Mein geliebtes Junolino, der Tag ist gekommen, vor dem ich mich am liebsten gedrueckt haette. Heute bist du abgereist ins Regenbogenland. Wie gern haette ich noch mehr Zeit mit dir verbracht, doch es war uns nicht vergoennt .. Es gibt Dinge, die gehoeren nicht auf diese Welt. Dazu gehoeren zum Beispiel boesartige Tumore. Wer hat denn so etwas Fieses in die Welt gesetzt ? Warum ? Und es gibt Individuen, die sind zu gut fuer diese Welt. Und genau so eine warst du. Du warst zu gut fuer diese Welt, zu lieb, zu gutmuetig, zu Juno .. Du warst eine wunderbare Ratte. Eine Kaempfernatur, die jeder Widrigkeit des Lebens mit einem Laecheln trotzte. Ja, es sah quasi immer so aus, als wuerdest du ein Laecheln auf den Lippen haben, mein Karottenzaehnchen. Dein Blick brachte dich schnell in jedes Herz, du hast Menschen, die dich kannten verzaubert, so auch mich. Schnell hast du dich tief in mein Herz geschlichen, wo du auch heute noch verweilst. So war auch gleich klar, dass dein erstes Weihnachten nicht dein letztes sein wird. Eine schlimme Ohrenentzuendung hatte dich erwischt. Wir haben gekaempft und gewonnen. Viele kleine Kaempfe haben wir gemeinsam gewonnen, nur den letzten nicht. Der boesartige Tumor wuchs von Tag zu Tag schneller, wie ein schwerer Ruecksack sass er auf deinem Ruecken und du hast ihn getragen, ohne wenn und aber. Doch er wurde schwer und schwerer und raubte dir die Kraft. Gestern fasten wir den Entschluss, dass es langsam Zeit fuer dich waere. Heute morgen zeigtest du das dann auch deutlich. Du warst schwaecher und mueder als je zu vor. Wolltest zunaechst deine Leckerchen nicht, deinen Brei hast du den ganzen Tag nicht wirklich gewollt, ein paar Schlecks, mehr nicht .. aber die gekochten Ruebli, die haben es dir schon immer angetan gehabt. Also habe ich dir Ruebli geholt und gegeben. Jede Menge Ruebli hast du heute noch gefuttert .. und tief war dein Schlaf heute. Hast du nicht geschlafen oder gefressen, so lagst du einfach da. An ungewoehnlichen Orten .. die letzte Stunde hatte ich dich in einem Iglu auf dem Sofa, nochmal mit Ruebli gefuettert. Wieder lagst du einfach da und starrtest vor doch hin. Als du zu knuspern und glubschen anfingst, waehrend ich mit Traenen in den Augen zu dir sprach, war mir klar, dass ich dein Zeichen richtig gedeutet habe .. Heute morgen fragte ich dich, ob es Zeit waere. Du hast deine Augen fuer eine ganze Weile geschlossen und wirktest sehr entspannt. Du wusstest, dass es Zeit war, so habe ich in deinem Interesse den Termin auf heute gelegt. Es ging alles recht schnell. Schnell bist du eingeschlafen und auch schnell entschlafen. Es tut mir so leid, dass ich nichts anderes mehr fuer dich tun konnte. Es tut mir leid, ich habe versagt. Nie mehr werde ich dein Grinsen sehen koennen, nie mehr meine Junokugel irgendwo in einem Iglu sehen, nie mehr wird mein kleiner Kaeferpanzer durchs Wohnzimmer watscheln, nie mehr ein Leckerchen aus meiner Hand nehmen. Nie wieder wirst du vor der Kamera posieren, als sei es dein groesstes Hobby. Deine Zeit auf Erden ist vorbei, ich danke dir, dass ich Teil deines Lebens sein durfte. Du hast mir gezeigt, wie man kaempft und sich nicht aufregt. Wie man liebt, und dass man Tyranninen auch weichkuscheln kann. Ich hoffe, du vergibst mir meine Hilflosigkeit, ich haette alles fuer dich getan, aber leider gab es nichts, was ein Mensch fuer dich noch tun konnte. Juno, reise gut. Sei befreit von deinem Tumor, nutze deinen gesunden Koerper drueben im Regenbogenland, finde die Dropsberge und geniesse deine Ruebli. Der Flausch erwartet dich und wird dir Honey und Sunny vorstellen. Ich bin mir sicher, dass du deine Mama auch wieder treffen wirst. Und bitte, vergiss uns nicht. Juno, ich liebe dich. Vergib mir, dass ich nicht mehr helfen konnte. Es tut mir leid, mein Mausel. Flieg nun, frei wie ein Vogel an deinen neuen Bestimmungsort. Ich werde dich nie vergessen, du warst einmalig. You were supposed to have been immortal - und du bist es. Tief in meinem Herzen wirst du weiter leben, deine Bilder werden auf ewig deine Individualitaet und Gutmuetigkeit festhalten. Leb wohl. In tiefer, schmerzender Trauer, Alex