Lieber Zeus Vor zweieinhalb Jahren kamst du zu uns. Du warst damals schon etwas mehr als dreijährig. Ein wunderhübsches Kerlchen warst du, und in einer schönen Zucht zuständig für ein grosses Harem. Bei uns hattest du zu Beginn nur zwei Weibchen, doch daraus wurden mit den Jahren fünf. Dein Status als Chef war immer klar. Du warst ein fairer Chef, der sich auch einmischte, wenn die Weibchen etwas zu sehr stritten. Anfangs warst du uns Menschen gegenüber sehr skeptisch. Im letzten halben Jahr hast du allerdings angefangen, Erbsenflocken aus der Hand zu fressen. Du hast deine Stimme entdeckt, von der wir alle nicht wussten, dass sie da war, und hast heiser nach Erbsenflocken gequiekt. Wer konnte deinem heiseren Quieken und deinen grossen Kulleraugen schon widerstehen! Natürlich hast du fast immer auch welche gekriegt, wenn du danach gefragt hast. Du warst in den letzten Monaten sogar so zahm, dass man dich kraulen konnte, ohne dass du auswichst. So ein kleines Tierchen, doch so eine grosse Persönlichkeit. Leider ging es gesundheitlich plötzlich sehr rasch bergab. Deine kleinen Nieren wollten einfach nicht mehr arbeiten, sodass dich deine Beinchen auch nicht mehr tragen konnten. Deshalb haben wir dich heute über die Regenbogenbrücke begleitet. (Auf dem Bild unten bist du noch gesund, nur seehhr entspannt.) Lieber Zeus, du hinterlässt in unseren Herzen eine riesige Lücke. Wir vermissen dich so sehr, auch wenn wir wissen, dass du gar nicht wirklich weg bist. Ich bin sicher, du rennst jetzt wieder ausgelassen durch eine saftige Wiese auf der anderen Seite des Regenbogens. Danke, dass du in unserem Leben warst.
