Unsere Häsin ist 2 Jahre alt. Seit 1/2 Jahr ist sie immer wieder scheinträchtig und baut Nester, rupft sich die Haare, sammelt Heu zusammen um ein Nest zu bauen etc. Ebenfalls rammelt sie dann auch immer wieder unseren Kastraten. Vor ca. 3 Monaten hat sie beim Tierarzt eine Spritze bekommen, welche jetzt anscheinend auch nicht den erhofften Erfolg brachte. Bleibt mir jetzt nur noch die OP übrig oder ist das alles nicht so schlimm. Die Ärztin erwähnte damals, dass es evt. zu Unterleibsproblemen, wie auch Krebs kommen kann, wenn sie zu oft Scheinträchtig wäre. Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? So ein Eingriff ist ja nicht gerade ohne, für so ein Zwergkaninchen und beim Weibchen ja sowiso komplizierter.
Hallo Hoppel Ich bin sowieso eine Kastra-Befürworterin, deswegen kann ich dir nur zu einer Kastra raten! Vielleicht so Grundsätzlich, wenn ein Weibchen scheinschwanger ist, hat das immer einen Grund. Gibt man eine Hormonspritze, dann reduziert dies lediglich die Symptome. Was der Grund war, hat man nicht herausgefunden und vorallem "brodelt" es im weibchen weiter! Ist ähnlich wie bei einem Abzsess. Nur den Abszess behandeln bringt nix, denn behebt man die Ursache (z.b. Zahnprobleme) nicht, kommt der Abszess immer wieder!! Ich selbst habe schon einige Weibchen kastrieren lassen und bisher hatte ich keine Probleme! Bei der Kaninchenhilfe kastriert man die Weibchen auch schon vorsorglich und leider zeigt sich, dass die meisten Weibchen bereits veränderungen an der Gebärmutter haben (und das auch schon in jungen Jahren!) => Statistik dazu ist in Arbeit! Von all den Kaninchenweibchen bei der Kaninchenhilfe Schweiz / Deutschland und Österreich (und das sind nicht wenige Kaninchenweibchen), gab es sehr selten Probleme bei der Kastra. Probleme = kaninchen frisst am Anfang weniger, lässt die Naht nicht so in Ruhe etc. Wenn du dich für eine Kastra entscheidest, dann schaue, dass du einen Erfahrenen TA findest! Aus welcher Gegend kommst du? Vielleicht können wir dir gleich einen empfehlen. Kostentechnisch ist es +/- so wie eine Katzenkastration. Erwähne beim TA, dass er Gebärmutter und Eierstöcke entfernen soll! Normalerweise entfernt man nur die Eierstöcke, aber da die Gebärmutter meist eher Anfällig ist für Zysten etc, soll gleich alles raus. (macht die OP auch nicht "aufwändiger") Die Nähte bleiben 10 Tage drin. Während dieser Zeit das Kaninchen auf Tüchern halten und kein Einstreu verwenden. Auch min. Täglich die Naht kontrollieren! Einige Kaninchen lassen die Naht nicht in ruhe. Denen kannst du ein Body anziehen (kann man beim TA beziehen oder "selber basteln"). Am ersten Tag wird die Häsin noch benommen sein, sollte aber spätestens am zweiten Tag wieder gut essen. Besorg dir für die ersten Tage einige Kräuter die sie mag (z.b. Basilikum ist auch Appetitanregend) und generell Futter, welches sie mag. Und ich lege dir die Kastra wirklich ans Herz! Jetzt ist die Häsin noch fit und die Chancen stehen gut, dass sie die OP ohne Probleme übersteht. Wartest du, können sich die allfälligen Zysten / Tumor / Krebs weiter ausbreiten und du musst sie früher oder später NotOperieren. In dem Zeitpunkt wird sie nicht mehr so fit sein und das Immunsystem sowieso angegriffen. Somit sinken die Chancen, dass sie die OP genauso einfach verkraftet wie jetzt! alles gute! Käthu
Danke Dir Käthu. Das heisst in dem Fall, dass ich wohl kaum um eine Kastration rumkomme. Ach die Arme. Ich komme aus dem Kanton Zug und ich würde in die Kleintierklinik in Cham zu Frau Dr. Zulauf gehen. Wie verhält sich das nach der OP mit dem Kastraten? Kann man die beiden zusammen lassen? Wir hatten schon mal zwei Zwergkaninchen und damals hatte der Eine einen Abszess welche operiert werden musste. Nach der OP vertrugen sich die Hasen nicht mehr, weil diese dann einen anderen Geschmack haben. Könnte sowas wieder auf uns zukommen? Wie teuer ist denn eine Katzenkastration? Habe keine Ahnung was das kostet.
Bei mir in Thun kosten eine Katzenkastra 175.- CHF Schlussament habe ich aber dann noch etwas mehr gezahlt (250.- ChF oder so), weil sie auch die Gebärmutter rausnahmen und ich Gasnarkose gewünscht habe. Also ist schon nicht bilig und deutlich teurer als eine Rammlerkastra! Hier lohnt sich aber auch ein regionaler Vergleich. Hab auch schon davon gehört, dass in Umgebung Zürich eine Kastra fast 600.- CHF kostet! Weg von Zürich ist es dann aber wieder "billiger". In Zug kenne ich keine TAs... Die Häsin wird einen ganzen Tag weg sein. Wenn sie nach hause kommt, solltest du sie gleich wieder zusammensetzen. Eigentlich müsste das klappen! Und nimm ihn am besten für den Transport zum TA und dann für nach hause auch gleich mit, die Autofahrt schweisst immer etwas zusammen. Ich weiss nicht, ob es Sinn macht, ihn auch gleich beim TA zu lassen, dann könnte er ihr gesellschaft leisten. Aber nach der OP ist sicherlich Ruhe wichtiger und dann ist er eher "überflüssig". Kommt aber darauf an, wie er reagieren würde... Daumen sind auf alle Fälle gedrückt
Ich habe jetzt einen Termin in der Kleintierklinik vereinbart und ich hoffe es klappt dann auch alles gut. Den Termin habe ich dann am 10. September und sie bekommt eine Gasnarkose und es werden Eierstöcke sowie die Gebärmutter entfernt. Morgens kann ich sie bringen und vor/nach dem Mittag wieder holen. Ich hoffe, dass sie das ganze gut überstehen wird und danach wirklich Ruhe hat. Den Rammler werde ich nicht mitnehmen, da es immer so eine Tortour ist für ihn. Die Arzthelferin meinte, es wäre kein Problem.
Heute war es nun soweit und unsere Häsin musste kastriert werden. Sie hat es soweit gut überstanden und ich konnte sie noch vor dem Mittag wieder in der Kleintierklinik abholen. Es war gut, dass wir sie nun kastriert haben, da sie bereits eine vergrösserte Gebärmutter sowie Zysten an den Eierstöcken und im Eileiter hatte. Jetzt ist sie noch sehr schlapp und müde und mag noch gar nichts fressen. Ich hoffe es geht ihr schon bald wieder besser und die Schmerzen halten sich in Grenzen. Der Kastrat ist total süss und sorgt sich um sie. Geht immer wieder nach ihr schauen und leckt sie am Kopf ab. Mega süss.
