mein grosser Schatz

Dieses Thema im Forum "Regenbogenbrücke" wurde erstellt von GiFaLe, 18. August 2008.

  1. GiFaLe

    GiFaLe Erfahrener Benutzer

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    Ach Bisco, mein Liebling...

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    Ein Leben ohne dich ist für mich gar nicht vorstellbar. Wir sind fast zur gleichen Zeit geboren. Du nur etwa einen Monat nach mir. Seit ich denken kann, warst du immer bei mir, immer an meiner Seite.
    Es gibt alte Fotos, wo wir zwei Babys neben einander auf dem Teppichen liegen. Damals, als wir klein waren, habe ich dir immer dein Trockenfutter weggefressen. Mein Bruder hat mit dem Futter Spuren gelegt und ich habe dein Fressen einfach in mich hineingestopft. Meine Eltern mussten deinen Futternapf auf eine Ablagerung stellen, um mich davon abzuhalten, es dir zu stipizen. Wir sind zusammen aufgewachsen.
    Wie oft haben wir miteinander gespielt?
    Wie oft habe ich dich mit meinen Händen gestreichelt, dir liebevolle Worte zu gehaucht?
    Wie oft habe ich am Fenster gesessen und gewartet, bis du nach Hause kamst, um mit dir zu spielen?
    Ich weiss es nicht, denn ich habe es nie gezählt und ich hätte es auch nicht zählen können.

    Manchmal hat mich dein Sabbern genervt. Dein Sabbern, dass deine Freude zeigte, die du hattest, wenn man dich streichelte. Am liebsten hast du das Kraulen am Kopf gemocht. Du sassest auf meinen Beinen, hast deinen Kopf in meine Hand gelegt und dich Kraulen lassen. Dabei konnte man dein wohliges Schnurren vernehmen und du hast gesabbert.

    Im Quartier warst du immer der Katzenboss. Ich war immer so stolz auf dich, habe ständig ein Foto von dir herumgetragen und überall stolz von "der schönsten und besten Katze der Welt" erzählt.

    Du bist so gerne vor dem Fenster im Wohnzimmer oder auf der dritten Stufe der zweiten Treppe drausen geligen um in der Sonne zu baden. Du lagst so oft auf meinem Bett, und hast es geliebt, auf meiner Schoss zu liegen.

    Manchmal hast du tote Mäuse, manchmal sogar Vögel nach Hause gebracht. Selten hast du auch eine Blindschleiche erwischt, was besonders Daddy immer sehr gereut hat.

    Wenn wir uns einmal nicht um dich sorgen konnten, hat Rita sich rührend um dich gekümmert. Bei ihr war dein zweites zuhause. Du durftest bei ihr am Tisch zu hocken und hast manchmal ein wenig Rahm von ihr gekriegt, was du ganz besonders geliebt hast.
    Rita war es auch, die dich vor ein paar Jahren als erste angefahren auf der Strasse gefunden hast. Dein rechtes hinteres Pfötchen war unter das Auto gekommen. Sofort fuhr Daddy mit dir zum Tierarzt. Mama war nicht zuhause und so fiel es auf mich, auf die Kleinen aufzupassen, obwohl ich dich so gerne begleitet hätte. Ich wartete gespannt und beide Daumen fest gedrückt am Telefon auf einen Anruf. Er kam und erleichterte mich, als ich hörte, dass du es schaffen würdest. Bald durftest du wieder nach Hause.

    Vor etwa 6 Monaten dann, tauchten Spuren von Tumor auf deinen Öhrchen auf. Zur gleichen Zeit hattest du Probleme mit der Bauchspeicheldrüse. Ich hatte solche Angst um dich. Doch wieder konntest du nach Hause kommen. Die Bauchspeicheldrüse war nach einigen Tagen wieder in Ordnung, der Tumor konnte aufgehalten werden. Das meinten wir und der Tierarzt zumindest. Doch schliesslich sahen wir die Spuren deutlich auch auf deiner Nase, als wir vor zwei Tagen von den Ferien zurückkamen. Wir fuhren heute zum Tierarzt, in der Erwartung, dass heute der Tag für dich sein würde.
    Ich legte dich in dein Transportkörbchen und trug dich die Treppen zur Garage hinunter. Ich weinte und meine Mutter fragte mich, ob ich nicht lieber zuhause bleiben möchte. Ich sagte nein. Im Auto fragte sie mich nocheinmal. In antwortete dasselbe.
    Der Tierarzt untersuchte dich. Er sagte, dass man vielleicht noch etwas machen könnte, doch es würde den Tumor nicht aufhalten und er würde dich nach und nach auffressen. Ich wollte dir dass nicht antun und gab meine Einwillung, dich gehen zu lassen. Ich glaube, dass es die richtige Entscheidung war.
    Er ging kurz hinaus und kam mit einer Spritze wieder. Ich hielt deinen Kopf und kraulte dich an der Stelle, an der du es so gerne mochtest. Die Flüssigkeit wurde gespritzt. Du hast miaut, als die Nadel in deinen Körper eindrang. Du hast es immer schon gehasst, diese Spritzen. Mir liefen die Tränen stromweise herunter, doch ich versuchte, dich anzulächeln, um dir Mut zu machen und dir Kraft für deinen letzten Weg zu geben. So hatte ich den Mund zu einem lächeln verzogen und gleichzeitig rannen mir die Tränen nur so die Wangen hinunter.
    Ich habe dich gekrault und gestreichelt, habe deinen Kopf in der einen Hand gehabt und gespürt, wie du eingeschlafen bist. Erst dann habe ich richtig begonnen zu weinen. Ich streichelte dich noch eine Zeit lang so weiter. Dann schliesslich wandte ich mich ab und ging zur Tür. Noch ein letztes Mal drehte ich mich zu deinem leblosen Körper um. Du hattest deine Zunge ausgestreckt. Deine Augen waren geschlossen.

    Mein allerliebster Bisco, du fehlst mir so. Normalerweise würdest du zu dieser Zeit auf meinen Beinen sitzen und die streicheln lassen. Doch nun sitze ich alleine vor meinem Computer und schreibe diese Worte, wobei mir Träne um Träne herunter rinnt.
    Irgendeinmal werde ich an dich zurückdenken können und lächeln, in Erinnerung an diese fast 16 wundervollen Jahre. Doch zur Zeit ist der Schmerz noch zu gross.
    Du bist nun in einem fernen Land, sitzt vielleicht bei Rita, die uns vor einem Jahr verlassen hat, und schleckst den Rahm auf, den sie dir gibt.
    Irgendeinmal werde auch ich bei euch sitzen und wieder deinen Kopf in meinen Händen halten. Du wirst schnurren und mir meine Hose vollsaberrn. Und ich werde glücklich lächeln.
    Bis dahin kann ich dir nur sagen:
    Ich vermisse dich so schrecklich, du warst das beste, was mir passieren konnte. Danke für deine Liebe und das Glück, dass du mir geschenkt hast. Danke für die vielen tollen Jahre meines Lebens. Danke dass du für mich da warst.
    ICH LIEBE DICH!!!