Tja, ein Unglück kommt selten allein ... Gleich nach meinen Ferien wurde meine Freude über die eigene Erholung getrübt, da es Pollux am Pfingstsonntag so schlecht ging. Drastischer Durchfall, Schmerzbuckeln, Inappetenz. Ich sah grad das Bild von Armando vor mir, der damals in den letzten Stunden dieselben Symptome zeigte. Oh nein, bitte nicht auch noch! Zu meinem Erstauen nahm er den Päppelbrei an, den konnte ich mit hochdosiertem Schmerzmittel versehen, damit sich sein Leiden in Grenzen hielt, bis ich einen TA-Termin festmachen konnte. Ein Pollux, der sich hochheben liess, gefiel mir aber ganz und gar nicht … Sein Zustand verbesserte sich gegen Abend etwas, dennoch wollte ich mit ihm am Pfingstmontag in den Notfall fahren, so oder so. Ich fand ihn aber bereits verstorben am Morgen im Gehege, ach …. Pollux war der Letzte meiner ursprünglichen Buben-Gruppe und war von Anfang an konsequent in seiner Haltung – bis am Schluss. Er mied mich (alle anderen Zweibeins übrigens auch) wie die Pest, nahm als Einziger nicht ein einziges Mal ein Leckerli von der Hand. Das konnte noch so gut riechen, nein, dir trau ich nicht, du könntest hinter deinem Rücken ein Messer versteckt haben … Fast sieben Jahre hat er damit leben müssen, dass ich ins Gehege komme. Huch! In der Gruppe hingegen war er völlig ungeniert und war ein wertvolles Mitglied für die Jungs. Das war das Wichtigste und ich habe seine Ablehnung einfach nicht persönlich genommen. Ein typisches Pollux-Bild: Muffel-Gesicht und in Deckung .... Lieber Pollux, du bist nun frei und ich mag dir das von Herzen gönnen. Geniesse es. Verzeih mir all die Male, wo ich dich in die Hände nehmen musste, um die Gesundheitskontrolle zu machen, die Krallen zu schneiden, die Haare zu stutzen und dir halt doch einen Kuss auf die Nase zu drücken. Mein Scheuschwein, du. Schau, jetzt seid ihr alle wieder beisammen: Von links nach rechts: Flint oder Bobesch, Merlin, Flint oder Bobesch, Pollux, mittig und wie immer völlig aus der Reihe Meister Mutz, Castor, Armando und Pepito. Ich werde dieses Bild in meiner Erinnerung verwahren, jedes einzige Tier war einzigartig, das eine oder andere noch einzigartiger ... Gabriela
