Hallo Zusammen Eigentlich treibe ich mich vorallem in der Meerschweinchenabteilung rum. Nun wünscht sich unsere Tochter einen Hamster. Bevor wir einen Hamster kaufen, es ist auch noch nicht klar, ob es überhaupt einen gibt, möchte ich mich etwas beraten lassen. Also welche Lektüre ist zum Beispiel brauchbar? Welche Behausungen sind geeignet? Ich habe einen Prospekt vor mir mit Terrarien, solche mit und ohne Gitteraufsatz. Eignen sich die, und wenn nein warum? Ich weiss, dass man auch einem Hamster nie zuviel Platz bieten kann, je grösser desto besser. Aber ab welcher Grösse kann man sagen, das ist ein gutes Zuhause für einen Zwerghamster. Was für einen Hamster würdet Ihr empfehlen. Dass die Kinder behutsam mit dem Tier umgehen und sich an seinem Tagesablauf richten, ist für uns selbstverständlich. Was sind geeignete Einrichtungsgegenstände? Was darf unter keinen Umständen fehlen (wie zum Beispiel das Sandbad) und was gehört überhaupt nicht in eine Hamsterbehausung? Benutzt man diese Watte fürs Nest noch? Und was füttert man am Besten. So das wäre dann mal das Wichtigste, denke ich. Ach nein, ich habe noch tolle Behausungen gesehen, recht gross. Der Boden aber ist aus Holz, Seitenwände aus Plexi und Gitterdeckel. Ich denke aber, dass diese Behausung bald mal riecht, vom Urin, oder!? Danke für eure Antworten Grüessli Renate
Hallo Renate Ich mach mal den Anfang ;-) http://hamster-info-net.blogspot.de/ http://diebrain.de/zw-index.html Es gibt mittlerweile auch ein sehr gutes Buch über die Zwerghamsterhaltung: http://diebrain.de/zw-buch.html Zwerghamster sollten ein Gehege haben, welches mindestens 100x50x40cm (LxBxH) gross ist. Bei Goldhamster würde ich nicht unter 120x50x50cm (LxBxH) gehen. Zu grosse Gehege gibt es nicht. Die Uni Bern hat vor Jahren mal eine wissenschaftliche Studie zu dem Thema durchgeführt (an Goldhamstern). Sie empfehlen darin eine Grundfläche von mindestens 1 Quadratmeter, damit Stereotypien vermieden werden. Hamster sind Bodenbewohner und keine Kletterer. Sie können zwar klettern, kennen aber kein Gefühl für Höhen und lassen sich einfach fallen (und zwar egal aus welcher Höhe). Deswegen sind für sie Gehege mit einer grossen Bodenfläche ideal. Etagen werden gerne angenommen, aber Gehege in die Höhe sind oftmals eher was für Farbmäuse. Bei den Terris mit Gitteraufsätzen besteht oftmals das Problem, dass man nicht vernünftig Etagen einziehen kann. Die Luftzirkulation wird oftmals beeinträchtig, die Fallhöhen zu gross und man kommt schlecht an die Tiere ran, da die Türen oftmals zu klein sind. Ich würde daher zu solchen ohne Gitteraufsätzen raten. Zusätzliche würde ich vom Kauf in Zoohandlungen abraten. Günstiger findet man Glasgehege in Aquaristikforen (z.B. www.aquarium.ch). Ausgediente, undichte, grosse Aquarien kriegt man dort für sehr wenig Geld (teilweise sogar gratis). Eine Abdeckung dazu ist schnell gebaut. Die Alternative dazu ist ein kompletter Eigenbau. Mehr dazu unten. Kommt sehr aufs Kind drauf an. (Grundsätzlich gilt: Hamster sind dämmerungs- und nachtaktive Beobachtungstiere. Zwerghamster stehen oftmals etwas früher am Abend auf (so 19-21 Uhr) und sind manchmal auch tagsüber kurz zu sehen. Aber ihre Hauptaktivitätszeit liegt in der Nacht! Und es sind in erster Linie Tiere zum Beobachten. Klar, zahme Tiere lassen sich auch auf die Hand nehmen, aber sie sind nicht geeignet zum "hämpfele". Ich hab das jetzt in Klammern getan, weil ich denke, dass dir das klar ist. Aber leider vergessen viele Leute dies, wenn sie all die tollen Bilder von den ach so zutraulichen Hamstern sehen.) Ich würde, wenn ein Zwerg, zu einem Dsungaren/Campbell/Hybriden raten. Artreine Dsungaren bekommt man nur noch bei ganz wenigen Züchtern. Dazu ein etwa 1/2jährige Tier, welches schon einen etwas gefestigteren Charakter hat, eher ruhig und bereits zutraulich ist. Hier findest du eine Checkliste für die Erstanschaffung: http://www.eap-media.de/HIN/Checkliste_Erstanschaffung.pdf Hamsterwatte ist gefährlich und sollte daher nicht angeboten werden! Futter kannst du hier bestellen: http://www.samtpfoetli-shop.ch Dazu möglichst täglich eine kleine Auswahl an frischem Gemüse. Da Hamster keine Vegetarier sind, brauchen sie zusätzlich tierisches Eiweiss. Entweder lässt du es dir ins Futter mischen oder du verfütterst lebende Insekten. Für Zwerghamster kein Obst (weder frisch noch getrocknet) und möglichst kein getrocknetes Gemüse, da Zwerge zu Diabetes neigen. Vom Trockenfutter gibt man täglich ca. 1 Teelöffel voll. Dafür brauchst du nicht unbedingt einen Napf, du kannst es problemlos im Gehege verstreuen. Für Eigenbauten nimmt man am besten beschichtete Spanplatten. Diese kann man feucht abwischen und sie können den Urin nicht aufsaugen. Zudem haben Parasiten (beim richtigen Zusammenbau) kaum Chancen, sich irgendwo im Holz einzunisten. Statt Plexi würde ich Echt-Glas nehmen, das bleibt länger schön. Schau mal, hier findest du z.B. eine Anleitung: http://www.eap-media.de/HIN/Bauanleitung_Hamsterkaefig.pdf oder hier: http://hamstergehege.blogspot.ch/2012/09/einfacher-eigenbau-simple-diy-cage.html ------------------------ Ich habe gerade gesehen, dass du in Münsingen wohnst. Falls du gerne mal die Hamsterhaltung live anschauen möchtest, darfst du gerne bei mir vorbeikommen (wohne in Bern). Hamster sind doch was anderes als Meerschweinchen und man kann sich vieles zu Beginn auch nicht so recht vorstellen. Unverbindliches, neugieriges Reinschauen ist bei mir immer erlaubt. Und nein... meine Hamster sind nicht darauf trainiert, möglichst niedlich zu gucken, damit man sie mitnimmt.
Vielen Dank liebe Michaela für all deine Tipps. Da habe ich nun einiges zu lesen. Dein Angebot, mal bei dir rein zu schauen, nehme ich gerne an, sollte das Unterfangen, dann tatsächlich real werden. Meine Kids haben durch die Meeris gelernt, dass sich viele Tiere nicht gerne hämpfelen lassen, sondern dass man mehr lernt, wenn man sie beobachtet. Und ein Tier ist nur interessant zum Beobachten, wenn sie genügend Platz zur Verfügung haben. Zum Hämpfele haben wir Joshi und Miri! Danke nochmals und gute Nacht Renate