Hallo zusammen Seit bald 4 Wochen haben wir drei 1-jährige Kastraten bei uns. Sie wohnten vorher bei einer Familie, die sie nicht mehr haben wollten, da kein Interesse mehr vorhanden war. Sie wurden als Babys bei Qualipet gekauft und lebten in einem doppelstöckigen Stall. Ich glaube, die Kinder nahmen dort nicht viel Rücksicht auf die Tiere, denn als ich kam, wollte der Junge mir die Meeris zeigen und fing eines ein, bzw. jagte ihm im provisorisch aufgestellten Aussengehege nach, bis er es erwischte. Ich sagte ihm, er solle es in Ruhe lassen, denn es genüge ja, wenn wir es am Schluss einfangen und zu mir transportieren müssten. Er hörte nicht zu und packte das Meeri, einfach so um es mir zu zeigen. Es tat mir so leid! Jedenfalls sind die Meeris nun bei uns, sie fressen uns aus der Hand, sobald man sie aber berühren möchte, rennen sie in Panik davon. Einmal wöchentlich nehme ich sie raus, damit ich sie untersuchen und wiegen kann. Sie sind ziemlich untergewichtig und klein. Aber in den paar Wochen haben sie alle schon etwas zugenommen. Ich weiss, dass es Zeit braucht, bis sie Vertrauen zu mir fassen. Wir nehmen sie auch nie raus, nur für die wöchentliche Untersuchung muss ich es ja wohl. Und dann hab ich meine liebe Mühe, sie einzufangen und ich komme mir vor wie dieser Junge von dem ich erzählte. Jetzt ist noch das Problem dazugekommen, dass zwei von den drei Meeris wahrscheinlich einen Pilz haben, denn seit 2 Tagen haben sie hinter den Ohren eine kreisrunde kahle Stelle. Nun muss ich sie ja erst recht rausnehmen und behandeln. Ich hab die Stellen mit OMIDA eingerieben. Wenn's nicht nützt, geh ich zum TA. Ich denke, die haben den Pilz bekommen, wegen dem Stress (Umzug) in den letzten Wochen. Kann mir jemand vielleicht einen Tipp geben, wie ich das Vertrauen der Säuli gewinne? Vielen Dank für eure Hilfe. Andrea
Hallo Andrea Ja, das ist leider wirklich ein Problem, wenn Meeries so scheu sind... was aber kein Wunder ist nach ihrer vorherigen Haltung! Normalerweise genügt es, wenn solch extrem scheue Meeries in einer grösseren Gruppe Vertrauen fassen können, denn zutrauliche Vorbilder wirken eigentlich noch immer am raschesten. Aber bei diesen drei Kastraten ist das wohl nicht so einfach. Oder hättest Du evtl. einen älteren, ruhigen Kastraten, den Du dazu setzen kannst? Das ist halt auch ein Risiko und nochmals Stress... hmmmm, wirklich schwierig. Für das Einfangen würde ich am ehesten schauen, ob Du es mit einer Kuschelrolle oder einer Korkröhre schaffst, dass sie dort reinsausen und Du sie ohne Stress und Gejage dort rausholen kannst. Für die Pilzbehandlung solltest Du keine Omida-Salbe nehmen, denn diese wirkt nicht gegen Pilz. Sie ist erst geeignet, wenn man zuerst den Pilz mit einer richtigen Pilzsalbe (musst Du beim Tierarzt holen) behandelt hat. Dann kann man hinterher die Haut noch mit Omida Cardiospermum behandeln, aber als eigentliches Pilz-Medikament nützt diese nichts. Und als letzte Massnahme könntest Du ihnen noch Bachblüten geben (einfach übers Grünfutter sprayen). Da gibt es verschiedene Mischungen gegen Angst und Veränderung. Zum Thema Pilz haben wir hier ein festgepinntes Thema. Alles Gute für die drei! Ich finde es super, dass Du sie aufgenommen hast!
Hallo Andrea Die von dir geschilderte Situation mit dem Buben ist ein "gutes" Beispiel, wie man es bestimmt nicht machen soll, wenn man das Vertrauen der Schweinchen gewinnen will. Auch Kinder müssen den Umgang mit Tieren lernen. Dabei sollten natürlich die Eltern zur Stelle sein, um auf die Bedürfnisse der Tiere aufmerksam zu machen und notfalls einzugreifen. Bei den Vorbesitzern fehlte offenbar der entsprechende Wille und das Einfühlungsvermögen. Wenn die Schweinchen auch noch untergewichtig sind, wie du schreibst, wurde wirklich schlecht für sie gesorgt - aber nun sind sie ja bei euch! Es wird wahrscheinlich eine Weile dauern, bis sie Vertrauen zu den Menschen gefasst haben, aber ihr macht das schon richtig. Immer mal wieder etwas Futter/Leckerli aus der Hand geben, ruhig mit ihnen sprechen, wenn ihr euch dem Gehege nähert und sie füttert, möglichst keine heftigen Bewegungen machen. Falls ihr ein Bodengehege habt, setzt ihr euch am besten davor, wenn ihr ihnen ein Leckerli anbietet, so wirkt ihr weniger bedrohlich. Im Gehege sollten sich viele Unterstände befinden, damit die Kleinen von einem Versteck ins nächste huschen können, bis sie sich wirklich eingelebt und ihre Scheu verloren haben. Betr. Pilz kannst du einmalig z.B. Lamisil auftragen (in der Apotheke erhältlich), hernach während etwa drei Tagen hintereinander die Pilzstelle mit Omida Cardiospermum behandeln. Anschliessend gönnt man dem Schweinchen erst mal etwas Ruhe (Einfangen und Salben bedeutet Stress und fördert den Pilz!). Wenn sich die Pilzstelle nicht vergrössert, kann man dann jeweils im Abstand von zwei bis drei Tagen Omida auftragen. Das Ganze braucht Geduld, ein Pilz kann fast spontan heilen, aber auch sehr hartnäckig sein. Den TA würde ich nur bei einer Verschlechterung aufsuchen, denn ein TA-Besuch bedeutet ja viel Stress für ein Schweinchen. Ist vielleicht eine blöde Frage, aber bist du sicher, dass die kahle Stelle hinter den Ohren ein Pilz ist? Hinter den Ohren sind ja Schweinchen eigentlich immer kahl, die einen mehr, die andern weniger. Gute Besserung und weiterhin gutes Einleben für die Schweinchen! Liebe Grüsse Claudia
Ich muss sagen, dass ich das Verhalten deiner Meeris gar nicht als so ungewöhnlich scheu einstufe. Mit einem Jahr waren einige meiner Meerschweinchen auch noch nicht besonders zutraulich. Z.B. unsere Diva. Sie war früher ein richtiges Panikschweinchen. Alleine das Futter aus der Hand holen war schon eine grosse Geduldsprobe. Erst ab ca. 2 Jahren hat sie die Scheu dann abgelegt und frisst heute auch direkt neben mir wie die meisten anderen. Dann habe ich aber auch Schweinchen im Rudel, die bis heute nicht aus der Hand fressen mögen. Streicheln lässt sich gar keines freiwillig. Je nach Charakter rennt das eine weg wenn ich ihm mit der Hand zu nahe komme oder tritt einfach nach meiner Hand. Natürlich leben meine in Aussenhaltung und sind daher weniger menschlichen Kontakt gewöhnt als Innenmeeris. Schweinchen, die sich aber freiwillig streicheln lassen und dabei still sitzen sind meiner Meinung nach jedoch die Ausnahme. Wenn die Stelle hinter den Ohren auf beiden Seiten zu finden ist und sie unauffällig aussieht (d.h. keine Krusten, keine aufgekratzten Stellen, "saubere" Haut), dann ist dies die normale kahle Stelle hinter den Ohren. Sollte es Pilz sein, rate ich auch zu einer Pilzsalbe, die du aber nicht täglich auftragen musst, wie die meisten TA empfehlen. Es reicht alle paar Tage mal, somit vermeidest du auch den Stress, der den Pilz ja nur fördert. Zum Einfangen: ich liebe Häuschen mit abnehmbaren Dach. Da musst du nur warten, bis das Schweinchen im Häuschen verschwindet, die Eingänge verschliessen, Dach abnehmen und schon hast du das Meeri. Oder, falls du Kotschalen verwendest: ich nehme auch mal eine ganze Kotschale samt Einrichtung raus, stelle sie auf den Boden, lupfe das Häuschen und die Meeris sind so perplex, dass ich sie fix einfangen und in der Transportbox zwischenparken kann.
Hallo Kannst du mal ein Foto reinstellen? Ich nehme auch an, dass es die normale kahle Stelle ist, die nicht immer gleich ausgeprägt ist. Falls es ein Pilz ist: ich würde mit Lamisil oder Canesten einmalig behandeln und bei diesen Panikschweinchen erst nach 2-3 Tagen wieder nachbehandeln. Es braucht Geduld. Gruss Jasmin
Sali Andrea, ich habe/hatte auch 3 so scheue Meeri-Jungs. Ich habe sie jetzt seit ca 8 Monaten,2 der Jungs kann ich kurz streicheln,aber der 3 ist immer noch ein Panikmeeri.Bei ihm flammt der Pilz immer wieder auf an den Vorderfüssen. Ich habe noch einen ruhigen bald 3 jährigen Kastraten,der lässt sich streicheln,von ihm haben die 3 Kleinen viel gelernt. Die 4 Jungs sind herzig,wenn jemand Fremdes im Zimmer ist,sieht man kein Meeri,sie verstecken sich in den Unterschlüpfen. Deine Jungs brauchen halt noch Zeit,du wirst sehen sie gewöhnen sich an dich und werden zutraulicher.
ja das mit dem Streicheln wird sicher noch eine Weile dauern. Aber es geht mir ja nicht in erster Linie darum, sondern ich möchte ja nur erreichen, dass sie nicht jedesmal, wenn ich sie rausnehmen muss zur Untersuchung eine Panikattacke haben. Meine Kinder sind sehr verständnisvoll, sie würden die Meeris natürlich auch gerne mal streicheln, doch ich habe ihnen erklärt, dass das Zeit und Geduld braucht. Wegen der kahlen Stellen hinter den Ohren: Ich werde mal schauen heute, ob ich ein Foto machen kann. Danke in der Zwischenzeit für eure Ratschläge! Gruss, Andrea
