Warum 100g Gemüse pro nase und Tag bzw. was haltet ihr von Ad Libitum?

Hallo!

Ich weiß nicht, in wie weit ihr das mitbekommen habt, aber in deutschland gibt es ja bei Meerschweinchen und Kaninchen einen deutlichen Trend zur Ernährung Ad Libitum - also an die 10 verschiedenen Sorten Frischfutter und davon so große Mengen, dass bis zur nächsten Fütterung davon immer noch was übrig ist.

Ich stehe diesem Fütterungskonzept selber sehr skeptisch gegenüber - nicht nur weil das irrsinnig teuer ist, sondern auch wegen dem deutlich reduzierten Heuverbrauch und weil ich immer noch drauf wette, dass diese Art der Fütterung in ein paar Jahren wieder überholt ist.

Allerdings färbt das ganze ziemlich ab, es wird zunehmend zu (mindestens) 150-200g Frischfutter pro Nase und Tag geraten, und dabei auf eine immer größere Futterauswahl.

Warum kann sich das bei euch nicht halten, habt ihr da irgendwelche Fakten und Argumentationshilfen?

Viele Grüße
Susi
die manchmal schon den Eindruck hat, schlechter Halter zu sein, weil es hier für 23 Schweinchen nur ca. 3 Kilo gemüse am Tag gibt, und da öfter nur 2-3 verschiedene Sorten und jeden Tag Karotten...

 

Hallo Susi

Ich halte es so wie du, denn Heu ist in meinen Augen die Hauptnahrung, die immer zur verfügung stehen muss. Gemüse auf Vorrat ins Gehege zu legen mache ich nicht, da es so ja auch verschimmeln kann. Ich gebe lieber 2 mal pro Tag und immer nur soviel, wie in kurzer Zeit auch gefressen wird. Herumliegender Salat oder anderes Gemüse lockt Schnecken an, welche ich nicht gerne auf dem Futter sehe. Ich denke verschimmeltes und von Schnecken verschutztes Gemüse ist ungesund.

 

Hallo Susi

Vorab: Du bist gewiss keine schlechte Halterin, weil du deinen Schweinchen eine etwas bescheidenere Futterauswahl anbietest, schliesslich hast du 23 Tiere zu versorgen!

Viele hier sind auch in deutschen Foren aktiv, zudem wurde das Thema Ad-libitum-Ernährung im Nagerforum vor knapp einem Jahr schon mal aufgegriffen und rege diskutiert - du hast dich ja auch daran beteiligt (siehe den Link von Fränzi).

10 verschiedene Futtersorten, wie du erwähnst, ja, auf diese Zahl komme ich auch an manchen Tagen. Wenn ich mich so in den deutschen Foren umschaue, sind da bei Ad-libitum-Fütterern aber oft 20 oder gar 30 verschiedene Sorten auszumachen, wobei vielleicht auch jedes Wiesengras separat aufgezählt wird ...

Unsere Schweinchen werden reichhaltig ernährt, ich bin allerdings der Meinung, dass der schweinische Magen im Gegensatz zu dem des Menschen nicht dauernd wieder Neues zugeführt bekommen will. Deshalb gibt es für unsere Schweinchen einen "Grundstock" (Karotten, Chicorée, Zucchini, Petersilie, Chinakohl, Lattich), der das ganze Jahr über in den Läden erhältlich ist. Angereichert wird dieser Grundstock dann mit saisonaler Kost, also z.B. Wiese und frischen Blättern im Sommer und diversen Gemüsen im Winter.

Frischfutter gibts zweimal täglich (jeweils nach einer Portion frischem Heu!), wie viel Gramm das jeweils sind, kann ich dir nicht genau sagen, etwas mehr als 100 g pro Schweinchen und Tag werdens aber schon sein.

Nebst dem Frischfutter erhalten die Schweinis auch getrocknete Blätter und Blüten sowie verschiedene Heusorten - also reichlich von allem, aber sicher weit entfernt von Ad libitum, was ja dauerndes Nachlegen bedeuten würde. Ad libitum gibt es bei uns nur Heu und Wasser!

Ad libitum erachte ich als eine grosse zeitliche und finanzielle Belastung, bei uns (wir leben in einer Stadtwohnung ohne Garten) sind neben den sieben Schweinchen schliesslich auch vier Menschen zu versorgen.

Ich habe schon gelesen, dass Ad-libitum-Fütterer manchmal weite Strecken fahren, um ihren Schweinchen eine möglichst reichhaltige Futterpalette zu bieten. Das würde ich schon aus Umweltschutzgründen nicht machen.

Das spannende Thema Ad libitum wird uns sicher noch oft beschäftigen. Die Idee, dass man den Schweinchen möglichst viele verschiedene Futtermittel zur Verfügung stellt und sie sich dann das für sie gerade im Moment Passende und Zuträgliche heraussuchen, hat sicher etwas Bestechendes.

Ob das wirklich funktioniert, vermag ich nicht zu beurteilen. Eines weiss ich jedoch genau:

Die Natur hält nicht jederzeit und immer alles bereit, was die Tiere benötigen und wünschen; gefressen wird, was zur Verfügung steht. Ständigen Überfluss, wie ihn Ad libitum vorsieht, kennt die Natur nämlich nicht - das gibts nur im Schlaraffenland oder im Paradies.


Liebe Grüsse

Claudia

 

Das wollte ich eigentlich auch lange mal wieder in den "Raum werfen", denn meine Schweinchen bekommen nicht einmal die 100g pro Tier... Und da ich nun einige Senioren (über 6 Jahre) habe, kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass meine Fütterung soooooo falsch ist...

Ich habe mal in einem Forum gelesen, die soviel ich gelesen habe, wirklich alle ad libitum füttern und sie schreiben eben auch, dass ihre Schweinchen gesünder sind und ihre Wehwechen wie tränende Augen oder Matschkot selber auskurieren... und da hab ich mich wirklich gefragt, ernähre ich meine Schweine wirklich so falsch? Gut Wehwechen wie Matschkot oder solche Sachen kenne ich bei meinen Säulis eigentlich nicht und sonst ist eine Erkrankung im Anmarsch. Da ich allerdings einige wirklich kleine und schmächtige Schweinchen habe, habe ich mir die Frage halt wirklich schon sehr oft gestellt, wie könnte ich noch optimaler füttern? Aber ich habe einfach noch keine Antwort gefunden... Vielleicht ist es auch Zufall, dass fast die Hälfte meiner Bande so klein ist...

Bin sehr gespannt auf weitere Meinungen.

 

Hallo!

Um genau zu sein hält die Natur eigentlich nur 5 von 12 Monaten alles bereit. Wirklich ordentlich wachsen tut das Grün draußen erst ab April, und ab Ende September hält doch sehr deutlich der Herbst Einzug, die Bäume werfen ihre Blätter ab und auch die Wiesen fahren das Wachstum deutlich zurück und bereiten sich auf den Winter vor. Nach einem Jahr wie diesem mit extrem vielen Herbstgrasmilben in Deutschland ist es nahezu unmöglich, auf unbekannten Wiesen zu sammeln.

Aber kann denn nun auf der Fütterung, die man mit großem Aufwand 5 Monate im Jahr betreiben kann die Fütterung des ganzen Jahres basieren?

Ich frage mich auch, ob man nun 3 verschiedene sorten Blattsalat wirklich als eigene Sorten rechnen kann, wo die Inhaltsstoffe doch mehr als ähnlich sind...

 

Zu den Kleinschweinchen: das ist oft eher genetische VEranlagung. Wenn vorher kleine leichte Schweinchen woanders reichhaltiger gefüttert werden, dann werden sie nämlich nicht groß und kräftig, sondern einfach nur fett.

Ich hab da mal ein Notschweinchen, das 3 Monate hier war und um die 800g, 1,5 Jahre alt, vermittelt. Tja, heute wiegt sie 1200g, ist kein bisschen mehr gewachsen, aber wirklich so dick, dass ich ein sehr ernstes Wort mit ihrer Halterin geredet habe.

Ich habe auch einige kleine leichte Schweinchen - und dazwischen richtige Brummer mit 1100g und mehr. Also scheint es nicht an der Fütterung liegen zu können. Die leichten Tiere haben aber oft Zooladenvergangenheit, stammen aus Geschwisterverpaarungen, sind die Kinder von Müttern die selber bei der Geburt kaum ein halbes Jahr alt waren oder haben selber extrem früh geworfen.

 

Hallo an alle

Ich bin der Meinung das alles übertrieben wird.
Meerschweinchen leben in Trockensavannen, Grasland, Hecken- und Buschland, sowie in den Anden und da fressen sie die ganze Nacht etc weil diese Gräser und Kaktus etc nicht wirklich viel hergeben und unsere Meerschweinchen leben im Luxushotel und verfetten oft.

Das wichtigste ist meiner Meinung nach bei unserer Tierhaltung, so viel Platz wie möglich bieten und das was die Natur hergibt. Im Sommer Gräser etc und Material zum nagen und natürlich immer Heu. Bei den Meerschweinchen Beispiel Peperoni wegen Vitamin C und das ganze Gemüse, Salat usw ist in meinen Augen mehr Luxus Zeugs. Klar bekommen meine Ninchens das auch und nachher auch meine 3 Schweinchen aber nie in dem Masse wie es seit neustem vorgeschrieben wird! Heu und Gras sollte und bleibt die Hautnahrung und meine Tiere wurden immer alt, die ich von klein an hatten und das ohne Krankheiten! Also kann meine Fütterung nicht falsch gewesen ein. Hatte bis dahin auch nie Probleme mit Durchfall.

Ich hatte mal 1 Ninchen bekommen und das durfte frei mit meinen Ponys leben. So und das warf halt eines Tages zwischen den Ponys und 4 herumlaufenden Hunden im Stall unter dem Heu im Schuppen zu, weil Nachbarskinder ihr Ninchen mit meinem Spielen liesen

3 Weibchen habe ich behalten.

Diese 3 Ninchens wuchsen quasi wild auf. Ich konnte sie nie anfassen ausser wo sie noch kleine Babys waren aber durch die Mutter lernten sie zu mir kommen wenn ich Häsli Häääsli rief.
Und da bekommen sie vor allem im Winter Futter von mir aus der Küche ( Rüstabfälle etc)Sie lebten meistens bei den Ponys frei und gingen auch mal frei und alleine auf die Wiese oder zum nachbar mal eine Gurke naschen

Als ich zügelte, dahin wo ich nun bin und weil die 3 es sich gewohnt waren frei zu leben... Mama Ninchen war inzwischen verstorben.... brachte ich es nicht übers Herz sie in einem Gehege zuhalten. Ich versuchte es zwar aber man merkte, das sich dauernd Wege suchten zum ausbüchsen, so lies ich sie halt auch hier oben wieder frei.
Was frassen die 3...... Ja und nun steinigt mich nicht....Natürlich Gras und was sie sonst so fanden und ihnen schmeckte was die Natur hergab. Dazu traf ich sie jeden Tag einmal bei meinen Enten wie sie dort mit frassen von Hafer bis einfaches Entenfutter. Brot klauten sie bei den Ponys und das liebend gerne! Im Winter traf ich sie oft im Rinderstall Heu fressend. Sie müssen auch gelernt haben, sich zu verstecken von Fuchs und Marter den sie wurden sage und schreibe 9 Jahre alt
und das mit Kaninchenfutter, Entenfutter, Pferdefutter und Brot
Keine angst, meine Ninchen halte ich nun wie ihr alle auch. Aber das war doch eine Interessante Sache und ich behaupte noch heute, die glücklichsten Ninchen, die ich jemals hatte.

Beweis Fotos






Mal sah man sie im Garten, mal waren sie ganz draussen, so wie es ihnen halt passte.






Da schon 8 Jahre alt.



wer sucht findet auch hier 2 Ninchen!

P.S Und da sieht man, die 3 Geschwister hatten sich mal so verkracht, das später die ganzen letzten 5 Jahre, das schwarze alleine lebte... Mehr unten im Stall und die anderen 2 hellen mehr bei mir ums Haus herum. Nur mal so eingeworfen, das es nicht immer am Menschen oder am Platz liegt, wenn sich Tiere nicht verstehen.

 

ad libitum sinnvoll erklärt

http://www.diebrain.de/Iext-adlibitum.html

 

Ich habe eher das Problem, dass keines meines meiner Meeris 100 g Gemüse am Tag frisst. Höchstens, wenn das Gemüse nur aus Paprik und Gurke bestehen würde. Das wäre dann wieder was anderes. Ich schmeisse jeden Tag einiges an Gemüse weg. Das Meiste wird nur angeknabbert. Daher habe ich die Menge jetzt runter gefahren und lege schon gar nicht mehr so viel rein. Aber ich habe eh so Pinschen. Die fressen auch absolut gar nichts an getrockneten Obst- und Gemüsesorten oder Kräutern. Das wird absolut verschmäht und nicht mal angeschaut.

 

Hallo!

Nina, vielleicht wäre es in Deinem falle ganz sinnvoll, ein Meerschweinchen dazu zu nehmen, das nicht so mäkelig ist. Meerschweinchen lernen vor allen durch Verhalten abschauen, wenn sie jung sind. Bei Zooladen-Schweinchen oder aus nicht so toller Haltung gibts da nur nicht viel abzuschauen, und die lernen ja in ihren Ersten Lebenswochen kaum an Futter kennen - gerade Zooladentiere aus Massenvermehrung eher nur trockenfutter.

Klar, jung werden sie nicht mehr, aber wenn sie sich von einem anderen Schweinchen abschauen können, dass man das alles fressen kann, das einen nicht vergiftet, auch größere Mengen sehr gut vertragen werden, dann können sie sich das abgucken.

Wichtig wäre dabei auch einen gewissen grundstock an Sorten jeden Tag zu geben, damit sie eben richtig durch beobachtung lernen können "da hab ich gestern ein bisschen gefressen und kein Bauchweh bekommen, dann kann ich heute ein bisschen mehr davon essen und gucken ob bauchweh kommt". Wenn Du auf die Art zu Paprika und Salat noch karotten, Fenchel und Äpfel mit einführen kannst hast Du schon erheblich mehr Auswahl.

Ich füttere meistens auch getrennt nach Sorten, also morgens nur Karotten, nach der Arbeit nur Salat, Abends nur Kürbis, weil auf die Art alle von allen Sorten fressen, und eben nicht nur sich die leckersten Sachen raus picken und den Rest liegen lassen.

Ich hab mal urlaubsbetreuung bei einer großgruppe gemacht, wo es eben immer jeden tag Blattsalat gab, den sich dann auch immer dieselben 8 oder 9 Nasen unter den Nagel gerissen haben - einige von denen haben eben auch alles andere an Futter verweigert, weil ihr Frauchen so toll erzogen war und auch im Januar von Gemüseladen zu Gemüselladen gerannt ist um alle Lieblingssorten zu bekommen.

 

Wir hatten hier schon Karotten, Gurken, Fenchel, Paprika, Tomaten, Zucchini und jetzt neu Kürbis. Äpfel gibt es seit letzer Woche zweimal die Woche einen für alle (der ging sofort weg). Ein paar Weintrauben durften sie auch schon geniessen. Hier geht das Heu weg wie nichts. Und leider habe ich keinen Platz mehr für ein Meeri mehr. (der wäre eh schon weg ) Salat wird auch eher laaaange und nicht alles gefressen. Im Gegensatz zum Grass. Der wird schon aus der Hand geholt, bevor er den Boden berührt.

 

Hallo!


versuch dann echt, jeden Tag ein paar Basisorten anzubieten, und fang mit unbeliebt an - also morgens nach dem Aufwachen gleich mal ein paar hand voll karottenstücke. Die werden sie dann mit wenig begeisterung anknabbern, aber nachdem sie nach der Nacht Hunger haben nehmen sie sie schon. bevor Du dann Arbeiten gehst legst Du noch das "normale" Frühstück nach.

Wenn Du von der Arbeit kommst gibt es dann gleich wieder was ungeliebtes - sie hatten ja nun wieder einige Stunden nichts frisches. Und 1-2 Stunden Später gibt es dann Gras. Beim Abendessen machst Du es wieder genauso.

wen sie jetzt den Sommer über immer viel Gras hatten sind sie natürlich schon sehr drauf gepolt und auch verwöhnt, aber Du wirst ja nicht mehr lange genug gras finden, also MUSST Du umstellen, auch wenn es aufwändig ist und Du damit keinen Beliebtheitspreis gewinnst.

Im Nächsten Sommer dann besser gleich eine Gemüsemahlzeit beibehalten, etwa früh nach dem Aufwachen, ggf. nochmal abends was gemüsiges, damit sie sich das nicht so 100% abgewöhnen. dann tust Du Dir auch leichter wenn es über Sommer mal 2 Wochen am Stück regnet und Du echt nicht sammeln kannst, weil das ja alles durchweicht ist.

 

Guten Morgen und danke, werde dann gleich mal was ungeliebtes schnippsen gehen.
Und später gibt es dann was geliebtes.

 

Der Tip war super mit erst Gemüse füttern. So schnell waren die Karotten bisher noch nciht weg. Den Fenchel schaut zwar noch niemand an. Aber das kommt bestimmt auch nocht. Nachher - bevor ich das Haus verlasse - gibt es dann Gras.

 

Super, sogar der Fenchel war später weg. Das machen wir jetzt immer so.

 

Ha, das freut mich dass es gleich so gut klappt!