Lieber Felix Als du damals zu uns gekommen bist, hattest du einen schweren Stand. Es dauerte über ein Jahr, bis du dich gegenüber Mara durchsetzen konntest. Seither warst du unangefochtener Chef, kein gestrenger, sondern eher einer, der die Zügel ein wenig schleifen lässt, aber trotzdem respektiert im wachsenden Rudel, das zuletzt sieben Meerschweinchen umfasste. Im Herbst vor einem Jahr haben wir es gewagt und dir nebst einem zusätzlichen Mädel einen kleinen Kastraten beigesellt - und es klappte! Süss sah es aus, wie der kleine Valerio dir hinterhertrippelte, offenbar bestrebt, von dir zu lernen und du liessest ihn gewähren. Leider hast du schon lange gekränkelt und wir wussten alle, dass du nicht so alt werden würdest. Gross war die Freude, als du im Frühjahr deinen vierten Geburtstag feiern konntest. Ein Blick zurück ... Du hattest trotz einiger Gebresten eine gute Lebensqualität - bis letzten Donnerstag. Nebst einem der üblichen Atemwegsinfekte mochtest du auch nicht mehr recht fressen, zogst dich immer mehr zurück und verlorst rapide an Gewicht. Man sah, dass du dich aufgegeben hast und wie du zerfielst. Der TA machte uns wenig Hoffnungen. Wie oft haben wir um dich gebangt und du hast dich wieder aufgerappelt - dieses Mal jedoch nicht. Beim zweiten TA-Besuch von heute Morgen beschlossen wir, dich gehen zu lassen. Verzeihe uns, aber wir wollten nicht, dass du leidest. Lebe wohl, lieber Felix, wir werden dich sehr vermissen. In Liebe dein Zweibein Claudia und Familie
