Mein Crèmeagouti-Traummännchen Jimmy

Dieses Thema im Forum "Regenbogenbrücke" wurde erstellt von Franziska, 12. Mai 2007.

  1. Franziska

    Franziska Guest


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    Als im Mai 2005 mein eines Meerimädel plötzlich verstarb, brauchte ich für das zurückgebliebene 4jährige Schrübli sofort wieder ein neues Gspänli. Ich suchte im Internet einen mindestens dreijährigen Kastraten und wurde bei Manu fündig. Jimmy, geboren im Juni 2002, war offenbar das Opfer einer Scheidung geworden und gerade erst am Vortag auf der Nagerfarm gestrandet. Ich hätte jeden Kastraten im passenden Alter genommen, aber als ich hörte, es handle sich um ein Glatthaarmeeri in crèmeagouti, klopfte mein Herz schon höher. Auf diesem Weg mein Traumschweinchen zu finden, hätte ich nicht gedacht!

    Schrübli wehrte sich 48 Stunden lang blutig gegen den neuen Genossen, aber dann hatte Jimmy sein Fraueli so weit: die beiden lagen ein erstes Mal einträchtig nebeneinander im Heu. Es wurde eine innige, liebevolle Beziehung, und ich hatte eine Riesenfreude, dass das zuvor sehr widerborstige, fast schon boshaft dominante Schrübli nun einen Freund hatte, mit dem es sehr harmonisch zusammenleben konnte.

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    Um den beiden Meeris ein erfüllteres Leben zu bieten, wurde mein Rudel nun nach und nach erweitert: zum Schluss konnte Jimmy stolz über einen Harem von fünf Weibchen wachen. Er war ein wundervoller Bock, der jedes seiner Fraueli aufmerksam und zärtlich behandelte, stets sehr grosszügig auch sein Futter und den Schlafplatz teilte, und nur dann wirklich "aufsässig" wurde, wenn die Weibchen brünstig waren und ihn auch zuliessen.

    Nicht nur seinen Meerifraueli war Jimmy ein liebevoller Freund, sondern auch mir wuchs er schnell ganz besonders ans Herz. Er kannte von Anfang an kaum Scheu. Sobald er herausgefunden hatte, dass sein Wille respektiert wurde, entschied er sich zwar, dass er lieber nicht gestreichelt werden wollte, aber er selber suchte sehr oft den Körperkontakt zu mir. Besonders gerne stellte er sich mit den Vorderfüsschen auf meine Füsse oder meine Hände, sass oder lag dann ganz lange entspannt da und blickte mich aufmerksam an. Er war ein toller Zuhörer, und so gewöhnte ich es mir an, ihm alles zu erzählen, was ich auf dem Herzen hatte. Wie oft hat er mich getröstet, wenn ich traurig war! Und auch das Gehege ausmisten musste ich nie alleine. Immer war Jimmy zur Stelle und assistierte mir bei jedem Handgriff, was das Prozedere zwar nicht wirklich beschleunigte, es für mich aber zu einem täglichen Aufsteller machte.

    Umso schlimmer war es für mich, dass Jimmys Gesundheit sich als nicht allzu stabil erwies. Vor einem Jahr begannen seine Nagezähnchen schief zu wachsen, und es wurde eine Entzündung der Zahnwurzeln diagnostiziert. Mit Antibiotika bekamen wir das Problem zunächst wieder in den Griff, aber die Vorderzähnchen erholten sich nicht mehr gänzlich - sie blieben zu weich und liessen sich nicht richtig abnützen. Jimmy war fortan auf regelmässige Korrekturen angewiesen, litt verschiedentlich unter Blähungen und brauchte oft Hilfe beim Fressen. Bei alledem blieb er aber ein lebenslustiges Schweinchen und strahlte eine grosse Zufriedenheit aus.

    Anfangs Mai 2007 verschlechterte sich sein Zustand schnell. Die Entzündung im Unterkiefer war ausser Kontrolle geraten und auch die Backenzähne wiesen nun eine deutliche Fehlstellung auf. Jimmy musste eine Zahnsanierung in Narkose über sich ergehen lassen, doch konnte er danach nicht mehr selber fressen. Eine Woche lang machte er willig mit, liess sich mit CC päppeln und nahm brav alle nötigen Medikamente, doch dann erlosch sein Lebenswille. Die Vereiterung im Unterkiefer war durch das Antibioktikum nicht mehr in den Griff zu bekommen, und Jimmys Verdauung machte trotz aller Anstrengungen auch nicht mehr mit. So musste ich mein liebstes Männchen am 9. Mai 2007 unter Tränen einschläfern lassen.

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    Jimmy wird mir unvergesslich bleiben.