Vergesellschaftung... Meeri seit 5 Jahren allein

Dieses Thema im Forum "Haltung" wurde erstellt von Martina90, 18. Juni 2012.

  1. Martina90

    Martina90 Erfahrener Benutzer

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    Hallo zusammen

    Habe per facbook von von einer Frau erfahren, dass sie ein älteres Meeri hat, das schon seit der Anschaffung alleine in einem kleinen Käfig in DE verweilt :(

    Vor vier Jahren hat sie erfahren, dass man Meeris nicht alleine halten soll. Worauf sie sich beim TA erkundigt hatte. Der hatte wohl nicht wirklich ahnung und ihr gesagt, dass es dafür nun eh zu spät sei und man ein solches Meeri nicht mehr an einen anderen Artgenossen gewohnen kann:e010:

    Nun ich bin nicht gerade ein Meeriexperte und wollte fragen:
    - Was ist der Ideale Partner von Geschlecht und Alter?
    - Wie macht man die Vergesellschaftung am besten?

    Es ist 5 Jahre alt und (noch) unkastriert.

    Die Dame wohnt in Bad Säckingen... Wäre da Jemand in der Nähe?

    LG
     
  2. Martina90

    Martina90 Erfahrener Benutzer

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    PS: Ein toller Eigenbau müsste auch noch her, damit er auch Platz hat um einen oder 2 Kollegen/innen aufzunehmen.

    Die Besitzerin, bemüht sich aber und nimmt Ratschläge gerne an.
     
  3. Anna

    Anna Moderator Mitarbeiter Admin

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    Hmmm... 5jährig und noch unkastriert... auch wenn er in seinen nun doch schon "stattlichen" Alter kastriert würde, müsste er ja noch ein paar Wochen weiter alleine leben. Ich persönlich würde ihm wohl so bald als möglich einen noch jungen und frühkastrierten Buben zur Gesellschaft geben (je nach Platz könnten es sicher auch grad zwei sein, wobei der ältere Herr womöglich damit überfordert wäre?!?)
    Aber wie Du schreibst, ein ideales Gehege (in Grösse und Struktur) für zwei, bzw. drei Meeris müsste wohl auch noch her.
     
  4. Gabi

    Gabi Erfahrener Benutzer

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    Wenn ein Meeri so lange allein gelebt hat, wird es wohl nicht ganz normal auf Artgenossen reagieren. Das wird nicht so einfach.

    Vielleicht klappt es mit einem Frühkastraten - aber ob dann dieser wirklich vom Älteren das lernt, was so ein Jungspund eben lernen sollte? Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es in den ersten Monaten gut klappt, aber dann Ärger gibt, wenn der Frühkastrat ungefähr ein halbes Jahr alt ist und seine Kräfte testet. Die Chancen stehen geschätzt bei 50 : 50, dass es mit einem Frühkastraten funktioniert.
    Ein einziges junges Meeri zu einem so alten Tier dazusetzen finde ich allerdings ziemlich fies: das Kleine hat überhaupt keinen Spielkameraden und das alte Tier kann sich kaum zurückziehen und mal seine Ruhe haben.
    Für beide Seiten unbefriedigend.
    Es müssten also wohl eher zwei Frühkastraten sein.
    Aber eine Dreiergruppe Männchen ist nun mal generell die heikelste Gruppenzusammensetzung, die man überhaupt haben kann... von daher also nicht wirklich empfehlenswert, erst recht nicht für jemanden, der offenbar wenig Ahnung von Meeris hat.

    An sich kann auch ein fünfjähriger noch kastriert werden, wenn sein Allgemeinzustand gut ist. Und auf zwei Wochen länger allein leben kommt es, ehrlich gesagt, jetzt grad auch nicht mehr drauf an.
    Meine Bekannte in Bad Säckingen ist sehr zufrieden mit ihrem TA, aber ich weiss, dass der keine Gasnarkose macht. Bei einem fünfjährigen Meeri würde ich aber unbedingt eine Gasnarkose anraten, das Risiko eines Kreislaufkollapses ist damit doch wesentlich geringer.

    Dann könnte man ihm zwei junge Weibchen dazusetzen. Mit jungen Weibchen klappt es vermutlich wesentlich besser als mit erwachsenen, denn ausgewachsene Tiere haben doch schon ziemlich konkrete Vorstellungen, wie sich andere benehmen sollten und können auch ganz schön austeilen, wenn ihnen was nicht passt. Und das Risiko, dass dieser arme Kerl nicht immer ganz wie erwartet reagiert, ist halt doch ziemlich gross.

    Allenfalls könnte es an sich auch klappen mit einem sehr sanften älteren Weibchen. Das läuft dann aber zwangsläufig drauf hinaus, dass in absehbarer Zeit eines der beiden alten Tiere wegstirbt und eine erneute Vergesellschaftung nötig wird - schon wieder Stress für das betroffene Tier.
    Würde ich eher vermeiden, wenn möglich.


    Von Bad Säckingen bis zu mir ist es eine halbe Autostunde. Natürlich helfe ich gerne weiter, habe allerdings grad im Moment nicht zwei wirklich junge Weibchen abzugeben.

    Gruss
    Gabi
     
  5. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

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    Ich komme jetzt nun nicht ganz mit. Will sie ihn denn nun abgeben oder ihm bei ihr zu Hause noch zwei dazugesellen?

    Ich wäre allenfalls bereit ihn zu holen und nach Oftringen (Inhallationsnarkose) zur Kastration zu bringen. Die Kosten müsste natürlich die Besitzerin übernehmen.

    Was ich anbieten könnte ist, ihn für die Absitzfrist bei meinen Meeris im Gehege, jedoch separiert/abgetrennt mit sich zu meinen Tieren, unterzubringen. Ich kann jedoch keine Tiere hinzunehmen und kann natürlich auch nicht garantieren, dass er die OP überlebt. für hinzukommende TA Kosten müsste mir die Besitzerin dann auch aufkommen. Ich hatte in letzter Zeit derart viele und hohe TA Kosten, dass ich langsam schauen muss und da ich auch andauernd für fremde Tiere bezahle (Igel) muss ich da auf Nummer sicher gehen können.

    Das wäre meine Version.

    Wäre halt schon das Beste es mit zwei Frühkastraten zu probieren.
     
  6. Müntschi

    Müntschi Benutzer

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    Bei seinem doch stattlichen Alter hät ich nun doch auch eher den Versuch gestarten, ob es mit zwei jungen Frühkastraten klappt. Natürlich wärs in dem Fall aber wichtig, dass die Halterin ein wenig "Begleitet" wird und weiss an wen sie sich wenden kann, falls es doch Probleme gibt. Wie der Boy nun reagiert ist wirklich nicht abzusehen.

    Ich würde es aber auch mit zwei Frühkastraten Versuchen. Das ist zwar für den älteren Boy schon etwas stressig, aber nur ein Boy wäre den jungen Boys gegenüber nicht fair.

    Wobei Gabys Punkte halt schon auch stimmen, ob es dauerhaft klappt kann man nicht wissen. Und eine Kastration ist auch nicht unmöglich.

    Die Vergesselschaftung selber würde ich persönlich im "Hau-Ruck" System versuchen und die neuen Gspänlis einfach reinsetzen. Und gut beobachten was passiert. Solche "Einzelmeeris" sind manchmal anfangs echt ziemlich nervig für normal erzogene Meeris. Sie "stalken" andere Meeris anfangs regelrecht. Ein weiterer Punkt weshalb 2 Gspänlis sinnvoll wären, dann verteilt sich das etwas und stresst nicht ein Meeri halb zu tode. Muss natürlich nicht so sein, aber ich hab das schon oft so beobachtet.

    Ich bin leider etwas weit weg und habe im Moment auch keine zwei jungen Frühkastraten mehr (nur noch einen). Sonst hätte ich ihr anbieten können, dass sie es probehalber mal versucht und falls es gar nicht klappt, ich die Boys wieder aufnehme.

    Am besten wäre es wohl Lagetechnisch, wenn sie mal Gaby anruft und es direkt mit ihr bespricht, dann weiss sie auch wohin sich wenden wenn es später doch Probleme gibt, egal welcher Art...
     
  7. Martina90

    Martina90 Erfahrener Benutzer

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    Lieben Dank für eure Antworten...
    Ich werde ihr mal die beiden Varianten vorschlagen.

    @ Gabi kannst du mir deine Telefonnummer geben (Kannst auch ne PN schicken) ?
    Dann könnte sie sich anschliessend direkt bei dir melden?

    Sie wäre grundsatzlich auch bereit den Herrn zu kastrieren... Vielleicht wär das garn nicht schlecht, dann hätte sie ein bisschen Zeit ein tolles Gehege zu errichten oder zu ersteigern, weil im Moment ist der kerl nur in einer kleinen Plastikbox und bekommt ab und zu Auslauf im Wohnzimmer. Sie hat aber von sich aus gemerkt, das sich dies ändern muss vorallem wen er noch Kollegen bekommen soll....

    GLG
     
  8. Gabi

    Gabi Erfahrener Benutzer

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    Hallo Martina

    meine Telefonnnummer ist ja kein Geheimnis, steht auch auf der HP vorne drauf:
    056 493 03 76

    :D
     
  9. Martina90

    Martina90 Erfahrener Benutzer

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    Soli bisher habe ich noch nichts gehört, informiert ist Sie aber... Würdest du dich melden, falls sie dir anruft Gabi? ansonsten werd ich nochmals nachfragen...

    LG
     
  10. Gabi

    Gabi Erfahrener Benutzer

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    119
    Ja, natürlich werde ich berichten, wenn ich irgendwas höre von der Dame und sich etwas tut.

    Meine Erfahrung mit derartigen Fällen ist grundsätzlich, dass man wirklich viel Geduld haben muss. Uns stellts die Nackenhaare auf, wenn wir hören, dass irgendwo ein Meeri jahrelang allein lebt - aber für viele ist das leider noch immer völlig normal. Ich glaube, die Schweiz ist das einzige Land, in dem Einzelhaltung von Meeris gesetzlich verboten ist.
    Und selbst hier gibt es nach wie vor Tierärzte, die ihren Kunden sagen, sie müssten zu einem alten Meeri nicht ein anderes dazusetzen, sondern könnten es ruhig allein lassen.

    Da muss man sich nicht wundern, wenn es manchmal ziemlich lange dauert, bis Meeribesitzer wirklich etwas unternehmen.
    Kommt noch dazu, dass so eine Kastration ja teurer ist als seinerzeit die Anschaffung des Meeris. Und auch Frühkastraten kosten in der Schweiz deutlich mehr als ein unkastriertes Männchen vor fünf Jahren in Deutschland gekostet hat.
    Dann noch eine geeignete Unterkunft... das wird ein ziemlich kostspieliges Projekt.
    Die gute Frau wird das also erst einmal in aller Ruhe überschlafen.
    Und zwar mehrmals.
    Und vielleicht meldet sie sich dann ja wirklich mal. Hoffen wir das Beste.
     
  11. Oursoula

    Oursoula VIP-User VIP

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    Nein, nicht nur in der CH, sondern auch in Österreich ist es schon seit 1.1.2005 verboten. Hoffen wir auf viele Nachfolger!

    Ich wünsche viel Erfolg bei der Aufklärungsarbeit und dass die Meeribesitzerin einsichtig wird.

    Lieber Gruss,
    Ursula