Juli 2009
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    95
    Hallo! :4:

    Wir haben eine Gruppe von 4 Mädels (jeweils 2xSchwestern und in derselben Gruppe geboren, 1 Tag Altersunterschied) von ganz klein auf.
    Als die Mädels ca. 9 Wochen alt waren kam ein Kastrat (gleich alt) dazu der mit 360 g kastriert wurde.
    Nach weiteren 4 Wochen kam der nächste Kastrat (1 Monat älter) dazu der mit knapp 600 g kastriert wurde.

    Diese Konstellation geht bis jetzt gut. Es gab bei der Zusammenführung zunächst die beiden Jungs im Freilauf ein paar kurze Zähneklapperer und ein paar Abwehrsprünge vom Kleineren :7790 - dann war Ruhe im Karton. :e015:

    Sie leben auf 4 Etagen und sind sowohl beieinander als auch schön verteilt.

    Da dies aber alles erst seit Juli besteht und meine 6 Muigers alle noch minderjährig sind möchte ich nichts verschreien.
    Fakt ist, dass wir einen harmonischen Schweinehaufen haben. Und sollte es ernsthafte Schwierigkeiten geben werden wir anbauen.

    Liebe Grüsse
    Simone mit Zeus, Apoll, Luzie, Nougi, Zora und Wanda
     
  16. Tamara

    Tamara Prominenter Benutzer

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    24. November 2006
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    Melde mich kurz und bündig:

    wir hatten über 3 Jahre immer gemischte Gruppen, das heisst 2-3 Kastraten und 5-6 Mädels, ei mir hat es immer sehr gut funktioniert. Die Kastraten waren aber nicht immer von Anfang an zusammen.
     
  17. Franziska

    Franziska Guest

    Na, das gehört jetzt aber DEFINITIV nicht hier in diesen Thread. Ich habe ja gerade heute ein Thema über die gemischten Gruppen mit mehreren Kastraten eröffnet... vielleicht könnte jemand von den Mods diese Beiträge, die dort ja durchaus hinpassen, dorthin verschieben, damit Torino und Kambly nicht mit den Herzensbrechern vermischt werden?

    Danke.


    P.S.
    So ist es - ich käme nicht auf die Idee, Gandalf oder Lakritze einen Vorwurf zu machen. ICH wollte diese Tiere, und ich habe sie in mein Rudel geholt. Nun ist es auch mein Problem. Klar bin ich dankbar, dass mir Lakritze weiterhin freundschaftlich mit Rat und Tat zur Seite steht, aber das ändert nichts an meiner Eigenverantwortung.

    NICHT okay finde ich allerdings, wenn die Risiken der Haltung mehrerer Kastraten im gemischten Rudel einfach verschwiegen werden, so dass Anfänger nur zu lesen bekommen "super einfach, das klappt immer" oder "man muss nur Frühkastraten nehmen, die gut sozialisiert sind, dann gibt es niiie Probleme". Denn DAS stimmt nun mal einfach nicht. Kambly ist bei Barbara im gemischten Rudel aufgewachsen, kam als kleiner Boy wiederum in mein gemischtes Rudel unter der Leitung von Torino resp. Valrhona, und niemand wird wohl ernsthaft behaupten wollen, der Kleine (oder die anderen Rudelmitglieder) sei nicht recht sozialisiert. Und DOCH gibt es grosse Reibungen, so dass noch immer nicht feststeht, ob die Gruppe so weiter existieren kann.
     
  18. galadriel

    galadriel Erfahrener Benutzer

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    Dazu sag ich mal nichts, sonst heisst es wieder ich hätte da was falsch verstanden.

    Aber nun mal zum eigentlichen Thema. Auch ich denke dass es definitiv auf den Charakter der Tiere ankommt.
    Wir haben ja zwei Grossgruppen, aber auch die haben mal klein angefangen:)
    In die eine Gruppe konnten wir problemlos Kastrat um Kastrat integrieren und hatten bis heute nach drei Jahren absolut keine Probleme.
    Zur Zeit leben in dieser Gruppe 6 Kastraten absolut harmonisch mit ihren Weibchen zusammen.
    In der zweiten Gruppe, die von Henry angeführt wurde haben wir aufgrund der guten Erfahrungen, die wir gemacht haben Mucklas dazugesetzt, ein Frühkastrat den wir als kleines Meeri zu uns geholt haben. Aber dieser kleine Frechdachs wollte sich auf keinen Fall unterordnen. Er hat dem älteren Kastraten eine Zeit lang recht zugesetzt. Sie haben sich nun unterdessen arrangiert. Jeder hat seinen eigenen Stall, aus dem vor allem Mucklas alles vertreibt was ihm nicht passt, den Auslauf teilen sie sich friedlich.
    Das zeigt mir, dass man bei Frühkastraten zwar auf der sichereren Seite ist, dass aber halt auch hier der Charakter der Tiere stark mitentscheidet.
     
  19. Priska

    Priska Prominenter Benutzer

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    Natürlich gibt es auch Ausnahmen - ich habe letzthin auch - auf ausdrücklichen Wunsch der zukünftigen Besitzerin und nach klarer Warnung - einen Übernahmekastraten in ein Kleingrüppchen mit bereits einem vorhandenen Kastraten abgegeben - und soweit ich heute weiss, ging das gut.

    Meine Reihe von Erfahrungen, wo das nicht gut ging (selbst mit einem jungen Frühkastraten) sind aber einfach deutlich zahlreicher als die, wo es ging....

    Gruss
    Priska
     
  20. galadriel

    galadriel Erfahrener Benutzer

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    Ich muss noch dazufügen, dass wir unverbesserlichen Optimisten vor eineinhalb Jahren noch einen Strubelikastraten in diese Henry-Mucklas-Gruppe integriert haben. Auch das verlief wiederum problemlos. Er ging von Anfang an dem Obermacho aus dem Weg und teilt sich mit Henry einen Kistenstall. Anzumerken ist vielleicht noch dass bei uns jeder Stall über zwei Ausgänge verfügt, was das Ausweichen natürlich enorm begünstigt. Momentan lebt in dieser Gruppe sogar noch Spook, unser Abgabekastrat, der ja nun auch schon halbjährig ist.