Wer schon auf meiner HP gewesen ist, weiss vielleicht dass ich zwei Gehege habe. Die grössere ist das Reich von den Kastraten Churro und Hermes , sie schauen auf die Damen. In den kleineren 1’50 x 100 plus grosser Schlafstall wohnt mein Zuchtbock Winnetou. Als er zu uns kam, wohnte er eine ganze Weile mit einem Frühkastraten der reserviert war, dazu kam später ein Böckli von den Happy Meeris das zusammen mit meinem später ausziehen würde. Als diese beide gegangen sind, bekam Winnetou zum ersten mal Weibchen-Besuch und bis jetzt habe ich immer gewartet bis das Weibchen hochträchtig war und erst dann hat er ein anderes bekommen. In diesem kleinerem Gehege ist nie was los, ich bekomme Winnetou und die jeweilige Weibchen fast nie zu sehen, denn sie sind dort extrem scheu und kommen nur raus um schnell zu essen. Jedesmal wenn ich die Weibchen wieder im Rudel gesetzt habe, waren sie wie ausgewechselt: blieben gerade vor meine Hände stehen und frassen gemütlich und verbrachten wieder die meiste Zeit draussen wie die Rudel Mitglieder. Deshalb fehlt es mir immer schwer eines der Weibchen zu Winnetou zu zügeln, denn sie sind dort nicht glücklich (Ich war so froh als ich eines Tages bemerkte das Bonbon brünstig war und ich sie kurz ins Gras mit Winnetou zusammensetze, innerhalb von 5 Minuten wurde sie schwanger und konnte direkt wieder nach Hause). Ich habe mich oft gefragt, ob es an der Lage des Geheges liegt oder ob sie sich einfach zu wenig sind, wenn sie zu zweit sind. Das macht mir immer mehr zu schaffen und ich hinterfrage langsam ob die Haltung von Zuchtböcke in dieser Art überhaupt Artgerecht ist. Ich weiss dass woanders viele Zuchtböcke während der Verpaarungen in kleine Ställe ohne Auslauf für längere Zeit sitzen müssen (wenn sie nicht immer so leben), bei mir hat Winnetou ein geräumiges Gehege und trotzdem: Besser ist nicht gleich Gut. Er hat immer wechselnde Begleitern und kaum hat er sich an ein Weibchen gewöhnt, geht sie wieder. Von den letzten drei Würfe die es bei uns gab, gab es ein einziger Böckli, der schon vorreserviert war, nun hoffe ich dass Dulcinea ende Oktober wenigstens einen Böckli bekommt, denn ich rechnete damit für ihn schon längstens männliche Gesellschaft zu haben. Dadurch dass er sich immer an neue Situationen gewöhnen muss, bleibt er sehr scheu. Ich bedenke ob es für das Tier gerecht ist, über längere Zeit ein solches Leben zu führen oder ob es nicht menschlicher/tierischer wäre ihn irgendwann zu kastrieren damit er auch mal eine dauerhafte Meeri-Familie haben kann. Vor Winnetou habe ich zwei andere Zuchtböcke gehabt, ich gab sie aus andere Gründe später weiter und bestimmt dachten sich viele dabei „die wechselt die Tiere wie die Schuhe“. Ich habe aber in beide Fälle ein absolut reines Gewissen, denn beide Böcke leben heute kastriert mit Weibchen zusammen. Von meine Rudelmitglieder, meine Kastraten und meine Weibchen, würde ich mich nicht trennen. Der einziger Grund den mich dazu bewegen kann, einer meiner Tiere abzugeben ist wenn das Tier es woanders besser haben kann, und meine Rudel Meeris haben ein Top Leben. Es ist auch nicht so dass ich Winnetou nicht mehr möchte, er hat wunderschöne Babys gebracht aber was nütz ihn das? Ich hätte sehr gerne Eure Meinung dazu und /oder auch zu der Haltung Eurer Zuchtböcke. Grüsse Silvia:5:
hallo,das wäre schon sehr traurig,wenn du deinen zuchtbock abgeben müsstest. oder wie wäre es,wenn er sicherlich eine feste freundin hat,vielleicht eine ältere,die nicht mehr zur zucht eingesetzt wird und sie dann steriliesieren lassen? so hätte er sicherlich immer ein weibchen und ab und zu auch 2 weibchen. natürlich ist es deine entscheidung,nur so ein tipp ich hoffe sehr,du findest eine lösung grüessli jana
Sali Silva Mein Zuchtbock lebt mit einem Frühkastraten zusammen und das seit 1 1/2 Jahren . Ich habe einfach einmal den Versuch gestartet und zu den Beiden 2 Damen hinein gesetzt , weil ich mir dachte wenn ich sie trenne kann ich sie nicht mehr zusammen setzen . Und siehe da es ist nichts pasiert !!! Habe diese Uebung im letzten Jahr 4 mal wiederholt und es hat immer geklappt. Vieleicht ist es eine Ausnahme das es geht , aber es war mir den Versuch wert ! Den im gemischten Rudeln leben ja manchmal auch mehrere Boys . Bei mir sind es im Moment 11 Boys auf 18 Mädels . Ganz en liebe Gruss Claudia
Hoi Silvia Ich habe keine Erfahrung mit Zuchtböcken, habe aber gemerkt, dass in grösseren Gruppen viel mehr los ist als in Zweiergruppen. Da Meerschweinchen in freier Natur ja auch in Rudeln leben, wäre eine grössere Gruppe sicher am "artgerechtesten", aber ich denke auch Zweiergruppen sind sicherlich vertretbar. Ich denke man sollte es den Tieren so artgerecht wie möglich machen, manche können nur 2 Meerschweinchen halten, manche ganze Rudel. Ein Zuchtbock wird aber sicherlich immer ein wenig hin- und her in seinem Leben erfahren, ansonsten müsstest du ihn wohl kastrieren und in einer stabilen Gruppe halten. Liebe Grüsse Nadia
Hallo Claudia! Siehts Du? Auf diese Idee bin ich gar nicht gekommen. Ob es auch funkzionieren würde wenn sie mal nur ein Weibchen dazu hätten? Was meinen die anderen dazu? Gruss Silvia
Hoi Silvia meistens sind bei mir diejenigen, die in kleinen Gruppen leben, viel weniger zutraulich. Das hat wohl auch etwas mit Futterneid zu tun - wenns nur zwei sind, ist die Gefahr ja nicht so gross, dass die besten Sachen gleich weg sind. Aber im grossen Rudel, bei 15 bis 20 Säuli, muss man schon rasch angedüst kommen, sonst verpasst man am Ende etwas... und wenn alle andern auch da sind, gibt das natürlich auch einem scheuen Tier viel Sicherheit. Es gibt aber auch Ausnahmen. Lollipop ist einer meiner unkastrierten Böcke, der nur relativ selten zum Deckeinsatz kommt. Normalerweise lebt er in der Bockgruppe, da sind sie meist sieben bis neun meiner Böcke zusammen und ab und zu noch ein paar Kleine, die noch nicht abgeholt worden sind. In dieser Gruppe ist Lollipop einer der ganz Scheuen, er ist auch in der Rangordnung nicht grad weit oben und wartet immer vorsichtig, bis die Ranghöheren am Fressen sind, dann schleicht er sich von hinten an. Seit drei Wochen lebt er jetzt mit Cleo zusammen in einem eigenen Auslauf und zu meinem grössten Erstaunen ist er jetzt viel neugieriger und kommt ans Gitter zum betteln... Man kann sicher nicht verallgemeinern, sie sind halt nicht alle gleich. Sicher bin ich aber deiner Meinung, dass es für jedes Tier am schönsten ist, wenn es in einer stabilen Gruppe leben kann, wo es auch wirkliche Freundschaften schliessen kann. Der ständige Wechsel ist für die meisten stressig. Aber man muss seine Tiere schon sehr gut kennen, um wirklich zu wissen, wer mit wem befreundet ist und wer wen eher blöd findet - auch das gibts ja und dann sind die wohl ganz froh, wenn der oder die andere mal weg ist... So gesehen haben Zuchtböcke eigentlich nie so ein schönes Leben wie ein Kastrat, der ständig bei seinen Weibchen bleiben darf. Es sei denn, man lässt den Bock einfach immer in der Gruppe, quasi wie in der Natur. Aber das kann ja auch nicht die Lösung sein, dann wären ja die Weibchen fast dauerträchtig und auch Jungtiere würden zum Teil viel zu früh gedeckt. Claudias Lösung mit dem Frühkastraten find ich grossartig, aber es wird sicher nicht immer klappen - das hängt wieder weitgehend vom Charakter der Beteiligten ab. Man kanns versuchen, aber nur, wenn man allenfalls auch noch eine Alternativlösung zu bieten hat. Liebe Grüsse Gabi
Hallo! Ich habe vor Jahren (da wurde noch nicht früh kastriert) einen ausgewachsen kastrierten Sohn mit seinem Vater zusammen gehalten, und als der Vater mal wieder decken sollte, alle beide zu den zwei Weibchen gesetzt. Ging absolut problemlos.... Gruss Priska