Experiment

Dieses Thema im Forum "Verhalten" wurde erstellt von Fray, 21. November 2010.

  1. Fray

    Fray VIP-User VIP

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    Hallo miteinander

    Wie ihr vielleicht gelesen habt, tummelt mein Alterchen Amadea nun auf der Regenbogenwiese herum. Ihre ebenfalls betagte Kollegin Sina war bereits im Sommer vorangegangen, was heisst, dass das "Altersheim" keins mehr ist, sondern dass sich dort die nun joblose Mamba (4.5 Jahre) und der unbedarfte Johnneli (5 Jahre) langweilen. Der Winter ist nah, zwei Tiere in Aussenhaltung finde ich persönlich ungeeignet. Andererseits möchte ich kein weiteres Tier in dieses Gehege aufnehmen, denn es ist nur 3 qm gross. Für die beiden alten Damen und ihre Betreuung mochte das in Ordnung sein, vor allem Sina bewegte sich nur noch auf kleinem Radius. Zudem hat Mamba Haare auf den Zähnen und ich kann ihr nicht jedes Mädel vor die Nase setzen. Also was tun?

    Mein Plan ist sowieso, die beiden gemischten Gruppen irgendwann zusammenzulegen, sobald ein Kastrat das Zeitliche segnet (lang mögen sie leben).
    So habe ich heute den kleinen Trennhag entfernt .... Es ist ein Versuch, vielleicht klappt es mit Johnneli und Nobo? Nobo ist ein hochsensibler, ruhiger Kastrat. Johnneli recht unterwürfig - muss er sein, in der Gegenwart von Mamba!
    Skeptisch bin ich der Weiber wegen, denn sowohl Zora als auch Goldi sind recht starke Charakter, die sich wohl mit Mamba anlegen werden. Xenia, die eigentliche Chefin, ist zwar dominant, aber die Ruhe selbst und gar nicht zänkisch.

    Interessant war, dass sofort eine grosse Bewegung einsetzte, sobald das Hägli weg war. Die haben das sofort realisiert! Johnneli mit grossem Gebrommsel direkt in die fremde Gruppe - Nobo war zu der Zeit im Stall und hat nichts mitbekommen. Mamba kurze Zeit später hinterher. Auf der Gegenseite marschierte (logischerweise) Goldi ins ehemalige Altersheim, da war sie ja schon mal .... :D Sie hockte nachher gleich Johnneli auf. Hä? Mamba und Zora klapperten sich gehörig an, Xenia verduftete zu Nobo in den Stall. Bonsai-Belinda mischte sich kurz ein, merkte aber wohl, dass sie dafür einfach eine Nummer zu klein war, also Rückzug.

    Ich bin dann mal Kaffee trinken gegangen. :lapf:

    Bei der Nachmittagsfütterung hat jede Gruppe für sich gegessen, ausser Nobo leistete Mamba Gesellschaft. Ihn akzeptiert sie wohl. Johnneli war noch im Schlafstall und ich gab ihm eine grosse Portion dort hinein, damit er nicht zu kurz kommt. Goldi kam auch wieder rübergewuselt, wurde aber von Mamba angesungen. "Geh ich halt wieder, blöde Kuh!"

    Meine Hoffnung ist, dass sich plötzlich eins der Mädels doch im Schlafstall des "Nicht-mehr-Altersheims" einnistet, damit sie sich besser wärmen können. Kälte verbindet ja bekanntlich. Die beiden Kastrate können sich gut aus dem Weg gehen, Platz genug wäre vorhanden. Es sei denn, sie wollen die Mädels nicht teilen, dann hab ich Pech gehabt und muss das Häglein wieder ziehen.

    Ich halte euch auf dem Laufenden, was aus dieser 2:5-Konstellation wird.

    Sollte jemand den ultimativen Tipp haben, was es sonst noch für Optionen gäbe, immer her damit!

    Experimentierfreudige Grüsse,
    Gabriela

    P.S. Bachblüten sind schon mal im Einsatz ....
     
  2. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Das ist ein hochinteressantes Experiment, liebe Gabriela!

    Ich habe mir schon ähnliche Gedanken gemacht, denn meine Altersheim-Gruppe mit Delgado und Co. und die Jugendgruppe mit Stevie sitzen ja ebenfalls im gleichen Gehege, nur durch Gitter getrennt.
    Die beiden Gruppen ignorieren sich gegenseitig komplett, obwohl sie sich ja riechen, hören und sehen können. Es gibt nicht die leisesten Sozialkontakte zwischen den Gittern hindurch, aber trotzdem bin ich ziemlich sicher, dass ich allenfalls das Gitter öffnen könnte, ohne dass viel passieren würde.

    Dann halte uns bitte auf dem Laufenden, was alles so abläuft in Deiner Truppe!
     
  3. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

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    Hallo Gabriela

    Ich würde sagen, dass dieses Experiment gelingt. Wir haben schon hie und da so kleine 2er Grüppli integriert.

    Gruss
    Jasmin
     
  4. Fray

    Fray VIP-User VIP

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    Danke für euer Feedback.

    Hier war es bislang so, dass ab und an eins der grösseren Gruppe ans Hägli des Altersheims stand und die Nase durchstreckte. Auf den Gegenseite aber gar niemand.
    Grad deshalb fand ich es so erstaunlich, dass Johnneli (und Mamba mit verzögertem Abstand) gleich loszog, als ich die Abtrennung entfernte.

    Dein Wort in Göttinnen Ohr, liebe Jasmin! :)

    Ihr habt 2er Grüppli mit einem Kastraten drin mit einer anderen Haremsgruppe vereinigt? Haben sich den die Jungs nicht um die Mädels gefetzt?

    Ich hab ja die Hoffnung, dass Nobo dem Johnneli die Mädels überlässt. Denn der Kerli hat im Laufe des Jahres recht "gruhiget", ist etwas alt geworden. Johnneli hat wie er auch schon 5 Jahre auf dem Buckel, ist aber weitaus agiler. Na, die nächsten Tage werden es zeigen, nicht wahr.

    Vorhin, bei der Heuverteilet für die Nacht, sind die beiden Gruppen in ihren Schlafhäusern gewesen. Einzig Goldi wuselte wieder im Nachbarsgebiet umher. Der Kleinen gefällt's wohl sehr gut da drüben, denn sie fand ja schon in der ersten Stunde ihres Hierseins einen Schleichpfad ins Altersheim. ::4 Dennoch würde ich sie nicht in diese Gruppe setzen wollen, dafür ist das Gehege schlichtweg zu klein. Die Süsse ist recht munter unterwegs. :)

    Ich berichte weiter.

    Liebi Grüess,
    Gabriela
     
  5. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

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    Hallo Gabriela

    Ja, das haben wir. Daher haben wir keinen einzelen Haremswächter, sondern immer 2-3 bei einer Gruppengrösse von 10.
    Es zeigte sich, dass die Beobachtung von N. Sachser durchaus stimmt, es bilden sich keine linearen Hierarchien unter den Kastraten, sondern es fand eine Aufteilung zwischen den Weibchen statt.
    Es waren eher die Weibchen, die rumzickten. Ich habe diese Kastraten, die zusammen mit Weibchen lebten, nicht in die Boygroup integriert. Da denke ich, dass es die Kastraten wirklich gewohnt sein müssen, dass sie in einer Boygroup leben. Wird dies mal geändert, wird es schwieriger. In die Boygroup kämen allenfalls Jungtiere, kein erwachsener. Ich meine, deshalb nimmt Nicole zum Beispiel immer Jungtiere in ihre Boygroup auf.

    Nach den beiden letzten Todesfällen von Trinity und Victoria haben wir die Situation, dass wir jetzt 4 zu 4 haben.

    Allerdings empfehle ich diese Konstellationen keinem Anfänger, keiner Anfängerin in der Meerschweinchenhaltung. Wichtig ist auch immer, das hast du ja, dass genügend Raum zum Ausweichen ist und keine Engpässe oder Sackgassen.

    Je grösser die Gruppe ist, desto eher findet die Gruppenbildung statt. Ist aber eher eine Faustregel und kann auch bei 5-6 Tieren geschehen.

    Gruss
    Jasmin
     
  6. Fray

    Fray VIP-User VIP

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    Danke für deine Ausführungen, Jasmin, das ist ja hochinteressant.

    Ich habe Sachsers Beitrag damals gelesen und konnte das mit den Untergruppen auch nachvollziehen. Ich nahm aber an, dass die Anzahl Tiere einfach höher sein müsste als grad meine 7.

    Ja, Platz haben sie, die Gehege zusammengelegt sind 10 qm. Engpässe entstehen einfach bei den beiden Nachtställen, da hat's nur je einen Eingang. Aber derzeit schlafen sie sowieso noch in ihren ursprünglichen Ställen und ich nehme an, das wird auch so bleiben.
     
  7. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

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    Hoi

    Ich glaube, dass bei der Vergesellschaftung wichtig ist, dass die Konstellation 1:2 und 1:1 gegeben ist. Denn dann hat jeder Kastrat sein Weibchen oder seine beiden Weibchen.

    Gruss
    Jasmin
     
  8. SusanneC

    SusanneC Erfahrener Benutzer

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    Hallo!

    Ich habe mal ein ähnliches Experiment versucht... eine 1,3 gruppe und eine 1,16 gruppe. Es lief einige Monate recht gut, aber... ich musste feststellen, dass einfach immer Stress herrschte, vor allem beide Kastraten waren immer etwas angespannt, es waren zu oft Milben oder Haarlinge da, es war einfach ein erhöhtes Stresslevel. Wir haben dann einen der Kastraten einer Bekannten gegeben, die auf der Suche war, und dasStresslevel war schnell wieder normal.

    Ich würde eben sehr intensiv beobachten, und vor allem auch ehrlich zu Dir selber sein.

    Ich habe eben schon etwas arg lange versucht, es mir schön zu reden, von wegen solange sie sich nichts tun ist es ja ok, aber irgendwann konnte man eben den Stress doch nicht übersehen. Es haben nach der trennung die meisten Schweine auch wieder gewicht gewonnen, das sie vorher sehr langsam verloren hatten.

    Ich kenne auch Leute mit mehreren Kastraten bei den Weibchen, aber da waren es meistens mehr als 2 oder 3 Kastrate, mein Eindruck ist ja, dass das den unterschied macht - ob man nun nur einen Kokurrenten rausmobben muss, um uneingeschränkter King zu sein, oder ob so viel Konkurrenz da ist, dass man sich von anfang an wenig Chancen ausrechnen kann, die alle zusammen raus werfen zu können.

    Aber ich traue mich an das Experiment nicht ran, solange mein Easy seine Damen so gut bebrommselt. seine 16 Mädels schafft er gut alleine.
     
  9. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

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    Hallo Susanne

    So macht jeder seine Erfahrungen. Wir hatten damals nur mit Homer unsere Probleme. Als er aber älter wurde, akzeptierte er auch einen jungen Kastraten. Er baute wahrscheinlich bereits ab.

    Gruss
    Jasmin
     
  10. Fray

    Fray VIP-User VIP

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    Danke auch dir für deine Ausführungen, Susi.

    Hier ist es so, dass beide Kastrate weder brommseln noch irgendwelche Anstalten machen, auf die Mädels zu hocken, wenn's Zeit ist. Wieso, weiss ich auch nicht, hab da wohl zwei asexuelle Typen erwischt. So hat von Anfang an in jeder Gruppe ein Weibchen die Chefrolle übernommen und hocken auch auf. Aber nur auf die Kolleginnen, nie auf den Kastraten.
    Die neu dazu gekommene Goldi allerdings ist gestern schon auf den Johnneli aufgehockt, kaum war er bei ihnen drüben.

    So zoffen sich nun die Mädels, berichte grad über den heutigen Tag.

    Tag 2 der Gruppenzusammenführung

    Am Morgen, bei der Heuverteilet, war alles ruhig und beide Gruppen sassen noch in ihren eigenen Schlafställen.
    Eine halbe Stunde später ging ich mit der ersten Portion Frischfutter wieder ins Gehege und sah eine Blutspur ... huch! Da aber alle zum Essen erschienen, liess ich sie zuerst einmal mampfen (beide Gruppen an ihrem angestammten Platz) und suchte nachher nach dem verletzen Tier. Es war Mamba, die eine "Schnattere" am rechten Hinterlauf hatte und es blutete immer noch ein wenig. Also blutstillende Watte darauf und einen Verband anlegen. Zudem erhielt sie Ledum, das Mittel der ersten Wahl bei Biss&Stich, damit es keine Infektion gibt. Auf der gegenüberliegende Seite fand ich keins, dass Blessuren hatte, aber ich tippe darauf, dass Zora die Kontrahendin war, denn sie kam als Letzte zur Fütterung aus dem Stall. Normalerweise wuselt sie um diese Zeit bereits im Gehege umher. Belinda und Xenia wirkten völlig entspannt, Goldi war wiedereinmal im unteren Bereich des ehemaligen Altersheims unterwegs. Etwas muss ihr dort einfach gut gefallen.
    Beide Kastrate wirkten entspannt und assen gut.
    Ich werkelte heute eh noch ein wenig im Gehege (Wärmelampen und Wasserwärmer einrichten und anschliessen, etc.) und beobachtete das Geschehen weiterhin. Goldi und Nobo wechseln recht locker die Gehegeabteilungen, die anderen drei Mädels setzen keinen Fuss rüber.
    Es gab keine weiteren Ereignisse mehr, bei der zweiten Fütterung heute Nachmittag assen alle wieder an ihrem angestammten Platz. Einzig Goldi konnte sich nicht recht entscheiden, von welchem Haufen sie nun essen sollte ... :)
    Auch heute Abend war's ruhig, alle waren schon in den Schlafställen (einzig Goldi wuselte wieder drüben umher und ass Sämereien) und kamen ihr "Bettmümpfeli abholen.

    Es mag sein, dass diese Zurechtweisung nötig war, weil Mamba sich gestern schon sehr dominant den anderen Weibchen gegenüber gezeigt hat. Vielleicht genügt dieses eine Mal? Sie war heute tagsüber auf jeden Fall sehr "kleinlaut", wenn ich das so sagen darf. Gefressen hat sie aber gut, nur hab ich beim Zuschauen so einen "Blick von unten" zugeworfen bekommen ... ihr wisst schon, welchen, gell.

    Noch ein Wort punkto Stress: Ich persönlich finde, dass ein wenig positiver Stress durchaus gut tut. Mamba ist nämlich im Laufe des letzten Jahres recht dick geworden und an ihren Füsschen hat sich sogar eine Art Hornhaut-Lappen gebildet, den ich immer wegknipsen muss. Ich musste ja die beiden Altchen langsam mit energiereichem Futter versorgen, da sie gewichtlich am Limit waren. So hat natürlich auch Mamba zugeschlagen (Johnneli eher normal). Nur liegen und essen, ein wenig herumlatschen, das war's. So alt ist die Süsse nun auch nicht und ich denke, ein wenig mehr Bewegung und Aufregung kann ihr nur gut tun. Auch in den Zoos sorgen sie heutzutage manchmal für positiven Stress (z.B. Geruch eines Feindes), damit die Tiere nicht träge werden und die Fortpflanzung einstellen.
    Meeris sind reine Beutetiere und ich denke, die können schon von Natur aus mit Stress recht gut umgehen.

    Damit mich niemand falsch versteht: Ich spreche nicht von Dauerstress, der ist der Gesundheit wirklich nicht zuträglich. Sollte ich sehen, dass eins der Tiere über längere Zeit mit der Situation nicht klar kommt oder dass ständig gestritten wird, werde ich natürlich die Konsequenzen, bzw. das Hägli, ziehen.
    Aber Rangeleien bei Neuorganisationen müssen bei diesen gruppensozialen Tieren einfach sein, damit ein jedes seinen Platz finden kann.

    Ich berichte weiter.

    Liebi Grüess,
    Gabriela
     
  11. SusanneC

    SusanneC Erfahrener Benutzer

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    Also was ein Hägli ist erschließt sich mir immer noch nicht so ganz, meint das einen Zaun?

    Tja, dass es anfangs etwas Stress gibt ist ja normal und richtig so, nur was ich damals beobachten musste... Die beiden Jungs haben kaum noch geschlafen, sondern immer nur gedöst, aber immer mit einem Auge halb offen, um auch ja auf dem posten zu sein, wenn der andere sich an ein Weibchen ran macht. Außerdem haben sie sich eben dauernd irgendwo aufgescheucht und verjagt. Auch die Mädels hatten Stress, weil die eben an den heißen Tagen nicht nur einen fleissigen Bock an der Backe hatten, sondern gleich zwei - es herrschte zwar weiterhin Damenwahl, aber es haben sich eben beide nach Kräften ins zeug gelegt.

    Sicher war es ein verstärkender Faktor, dass beide etwa gleich alt waren und beide fleissige Jungs waren, die sich alle Mühe gegeben haben sämtliche Bedürfnisse zu befriedigen.

    Man muss es eben wirklich gut beobachten. Ich traue es mich nicht mehr.
     
  12. Fray

    Fray VIP-User VIP

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    Richtig, entschuldige meinen Dialektausdruck, Susi. Ein Hägli ist ein niedriger Zaun, Abtrennung oder ähnliches. Aber du hast es ja richtig erkannt, supi! :)

    Gerne berichte ich über Tag 3 bis 5 der Gruppen-Zusamenführung

    Es läuft gar nicht schlecht! :bl6: Natürlich sind sich noch nicht alle grün, aber es hat keine weiteren Beissereien gegeben und Mambas Verletzung heilt komplikationslos zu.
    Mamba und Zora mussten am Dienstag noch mit Zähnegeklapper und lautem Muigen auf sich aufmerksam machen, die anderen Mädels hielten sich weiterhin aus allem raus. Gestern und heute konnte ich bereits kein Gezetter mehr hören.
    Die beiden Herren können ohne Kommentar aneinander vorbei laufen, oder aber auch mal kurz hintereinander hertippeln und rasch eins Zwicken, dies aber eher halbherzig.

    Am Dienstag Morgen staunte ich nicht schlecht: Zur Vormittagsfütterung versammelten sich alle Damen links im grösseren Gehege, die beiden Kastraten teilten sich die Mahlzeit im ehemaligen Altersheim. Davon hätte ich nun gerne ein Foto gemacht, die Kamera war aber nicht dabei, da ich nicht so schnell mit Veränderungen gerechnet hatte.
    Am Nachmittag (mit Kamera) dann war Damentausch: Mamba wieder auf der linken Seite (gleich hinter Nobo, rechts), ...
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    ...Goldi dafür rechts bei Johnneli.
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    Goldi drückt beim Essen so total genüsslich die Äuglein zusammen ... ::4 Ackerwicke, mmmmmh!
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    Heute Donnerstag beginnen nun auch Zora und Xenia, sich mal um das Nachbarsgehege zu kümmern. Mamba thronte derweil in ihrem Graskörbchen und beobachtete das Geschehen ohne Kommentar.
    Heute Nachmittag haben gar alle miteinander gegessen, Johnneli war etwas hintenan und kam nicht so recht ans Futter, obwohl ich weitflächig verteilt hatte. Ich habe ihm natürlich eine fette Portion hingelegt. Ich denke sowieso, dass ich zwei Futterplätze beibehalten werde, damit es dahingehend nie zu Streitereien kommt.
    Die Lage scheint mir allgemein recht entspannt, manchmal muss eins etwas wichtig tun, aber das ist ja normal, nicht wahr.

    "Nun kuschle ich halt mit Johnneli, der gibt eh wärmer als die alte, klapprige Amadea."
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    Auch Nobo stört uns nicht gross während unserer Siesta im Grasnest.
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    Goldi hat mir zwar Ursi, aber eigentlich der Himmer geschickt! :)
    Dadurch, dass die Süsse noch nicht so lange im Gehege wohnt (auch wenn mich dünkt, sie sei schon ewig hier) und noch keiner/keine Anspruch auf sie erhebt, wuselt sie ganz frei zwischen den Gehegen hin und her, mal zu diesem, mal zu jenem und alle lassen sie gewähren, weil sie's mit einer grossen Selbstverständlichkeit tut. So entspannt sich die Situation natürlich noch schneller, denn die anderen bekommen das ja mit. Zudem lotst sie so immer mal wieder ein Tier in die andere Umgebung, was ohne sie auch viel länger dauern würde.

    Hier muss sie gucken, ob das Heu andererorts besser schmeckt. :) Ich finde, auf diesem Foto sieht man ihre Aufgestelltheit sehr gut und dass sie ein Schlitzohr ist, erst recht!
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    Bonsai-Belinda muss natürlich gleich gucken gehen, was Goldi ihr vorgezeigt hat. :)
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    Ich bin recht positiv, dass ich’s mal so belassen kann. Natürlich kann sich in den nächsten Wochen noch einiges ändern, aber dann kann ich immer noch handeln.

    Ein weiterer Vorteil der Zusammenlegung ist, dass Mamba und Johnneli nun nicht mehr so mäkelig im Essen sind. Knabbereien aller Art haben sie zwar leicht angefressen, aber das meiste blieb liegen. Jetzt sieht man sie schon eher wieder an einem Ast, die Konkurrenz schläft ja nicht!

    Liebi Grüess,
    Gabriela
     
  13. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

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    Hallo
    Super. Danke für den Bericht. Ich denke nicht, dass sich da noch gegenteiliger Trend entwickelt. Die Fotos und die Meeries - einfach hinreissend.
    Ich finde es total spannend, was da abgeht.

    Gruss
    Jasmin
     
  14. Flowerpower

    Flowerpower Neuer Benutzer

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    Hallo Gabriela

    Vielen Dank für die umfangreiche Berichterstattung und die süssen Fotos!

    Wirst sehen, das wird ein ganz eingefleischter Clan :lov:

    Und Goldi die Zaubermaus hat offensichtlich wieder eine schöne Aufgabe. Wie sind wir froh, dass es ihr so gut. Die Maus merkt natürlich auch, dass sie ein ganz tolles neues Zweibein gekriegt hat:D

    Liebe Grüsse, Ursi
     
  15. Fray

    Fray VIP-User VIP

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    Da du ja erfahren in solchen Geschehnissen bist, nehme ich deine Prophezeiung gerne entgegen, Jasmin. :)
    Jaaaaa, ich find's eben auch total spannend und gehe jedes Mal mit dem Gedanken ins Gehege: "Was ist jetzt"? Die Gruppendynamik spüre ich jetzt schon sehr stark, es ist richtig herrlich, was das für ein Gewusel ist mit 7 Tieren, wenn ich mit dem Futterkorb komme (erinnert mich grad an die Bubengruppe, dort ist das normal). Vorher war's so ... ruhig irgendwie. Klar haben sie sich gefreut, aber nun düsen sie herum und sind einfach viel lebendiger - und lauter natürlich auch! :)

    Dein Wort in Göttinnen Ohr, liebe Ursi! Es wär so toll für alle!

    Ja, ich glaube auch, dass Goldi hierher kommen MUSSTE, um eine ganz spezielle Aufgabe zu übernehmen. Sie macht's so gut und ich habe das Gefühl, dass es ist riesig Spass macht, zwischen den beiden Gruppen zu vermitteln. Sie kriegt am Schluss, wenn die Sache gelaufen ist, einen speziellen Bonus zu Weihnachten ausgezahlt! :juhui:
    Halt, nein, sie macht ja zwei Jobs: Sie hat ja bereits Berns Stelle als Assistentin sehr schnell übernommen. Überall finde ich sie zwischen den Kübeln beim Ausmisten als Kontrolleurin und wenn ich sie anspreche, hebt sie ihren Kopf: "Gugus!" Herzaugen
    Aua, das wird dann ja noch teurer! :d015:

    Grinse-Grüess,
    Gabriela

    P.S. Vorhin bei der Heuverteilet für die Nacht, hebe ich den Deckel des Schlafstalls des ehemaligen Altersheims. Wer höckelt darin? Johnneli, Nobo, Mamba und Zora! :eek: Ich war baff. Ich war ja schon länger bei den Buben am Arbeiten und hätte gehört, wenn da im Nachbars-Stall gestritten worden wäre ... hä? Na, mir soll's recht sein, aber grad die vier, wo ich am meisten Bedenken hatte? Geht über meine Begriffe. Sie sind nicht einmal gewichen, als ich dick Heu hineingetran habe. Also Deckel wieder zu und "guet Nacht mitenand" :D
     
  16. Flowerpower

    Flowerpower Neuer Benutzer

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    ...ok, dann lass uns bei den wichtigen Aufgaben von einem Bonus sprechen, den Goldi zu Weihnachten in Form von :scho: kriegt, jaaa natürlich nur gesundes Zeugs:D

    Ist nicht einfach, als Untergrundagentin und gleichzeitig als Vermittlerin zweier Staaten zu fungieren::3
     
  17. OhLaLa

    OhLaLa VIP-User VIP

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    juhuuu, das tönt ja super! :juhui:
     
  18. Prezzi

    Prezzi VIP-User VIP

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    Hehe, so was hab ich auch schon erlebt: starke Weiber, die zuerst gehörig gezickt haben und dann, sobald die Sache ausgestanden war, ständig miteinander unterwegs waren. :D

    Und die Goldi ist ja wirklich ein Schatz. So ein neugieriges und aufgewecktes Mädel bringt doch richtig Schwung ins Rudel, gell. In meinem kleinen Grüppchen ist der Romulito auch so ein "Katalysator": Er testet immer sofort alles aus, und in seiner Gesellschaft werden auch eher zurückhaltende Meeris schnell einiges mutiger und vorwitziger. :e025:
     
  19. OhLaLa

    OhLaLa VIP-User VIP

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    Solch einen Fall haben wir hier auch. Bunny, die Oberzicke und Baby, eins der stärksten Persönchen im Rudel, hatten anfangs Mühe miteinander. Zwei starke Frauen prallen aufeinander, da wird erstmal kräftig gezickt. Heute fressen die Zwei am liebsten Köpfchen an Köpfen aus dem selben Pellets-Napf. Andere werden entweder weggeschubst, oder spätestens, wenn der Kopf des störenden Meeris zu lange im Napf versinkt, weggejagt. Bunny und Baby aber sind ein eingespieltes Team, die fressen immer im Takt miteinander, trippen abwechselns von Wasser zu Pellets hin und her und wieder zurück und strecken sogar manchmal gemeinsam ihre Köpfe in den Napf, obwohl der eigentlich für solche Spässe zu eng ist. :D
     
  20. Roxy

    Roxy VIP-User VIP

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    Hallo Gabriela

    Habe deine Berichte zu deinem Experiment bisher still mitverfolgt.

    Dein "neues" Trüppchen macht das echt super!!
    Die werden sicherlich noch ein eingeschworenesTeam.

    Ich wünsche weiterhin viel Glück, dass es ruhig bleibt und du das Hägli nicht mehr ziehen musst. Ein grösseres Rudel ist immer interessanter.
    Nicht nur für den Futtersklaven, sondern auch für die Muinger. Goldi scheint es auch super zu gefallen. :)

    Und deine Gehege sind einfach liebevoll und toll eingerichtet. Da dürfen die Kleinen fast nicht auf dumme Gedanken kommen und sich bekriegen. :D¨

    Grüessli
    Roxy