Fragen zu Kastratenhaltung

Dieses Thema im Forum "Haltung" wurde erstellt von Babs, 21. September 2007.

  1. Babs

    Babs Guest

    Hallo Zäme!

    Ich brauche Eure Meinungen und Erfahrungen bezüglich Bockhaltung.

    Ich habe eine Gruppe: mit Peregrin, Spätkastraten (8Monate alt), Nils, Frühkastraten (5Monate alt) und Poker, einen angehenden Zuchtbock (5 Monate). Sie leben in einem Vivarium mit Aufbau und Poker und Nils kamen mit 4 Wochen zum Spätkastraten.
    Seit kurzer Zeit jagt Poker den Spätkastraten Peregrin immer wieder und beisst ihn. Auch Nils jagt er ab und zu. Jetzt wollte ich Poker trennen.
    Dazu meine Fragen:

    Kann ich Perergrin und Nils noch einen jungen Frühkastraten dazusetzen, oder findet ihr 3 Tiere nicht eine gute Konstelation?

    Und was würdet ihr zu Poker setzen (Jungböcke), ist es überhaupt schlau, ihn zur Zucht einzusetzen (wegen seinem Verhalten)?
    Hatte bis jetzt sehr friedliche Böcke zur Zucht. Und noch nie eine solche Erfahrung gemacht.

    Vielen Dank für Eure Meinungen und Tipps!
    Liebe Grüsse
    Babs
     
  2. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

    Registriert seit:
    13. Mai 2006
    Beiträge:
    11.860
    Hi Babs

    Hmmm, da kann ich Dir nicht viel raten dazu, denn ich kenne bei mir nur die Konstellation 1 Spätkastrat (Tamino) mit 5 Frühkastraten. Das klappt einwandfrei und gab bisher noch nie Probleme.

    Falls der Platz genügt, könntest Du vielleicht zu Peregrin und Nils gleich zwei Frühkastraten dazusetzen, dann hast Du zwei Fliegen auf einen Schlag:
    Zwei neue, die sich gegenseitig "moralisch" unterstützen können bei der Eingewöhnung und die Zahl vier.
    Aber eben, das hängt halt auch vom Platz ab.

    Ob Du mit Poker züchten sollst, kann ich nicht beurteilen. Bestimmt könntest Du ihm aber ein Baby-Böckli (oder auch wieder zwei Frühkastraten) hinzusetzen.
     
  3. Moeggeli

    Moeggeli Prominenter Benutzer

    Registriert seit:
    27. Juni 2006
    Beiträge:
    1.088
    Hallo Babs...

    meine Erfahrung ist einfach das bei einer kleinen Gruppe von Böckli unbedingt eine gerade Anzahl haben muss...! Was du auch noch versuchen könntest wäre mit Bachblüten, ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht! Es ging mir damals genau gleich wie dir, hatte ein Böckli das die anderen immer jagte! Und seit ich im extra für ihn abgestimmte Bachblüten gegeben habt ist alles wieder in Ordnung!

    Ich würde wenn es vom platz her geht einen Frühkastraten, möglichst noch jung dazusetzten, denn die kleinen haben normalerweise immer noch die Narrenfreiheit!

    Wegen dem Züchten kann ich dir leider nicht weiterhelfen, da ich na NUR eine Bockgruppe von hässlichen Schweinchen habe... ;-)))

    Grüessli Manu
     
  4. Babs

    Babs Guest



    :nix: :nix: :nix: Herzaugen Herzaugen Herzaugen
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 22. September 2007
  5. Gabi

    Gabi Guest

    Hallo Babs

    Dass der unkastrierte Bock jetzt, mitten im ersten Pubertätsschub, auf die beiden Kastraten losgeht, finde ich völlig normal. Der lässt sich auch von einem Spätkastraten, der bloss drei Monate älter und grösser ist, nichts vormachen.
    Drei Männchen zusammen ist fast immer schlecht, das hat sich jetzt in sehr vielen Gruppen gezeigt, die ich kenne. Einer ist Chef, einer ordnet sich unter - und der dritte kann nicht Chef sein, möchte aber den Untergeordneten gern dominieren und kommt damit ständig dem Chef in die Quere. Das muss ja Ärger geben... ist doch fast vorprogrammiert. Klar, es gibt einige wenige Ausnahmen. Aber die bestätigen eher die Regel.
    Zwei Böcke, bzw. Kastraten geht meist gut. Vier oft auch, da bilden sich dann teilweise zwei Grüppchen, die sich gegenseitig aber vertragen. Quasi ein Boss, ein Vize-Boss und jeder der Bosse hat seinen privaten Unterhund...
    Ab fünf lässt sich nicht mehr so ganz genau sagen, wer sozial genau wo steht. Aber meist spielt es da dann auch nicht mehr so eine grosse Rolle, da findet meist jeder seinen Platz, wenn nicht dummerweise zwei sehr dominante Charaktere in der gleichen Gruppe aufeinandertreffen.

    Ich würde deshalb:
    entweder die beiden einfach zu zweit leben lassen.
    oder ihnen gleich zwei ganz junge (ca. 5-6 Wochen alte) Frühkastraten dazusetzen. Immer vorausgesetzt natürlich, dass auch genügend Platz vorhanden ist, reichlich Ausweichmöglichkeiten, genügend verschiedene Schlafplätze, nirgends Engpässe in der Anlage, etc. pp. Diese Details kannst du ja in verschiedenen anderen Beiträgen nachlesen, das hatten wir alles schon mehrfach.

    Für den angehenden Zuchtbock kannst du allenfalls einen weiteren Frühkastraten suchen, den er dominieren kann. Wenn du gaaaaaaaaanz viel Glück hast, funktioniert das so gut, dass du da sogar später ein Weibchen vorübergehend dazusetzen kannst und beide Männchen (Bock und Kastrat) drinlassen. Ich kenne so ein Beispiel, wos tatsächlich geht.
    Aber die Chancen stehen vermutlich nicht allzu gut. Im Endeffekt wird dein Zuchtbock wohl abwechselnden Damenbesuch haben und zwischendurch, wenn kein Weibchen "zur Verfügung" steht, das er decken darf, wird er hoffentlich wenigstens ein paar ganz junge Böckchen hüten dürfen, die du noch nicht verkauft hast. Jedenfalls sollte er wirklich nie allein sein müssen!


    Gruss
    Gabi