Achtung: Arnica montana

Dieses Thema im Forum "Krankheiten" wurde erstellt von Fray, 25. April 2010.

  1. Fray

    Fray VIP-User VIP

    Registriert seit:
    1. Dezember 2007
    Beiträge:
    4.988
    Hallo miteinander

    Da einige von euch ab und an mit Arnica montana therapieren, erachte ich es als meine Pflicht, euch über folgenden Sachverhalt zu informieren:

    Bislang wurde allgemein der Ratschlag gegeben (auch von meiner Akademie), Arnica als Prophylaxe kurz vor einer OP zu verabreichen, um das OP-Trauma zu mildern. Arnica hat als Leitsymptom ein „Zerschlagenheits-Gefühl“, was nach einer OP ja oft der Fall ist.
    Es wurde aber durchgängig eine Potenz erst ab D6 empfohlen, weil Arnica die Blutgefässe erweitert und in einer physiologischen Potenz von unter D6 deshalb zu einer verstärkten Blutung führen kann. Soweit, so gut.

    In einem Sachbuch, das ich aufgrund meiner Prüfungsvorbereitung bearbeite, lese ich von der Autorin Christiane Krüger nun aber Folgendes. Zitat: “Vor Operationen gegeben führt eine C30 zu verstärkten kapillaren Sickerblutungen, die das Operationsfeld unübersichtlich macht. … Arnica ist bei grossen offenen oder stark blutenden Fleischwunden kontraindiziert.“ Ende Zitat.
    Krüger schreibt weiter, dass Arnica in tiefen Potenzstufen (D4/6) vor und nach chirurgischen Eingriffen besser wirke.
    Nun, Kontroversen gibt es natürlich auch in der Homöopathie, was mir aber zu denken gibt und mich veranlasst zu schreiben, ist Folgendes: Ihr erinnert euch vielleicht an Flints tragischen Tod, als ich bei ihm einen grossen, aber losen Halsabszess entfernen lassen wollte. Flint bekam eine Stunde vor OP-Beginn von mir eine Dosis Arnica C30 und er verlor auf dem OP-Tisch derart viel Blut, dass sein Kreislauf versagte. Beim ersten Wegsacken konnte der TA ihn zwar nochmals stabilisieren, beim zweiten nicht mehr. Ich vermute nun, dass meine Arnica-Gabe zu einem Teil für diese starken Blutungen verantwortlich war und das tut mir natürlich sehr leid.

    Deshalb möchte ich hier an dieser Stelle ausdrücklich vor jeglicher Arnica-Verabreichng vor einer OP warnen. Mir ist das zu ungewiss, welche Potenz nun empfehlenswert ist. Und grad bei unseren Meeris oder Kleinnagern, die so wenig Blutvolumen im Organismus haben, möchte ich einfach auf der sicheren Seite sein.

    Bitte beachtet, dass sich die Warnung nur mit Arnica im Zusammenhang mit grossen Fleischwunden besteht oder vor Operationen.
    Denn Arnica ist für stumpfe Traumen wie Zerrungen, Quetschungen (auch bei Weichteil-OPs), Verstauchungen, etc. nach wie vor eins der besten Mittel, die zu empfehlen sind.
    Es hat eine schmerzlindernde Wirkung und fördert den Heilprozess, da es prophylaktisch gegen Infektionen im verletzten Gewebe wirkt. Aber die Therapie sollte eben erst nach der OP erfolgen, wenn die Naht verschlossen ist und die Blutungen aufgehört haben.

    Ich hoffe, dass dies so viele Arnica-AnwenderInnen lesen wie nur möglich, denn ein Todesfall genügt.

    Liebi Grüess,
    Gabriela