Gestern Vormittag mussten wir unsere kleine Narak (links auf untenstehendem Foto) leider bereits im Alter von 4 Jahren einschläfern lassen. Meine Frau und ich haben schon verschiedene Meerschweinchen gehabt, aber Narak hat alles übertroffen was wir vorher je hatten. So ein gutmütiges und liebes, aber auch verrücktes Schweinchen hatten wir noch nie. Ich kann mir vorstellen dass dies auch daran lag, dass Narak immer wieder gesundheitliche Probleme hatte. 2 Mal dachten wir bereits dass wir es jetzt verlieren würden, doch es kämpfte sich dank unserer Mithilfe und unserem Tierarzt jeweils wieder voll ins Leben zurück. Ich denke dass Narak dies gespürt hat und wusste, dass wir ihm in den schwierigen Situationen ihres Lebens immer geholfen haben. Am schlimmsten erwischte es Narak im Jahr 2008. Im März stellten wir fest, dass sie plötzlich eine wässrig-blutige Flüssigkeit aus den Zitzen verlor und vom einen auf den anderen Tag nicht mehr richtig laufen konnte. Innert Stunden (!) hat sich ein haselnussgrosser Knubbel unterhalb der Zitzen gebildet und Narak schleppte sich nur noch von der einen Ecke in die andere. Der Tierarzt vermutete ein Krebsgeschwür, war sich aber nicht ganz sicher. So gab er Narak erst mal Antibiotika um die Entzündung der Zitzen zu heilen. Narak hat auf die Antibiotika sehr schlecht reagiert... Sie war aphatisch und wir dachten, dass wir sie nun jeden Tag verlieren könnten. Doch sie kämpfte und tatsächlich ging es ihr nach gut 1 Woche plötzlich wieder gut! Wir freuten uns natürlich riesig. Leider begann das ganze dann aber im September von neuem. Der Tierarzt hatte aber dann noch eine andere Vermutung/Hoffnung, nämlich dass es sich nicht um einen Tumor handeln könnte, sondern um eine hormonelle Ueberfunktion. So gaben wir unser Einverständnis, dass Narak unter Narkose die Eierstöcke (bei welchen dann auch noch Zysten festgestellt wurden) rausoperieriert wurden. Sie hat die Operation recht gut überstanden und war nach nur rund 3 Tagen wieder ziemlich fit! Tatsächlich ist das Problem mit den Zitzen und dem Knubbel danach nie mehr aufgetaucht. Narak hatte danach viele Monate eine sehr schöne, angenehme Zeit mit ihrer Schwester Faa (rechts auf dem Foto). Doch wir merkten mit der Zeit, dass Narak immer mehr an Gewicht verlor, obwohl sie immer sehr viel ass. Zudem bekam sie plötzlich Augenentzündungen, etwas dass sie vorher nie gehabt hat. Auch diese kurierten wir immer aus und Narak kam immer wieder auf die Beine. Vor 2 Wochen kam wieder eine Entzündung der Augen und der Gewichtsverlust wurde auch optisch dramatisch. Narak rannte aber immer noch glücklich in der ganzen Wohnung umher und ass alles, was ihr zwischen die Zähne kam. Dennoch suchten wir den Tierarzt auf und mussten feststellen, dass Narak nur noch 650 Gramm wog, obwohl sie 1 Jahr vorher rund 1150 Gramm auf die Waage brachte. Die Augenentzündung konnten wir nochmals ausheilen, doch Narak hatte es von Tag zu Tag schwieriger. Sie wurde sehr müde, sie schlief extrem viel und tief, selbst bei lautem Rufen wachte sie oftmals nicht auf. Aber sie lief und ass immer noch normal, doch bestand sie längstens fast nur noch aus Haut und Knochen. Vor 4 Tagen begann sie dann plötzlich schlechter zu laufen. Man sah, dass ihr das laufen Probleme bereitete, aber sie kämpfte nach wie vor. Doch gestern morgen wurde es dann zu schlimm und sehr viel schlechter. Sie knickte beim laufen vom Käfig in die Küche (rund 6 Meter) mehrmals ein und musste sich dann sogar mit dem Kopf auf dem Boden aufstützen, damit sie nicht umfiel. Dies war dann der Moment, in welchem ich sie mit zum Tierarzt nahm, welcher ihr dann die beiden Spritzen gab, damit sie friedlich einschlafen konnte. Ich werde Narak immer in Erinnerung halten und vermisse sie sehr. Ich vermisse wie sie ihrer Schwester Faa immer das Essen klaute und mit diesem im Mund quer durch die Wohnung in ein Versteck raste. Ich vermisse wie sie mir jeden Morgen in die Küche folgte, mir auf den Fuss stand und sich an meinen Hosenbeinen festhielt, während ich Salat oder Löwenzahn wusch. Ich vermisse wie sie jeweils abends neben uns zum Sofa kam und dort flach wie ein Fisch lag, während wir uns einen Film anschauten. Ich vermisse ihr Kämpferherz und wie sie nie aufgegeben hat. Ich bin wirklich sehr traurig dass sie nicht mehr ist jedoch auch froh, dass sie anständig und ohne langes Leiden hat von uns gehen können. Gruss Tom