Guten Morgen Forum Verdünntes, reines Thymianöl zur Erleichterung bei Atemwegserkrankungen an Gehege-/Stallwände zu spritzen wird vielerorts empfohlen. Nicht nur für Klein-, sondern auch für Grosstiere. Gerade auch bei sogenannten "Hustenpferden". Nun... ich bin verunsichert! Lese ich doch in Claudia Bergmann-Scholvien's Buch "Schüssler-Salze für Pferd und Reiter": KEINE aetherischen Öle in der Nähe von Tieren zu verwenden, da diese - im schlimmsten Fall - sogar Bronchialkrämpfe auslösen können. Gewarnt wird auch in einschlägigen Foren (zB im Reitforum) wogegen man anderswo wieder von Erfolgen mit Thymianöl liest. Was denn nun? Sind aetherische Öle tatsächlich nicht empfehlenswert? Oder ist die Vorsicht nur bei gewissen Atemwegserkrankungen angebracht? Oder ist diese Vorsicht generell übertrieben und die Linderung doch grösser als die Gefahr? Meine Frage ist - zum Glück - rein theoretischer Natur. Trotzdem würden mich Eure Meinungen/Theorien/Erfahrungen brennend interessieren!
Liebe Arletta Aetherische Oele werden auch für uns Menschen gerne eingesetzt. Da sie sehr konzentriert sind ist ihre Wirkung intensiv. Alles was wirkungsvoll ist kann aber auch negativ wirken, und zwar bei Allergien gegenüber dem eingesetzten Präparat. Thymian wirkt auch desinfizierend und ist daher ideal bei Erkältungen. (Früher hat man mit Thymian Räume ausgeräuchert). Ich würde dir empfehlen zuerst vorsichtig zu dosieren und zu beobachten ob eines deiner Tiere negativ reagiert. Ist dies nicht der Fall, kannst du das Oel mit gutem Gewissen einsetzten. Bedenke aber dass Allergien auch plötzlich auftreten können und du somit bei Anzeichen von Ueberreaktion an das Oel denken musst. Und noch was....:weniger ist manchmal mehr!
Liebe Arletta Wie du vielleicht weißt, komme ich mit meiner alternativen Heilmethode ursprünglich aus der aromatherapeutischen Ecke und kann nun seit rund 30 Jahren Erfahrungen (Mensch, Hund&Katz) darin sammeln. Mit Nagern sind es allerdings weniger Jahre, knapp acht, wenn ich mich recht erinnere. Bei Pferden allerdings habe ich noch keine Therapie vornehmen können, aber ich nehme nicht an, dass sie die grosse Ausnahme in der Therapierbarkeit sind. Das hätte ich bestimmt erfahren. Ich schreibe dies, weil ich bis dato noch kein einziges Vorkommnis in Bezug auf Spasmen oder ähnlichem in Verbindung mit aetherischen Ölen erlebt habe. Allerdings kann ich mir vorstellen, weshalb die Autorin vom Gebrauch ebendieser warnt, bzw. sie ablehnt, wobei ich die total Ablehnung nicht ganz nachvollziehen kann. Die Öle bergen durchaus Gefahren, da es sich um hochkonzentrierte und hochwirksame Substanzen handelt. Das birgt immer Risiken und Nebenwirkungen in sich, weshalb viele Öle nur im stark verdünnten Verhältnis verabreicht werden dürfen. Wer einmal die Hände nach dem Hantieren mit aetherischem Öl nicht gewaschen hat und sich in den Augen gerieben hat, weiss, wovon ich spreche … Einige Öle dürfen zum Beispiel bei Epilepsie unter keinen Umständen verwendet werden, andere sind verboten bei tragenden Tieren, Kinder/Jungtiere sind grundsätzlich noch niedriger zu dosieren bei gewissen Ölen, bei homöopathischen Anwendungen ist ebenfalls von einigen Ölen Abstand zu halten. Die meisten dürfen nicht eingenommen werden, da sie Organschäden verursachen können und einige sollten nicht pur auf die Haut gegeben werden. Deshalb betone ich bei meinen Empfehlungen stets, niemals in unmittelbarer Nähe der Meeris zu sprühen, damit Augen und Schleimhäute verschont werden. Wenn sie danach in die besprühten Häuschen sitzen, ist das Einfluss genug und kann somit keine Überreaktion hervorrufen. Nehmen wir das formidable Thymian-Öl: So ein Sprühstoss mit stark verdünntem Öl hat in etwa den Anteil an aetherischen Wirkstoffen wie ein halbes Zweiglein frischen Thymians oder noch weniger. Einige denken vielleicht, es seien bloss duftende Essenzen, quasi bessere Badewasser-Zusätze und dosieren nach dem Motto: Viel hilft viel … Diese Einstellung ist auch in der Aromatherapie gefährlich und man sollte sich dringend ein gutes Fachbuch zulegen. Wer aber vorsichtig und mit dem gebotenen Respekt an die Essenzen herangeht, wird immer wieder von der heilenden Wirkung überrascht sein und nicht mehr auf die kleinen-grossen Helfer aus der Welt der Düfte verzichten wollen. Sie sind nämlich nicht nur "Duft", vielmehr finden sich darin Substanzen, die wirkungsvoller als manches Mittel aus der Pharmaindustrie sind. Ich hoffe, ich konnte dir somit etwas Aufschluss geben und schicke en liebe Gruess, Gabriela
Mehr als nur das! Herzlichen Dank Gabriela! Wie gesagt, meine Frage war rein theoretischer Natur, ich hab die Empfehlungen hier im Forum gelesen, für mich machte der Einsatz zB von Thymian-Öl sehr viel Sinn, bin dann aber erschrocken, wie ich in genanntem Buch eine Warnung diesbezüglich gelesen habe. Ich habe von Aroma-Therapie keine Ahnung, aber Ihr kennt mich ja: ich muss immer alles ganz genau wissen!