Zysten

Dieses Thema im Forum "Krankheiten" wurde erstellt von Piri, 14. Juni 2008.

  1. Piri

    Piri Prominenter Benutzer

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    Oh je, ich glaub ich muss mich daran gewöhnen, dass bei meinen vielen älteren Meerschweinchen immer irgend eines etwas hat. Nun ist's meine Felina. Ich war gestern mit ihr beim TA, eigentlich um für sie ein Milbenmittel zu bekommen. Bei dieser Gelegenheit zeigte ich dem TA auch noch ihre kahlen Beinchen (auf der Innenseite). Anscheindend hat nun auch Felina eine Zyste, aber wieso dann der Haarausfall an den Beinen=:3: Auf der Bauchseite hat sie auch etwas schütteres Haar. Die Zyste sei noch recht klein und machen könne man nichts. Felina ist nun mit Schneeflöckli schon mein 2. Meeri mit Zysten. Kann man die beiden wirklich einfach lassen, und wann müsste man die beiden medizinisch behandeln? Felina und Schneeflöckli führen sich gar nie irgendwie komisch auf im Rudel und der Haarausfall ist auch nicht schlimm, nur bei Felina sind die kahlen Beinchen recht erschreckend. Kann ein Zystenmeeri wirklich auch an den Beinen Haarausfall haben? Der Haarausfall an den beinen ist sehr symetrisch, aber Zysten hat sie nur auf einer Seite:wie:
    Felina hatte früher einen 4-er Wurf Junge und seither ist sie etwas ausladend. Ich weiss bisher noch nicht, wie man die Zysten von Fett unterscheiden kann, dass kapier ich einfach nicht. Junge konnte ich immer erspüren, Zysten nicht. Wer weiss, vielleicht haben noch viel mehr Weibchen Zysten und ich weiss es nicht...Aber das Ammenmärchen, dass Meeris die mal Junge hatten und/oder immer mit Kastranten zusammenleben, kann man wohl wirklich vergessen. Das Gerücht fällt für mich in dieselbe Kategorie wie dass Meeris einmal Junge haben müssen um glücklich zu sein...:lapf:

    Hatte von euch schon jemand ein Zystenmeeris mit solchen "Beinhaarausfall"? Können die Zysten je nach dem für immer unauffällig bleiben, oder muss ich damit rechnen, dass sie meinen beiden Weibchen eines Tages zu schaffen machen werden?

    Ps: der eigentliche TA-Grund, die Milben, wurden auch bestätigt. Wieso gerade sie immer an Milben leidet ist mir halt ebenfalls ein Rätsel.

    Lg Annina
     
  2. Liebe Annina,

    soweit ich weiss, haben 90% der Schweinchen Zysten, aber nicht bei allen machen sie Probleme und zeigen Symptome.

    Ich habe genau wie Du auch kein Vertrauen mehr in die Aussage, dass ein Wurf und/oder ein Kastrat Zysten verhindern, denn bei mir war auch beides schon der Fall und die Mädels hatten später doch Zystenprobleme.

    Machen kann man aber in jedem Fall etwas gegen Zysten, wenn das Tier unter dem Zustand leidet.

    1. homöopathische Therapie, würde ich immer zuerst versuchen. Ich benutze ein homöopathisches Komplexmittel namens Ovaria hypophysis comp. von der Firma Plantavet. Gibt es in der Schweiz nicht, kann aber in D bestellt werden. Ist innerhalb einer Woche da.

    Ovaria von Heel, wäre eine Alternative, das gibt es auch in der Schweiz.

    Ich bleibe bei meinem Mittel, weil ich damit so wunderbare Erfolge hatte und das mehrfach.

    2. Hormontherapie, empfehlenswert wäre am Anfang eine Therapie mit HCG, wenn das nichts bringt mit GnRH. GnRH hat aber laut meiner TÄ nur eine Erfolgsquote von 25%, darum habe ich für Caro sie auch um Ovogest (HCG) gebeten, auch das konnte sie mir in D bestellen. Das hat nun aber bei Caro nicht angeschlagen, darum bekommt sie jetzt GnRH, hat gestern die erste Spritze bekommen.

    Bei ihrer Tante hatte ich mit Ovogest Supererfolge.

    3. Kastration

    Die Zysten müssen noch nicht mal tastbar sein, sind sie klein, können sie trotzdem enorm hormonaktiv sein.

    Haarausfall an Bauch und Beinen kann bei Zysten auftreten, allerdings auch noch bei einer Schilddrüsenüberfunktion.

    Bei meiner Monja waren es Zysten. Auf den Bildern sehr gut zu sehen.

    Links vor Ovogest, rechts 4 Wochen nach Ovogest.
    [​IMG]

    Monja zeigte allerdings zu dem Haarausfall auch noch ein sehr zickiges Verhalten.

    Und wie ich seit neuestem weiss, es brauchen noch nicht mal Zysten da zu sein, auch Zyklusstörungen können zu Haarausfall und Gewichtsabnahme, bis hin zur Apathie führen.

    All diese Symptome hatte meine Motte, Dottore fand nichts. Ich fragte sie, ob wir einen Versuch mit Ovaria hypophysis comp. machen sollten, da die Symptome so klassisch für Zysten waren. Sie willigte ein und Motte ist wie neugeboren!:))

    Die Gewichtsabnahme stoppte, das Haarkleid ist wieder dichter und das Beste, Motte ist sowas von lebensfroh, ich bin so glücklich!

    Zu den Milben: Ist die Gruppe harmonisch? Durch die Zysten könnte sie ein geschwächtes Immunsystem haben, dann haben Milben eher leichtes Spiel.

    Gute Besserung für Deinen Schatz!
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. Juni 2008
  3. Prezzi

    Prezzi VIP-User VIP

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    Hallo Annina

    Bei meiner Diavolina (unterdessen ca. sechsjährig) ist die Situation fast genau gleich wie bei Felina. Sie hat schon seit über zwei Jahren deutlich sichtbare Zysten, zeigt jedoch keinerlei Auffälligkeiten im Verhalten und hat auch nicht den typischen symmetrischen Haarausfall an den Flanken. Unterdessen hat sie jedoch fast kahle Hinterbeinchen und ein bisschen schütteres Haar am Bauch. Da Diavolina pechschwarz ist, fällt das optisch aber kaum auf.

    Nach Absprache mit meiner TÄ habe ich mich entschieden, Diavolina einfach in Ruhe zu lassen, solange sie keinerlei Beschwerden oder Verhaltensauffälligkeiten zeigt. Die Zysten sind offenbar nicht hormonell aktiv und ausserdem nicht auf beiden Seiten gleich stark ausgeprägt, so dass es bisher auch keine Probleme gab durch verdrängte Organe. Diavolina sieht jetzt einfach aus wie ein dauerschwangeres Meeri, aber die Zysten scheinen nun seit über einem Jahr in der Grösse mehr oder weniger stabil zu bleiben. Ich hoffe fest, das bleibt so, und wir können weiterhin auf eine Behandlung verzichten. ::1

    Das Problem mit vermehrtem Milben- oder Haarlingsbefall kenne ich übrigens bei Diavolina auch. Offenbar ist das Immunsystem eines Zysten-Meeris eben doch etwas strapaziert. Seit die Zysten nun allerdings grössenmässig stabil sind, ist auch die Milbenanfälligkeit kleiner geworden.

    Ich achte einfach bei Diavolina speziell gut darauf, dass sie genügend Vitamin C erhält. Seit sie vor ein paar Wochen plötzlich noch einen grossen, zum Glück schmerzlosen Blasenstein am Ausgang der Harnröhre hatte, verabreiche ich ihr etwa alle zwei Tage etwas Ascorbinsäure direkt mit der Spritze ins Mäulchen. Bis jetzt hält sich mein Teufelchen erstaunlich gut, und ich hoffe natürlich fest, dass das noch eine Weile so bleibt. :bl7:
     
  4. Piri

    Piri Prominenter Benutzer

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    Wollte doch schon lange hierzu euch noch herzlich danken. Die erste Milbenbehandlung gut überstanden und am Sa gibts nochmals tröpfli dann ist hoffentlich wieder etwas Ruhe. Ja das Rudel ist sehr harmonisch, da wird viel mehr gekuschelt als irgendwie herumgezickt. ::8 Und es ist eigentlich jeweils wirklich nur sie, die Milben hat, selbst Schneeflöckli, mein zweites Zystenmeeri hat keine.
    Felina selbst merkt man gar nichts an, sie ist ein properes gesundes Schweini (1200g schwer:a030::zerkn:, also nix mit Gewichtsabnahme:n045:), dass eigentlich nie rumzickt und auch nie so "Brommselanfälle" hat, wie es Weibchen manchmal haben.
    Danke schön, ich finde es beruhigend zu wissen, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, das Schweinchen zu behandeln wenn es anfängt unter den Zysten zu leiden und man nicht einfach zuschauen muss wie die TÄ meinte. Ich denke solange sie so gut zwäg ist und eigentlich keine Verhaltungsauffälligkeiten oder Beschwerden zeigt, lass ich sie mal so sein und werde sie einfach genauer Beobachten, auch ob sich der Haarausfall noch verstärkt. Wusste nicht, dass soviele Schweinis Zysten haben, weshalb wohl? Sind es generell eher ältere oder gibts auch junge Schweinis die Zysten haben?

    Lg Annina
     
  5. Hallo Annina,

    meine jüngsten Zystenschweinchen waren erst 2. Behandlungsbedürftigkeit bestand dann aber auch erst mit 4.

    Solange sie keine Probleme hat, nicht rumzickt und die Gruppe nervös macht, würde ich auch nichts unternehmen.

    Aber behalte sie gut im Auge. Ich bin jetzt durch Caro etwas alarmiert, ich meine, dass der Tumor durch die Hormonaktivität der Zysten entstanden ist. Ich muss Dottore fragen, ob dem so sein kann.

    Caro geht es im Moment sehr gut, vielleicht schlägt da die zweite Hormonbehandlung an, es wäre so schön!

    Alles Gute für Deine Kleine!
     
  6. Gabi

    Gabi Guest

    Hallo Petra

    da du offenbar schon so viel Erfahrung hast mit Hormontherapien, möcht ich dich gern fragen, wie es mit Nebenwirkungen bisher so ging.

    Vor drei Jahren hab ich zwei verschiedene Meeris gehabt mit Zysten, bzw. Gebärmuttertumor, war mit den beiden bei zwei verschiedenen Tierärztinnen und beide haben mir unabhängig voneinander abgeraten, Hormone zu geben, weil die Nebenwirkungen zu unberechenbar und teilweise absolut grauenhaft seien.

    So hat eine Tierärztin mir beispielsweise gesagt, durch die Hormontherapie könne es zu Eileiter-Vereiterungen kommen, was für das Meeri fürchterlich schmerzhaft sei. Im Kundenkreis habe ich eine gute Bekannte, die eins ihrer Meeris vor längerer Zeit hormonell behandeln liess - mit gutem Erfolg. Anderthalb Jahre nach der Hormonbehandlung hatte das Tier dann aber Probleme mit den Augen, erhöhten Augeninnendruck und musste deswegen erlöst werden. Die Tierärztin (notabene die gleiche, die schon die Hormone verabreicht hatte) erklärte meiner Kundin, das Problem sei nicht unbekannt, das sei eine mögliche Nebenwirkung der Hormone.

    Gemäss den Angaben von Jörg Zinke ("Ganzheitliche Behandlung von Kaninchen und Meerschweinchen") ist auch die homöopathische Behandlung nicht so ganz harmlos. Er empfiehlt bei hormonellen Störungen durch Zysten Medroxyprogesteronacetat und/oder (ist mir nicht völlig klar, wie das gemeint ist) Chlormadinonacetat. Da ist dann aber die Rede von einer "Gefahr der Pyometrabildung" (gemäss Google eine Entzündung der Gebärmutter).
    Ich denke, diese beiden genannten Mittel sind nicht homöopathisch.

    Zinke erwähnt aber auch Ovarium compositum und die Similes Strolochia, Lachesis und Apis mellis. Wobei er hervorhebt, dass bei der Gabe dieser Mittel gleichzeitig eine Therapie zum Schutz von Leber und Niere anzuraten sei.
    Also ist die Sache auch nicht ganz so ein "Spaziergang"...

    Alois Weber ("Meerschweinchen - Homöopathie und Kräuteranwendung") nennt die gleichen homöopathischen Mittel, erwähnt aber nicht, dass Leber und Niere gefährdet werden.


    Ich habe unterdessen diverse ältere Meeris und es sind nun leider einige darunter, die Zysten oder Gebärmuttertumore haben. Bisher habe ich, nach Absprache mit den beiden Tierärztinnen, alle einfach ihr Leben in der gewohnten Gruppe weiterleben lassen und mich drauf beschränkt, sie gut zu beobachten. Sobald mir aufgefallen wäre, dass eines wirklich Schmerzen hat oder psychisch leidet wegen den Hormonstörungen, hätte ich es erlösen lassen.
    Bis jetzt sind aber alle noch lange (bis zu anderthalb Jahre) völlig munter und fidel mit den andern herumgewuselt und schliesslich sehr rasch gestorben.

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihnen wirklich einen Gefallen tun würde, wenn ich es mit der Behandlerei probiere. Und ob sie dann länger leben, scheint mir auch nicht so ganz sicher? Für mich ist es vor allem schwierig, abzuschätzen, wie schlimm so Zysten für das betroffene Tier tatsächlich sind, ob das Schmerzen verursacht oder nicht, ob die Nebenwirkungen von Hormongaben schlimmer wären als das ursprüngliche Problem, etc. pp.

    Da hätte ich sehr gern noch mehr Informationen dazu.


    Liebe Grüsse
    Gabi
     
  7. Elvira B.

    Elvira B. Prominenter Benutzer

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    Meine lotti hatte garkeine Alopezie und ihre Zysten sind nur gewachsen ohne Auswirkungen auf ihr Verhalten. Als sie zu groß wurden, wurden sie punktiert, danach sind sie verklebt und haben sich nie wieder gefüllt.

    Anni hatte nur ne ganz kleine Zyste und bei ihr war die Alopezie beidseitig sehr ausgeprägt. Sie bekam Hormonbehandlungen und zusätzlich ein hom. Mittel, bei ihr ist die Zyste eingeschrumpft.
     
  8. Hallo Gabi,

    längerfristige Erfahrungen in Hormontherapie habe ich nur homöopathisch mit dem deutschen Komplexmittel Ovaria hypophysis comp. von der Firma Plantavet. Damit allerdings durchweg nur gute Erfahrungen ohne jede Nebenwirkung. Ich habe auch nie ein Leber-oder Nierenschutzpräparat dazugeben.

    Die behandelten Tiere bekamen das Mittel teilweise in Dauertherapie über ein Jahr.

    Eingesetzt haben wir es in erster Linie, weil die Weibchen so dermassen zickig waren und immensen Unfrieden in die Gruppen brachten, dass nicht nur sie, sondern die ganze Gruppe litt.

    Ansonsten hatten sie nur den klassischen Haarausfall an den Flanken. Das alleine wäre für mich allerdings kein Grund für den Einsatz irgendwelcher Medikamente.

    In einem anderen Fall bekam ein Weibchen, meine Maike, zystische Entartungen des Brustdrüsengewebes und sogar die gingen unter der Behandlung mit Ovaria hypophysis comp. zurück, wir konnten ihr eine OP ersparen.

    Sie schlief 5 Wochen vor ihrem 5.ten Geburtstag ganz friedlich ein.

    Behandlungsbedürftigkeit sehe ich bei psychischen Problemen, sie wären nun kein Grund für mich zur Euthanasie.

    Aktuell habe ich meine Motte, die so ziemlich alle Symptome für Zysten zeigte, bei der aber keine Zysten diagnostiert werden konnten.

    Motte hatte den klassischen Haarausfall, sie verlor jede Woche kontinuierlich zwischen 20 und 30 g Gewicht und sie begann sich von der Gruppe zurückzuziehen, ganz schlimm.

    Motte ist ca. dreieinhalb Jahre alt.

    In Rücksprache mit Dottore haben wir dort eine Dauertherapie mit Ovaria hypophysis comp. gestartet. Bereits nach 10 Tagen stoppte die
    Gewichtsabnahme. In den nächsten Wochen kamen die Haare wieder und das Beste, Motte ist wieder lebensfroh, nimmt voll am Gruppengeschehen teil!

    Da ja nun keine Zysten nachweisbar waren, habe ich mich bei Frau Meier erkundigt, wieso dann dieses Mittel wirken kann.

    Die Antwort: Zyklusstörungen!
    Der Erfolg von Ovaria hypophysis comp. bei Motte ist für mich total beeindruckend. Sie ist wie ausgewechselt und ich freue mich riesig, da sie auch noch gehbehindert ist und in ihrem Leben sowieso so viel mitgemacht hat. Einfach toll ihr auf solch sanfte Art helfen zu können.

    Mitte der Neunziger hatte ich ein Zystenschweinchen (Svenja), die Zysten wurden
    einmalig punktiert, was aber überhaupt nichts gebracht hat. Ich empfand das als ziemliche Quälerei, zumal sich die Punktionsstelle noch entzündete und es ziemlich lange dauerte, bis wir das im Griff hatten. Andere Schweinchenhalter haben aber gute Erfahrungen mit Punktionen gemacht.

    Anschliessend gab der TA Ovaria, aber nicht das Komplexmittel, sondern das einfache Ovaria von
    Heel. Dieses hatte bei Svenja überhaupt keine Wirkung, allerdings auch keine Nebenwirkung. Es wurde nach einigen Wochen wieder abgesetzt und Svenja blieb im Hinblick auf die Zysten unbehandelt.

    Wir mussten sie mit viereinhalb mit Kaumuskulaturdegeneration und Schlucklähme erlösen lassen, die Zysten machten keine Probleme, bis auf das schüttere Haarkleid an den Flanken.

    Ich hatte dann einen TA-Wechsel. Der neue TA war ganz krass gegen jede medikamentöse Zystenbehandlung. Für ihn kam nur die Kastration in Frage.

    Svenja`s Tochter Elisa war bei ihm in Behandlung. Sie hatte nun sehr grosse Zysten, aber ich wollte ihr eine Kastration nicht zumuten. Diese
    Riesenoperation finde ich, sollte man nur im Notfall machen, wie z.B. bei starken Blutungen.

    Er klärte mich bei chemischen Hormonbehandlungen auch über die
    Nebenwirkung Gebärmutterentzündung auf. Das war mir nun damals zu riskant.

    Von Homöopathie hielt dieser TA nichts. Und da ja nun der Versuch mit Ovaria bei Elisas Mutter gescheitert war, habe ich da auch nicht weiter
    nachgehakt.

    Ich habe mich damals entschieden, sobald die Zysten wirklich Probleme machen, lasse ich Elisa erlösen. Die Zysten waren dann auch wirklich ihr
    Tod, auch mit viereinhalb. Das war aber nun ganz übel. Die Zysten brachen nämlich in den Darm durch und Elisa bekam einen Blutsturz. Ich
    habe sie sofort erlösen lassen.

    Auf Grund dessen, behandele ich Zysten heute auch und zwar anfangs immer homöopathisch. Und immer mit dem Komplexmittel von Plantavet. Da es in der Schweiz nicht erhältlich ist, bestellt es mir meine Dottore hier in D.

    Ein anderes Weibchen, unser Floh, hatte aus heiterem Himmel mit gerade 2 Jahren starke Blutungen, bei ihr blieb nur die Kastration. Wie sich dabei herausstellte, hatte sie tumorös entartete Ovarien und eine Hämometra. Absolut kein Anzeichen für Zysten voher.

    Sie lebte nach der Kastration glücklich und zufrieden bis kurz nach ihrem vierten Geburtstag.

    Sie hatte nach der OP starke Hormonprobleme, brommselte und bestieg die Partnerin. Sie nahm auch über 200 g ab. Erst nach 6 Wochen ging es wieder aufwärts.

    Ihr Tod war eine Notoperation wegen eines
    Blasensteines, sie wurde aus der Narkose nicht mehr wach.

    Dann habe ich noch eine Erfahrung mit dem Hormon HCG. Monja wurde nackt
    am ganzen Bauch und Flanken, war sehr zickig. Sie wurde anfangs drei Monate homöopathisch behandelt, ohne jeden Erfolg. Die TÄ plädierte dann
    für die Gabe von HCG.

    Die Fotos vor und 4 Wochen nach der Hormonbehandlung habe ich weiter oben in diesem Thread eingestellt.

    Monja bekam 2 Behandlungsintervalle mit HCG in ihrem Leben über anderthalb Jahre ab dem 3. Lebensjahr. Gestorben ist sie an einem
    Kieferknochensabszess mit 4 Jahren und 8 Monaten.

    Dieser Abszess war übrigens auch der Grund, warum wir sie nicht kastrieren liessen. Sie hatte ihn seit ihrem achten Lebensmonat, war in regelmässiger Behandlung, wir wollten ihr nicht noch zusätzlichen OP-Stress antun. Sie und wir haben riesengrosses Glück gehabt, dass ihr das HCG so gut bekommen ist und ihr noch schöne Lebensqualität verschafft hat.

    Und jetzt Caro:

    Caro bekam mit 4 Jahren und 5 Monaten Haarausfall an den Flanken und wurde sehr zickig. Einen Tag bestieg sie sogar den Kastraten. Man merkte ihr an, wie unzufrieden sie war.

    Es kam dann wieder Ovaria hypophysis comp. zum Einsatz, es schlug glänzend an und wurde darum in Dauertherapie ein Jahr gegeben.

    Dann trat wieder Haarausfall auf und zwar ganz massiv und auch das zickige Verhalten kam wieder. Caroline ist mit Monja verwandt, darum entschieden wir uns bei ihr auch für eine Behandlung mit HCG, so in der Hoffnung, dass es bei ihr genausogut wirkt wie bei Monja, wegen der genetischen Verwandschaft.

    Es schlug leider nicht so gut an, darum wurde das zweite Intervall auch immer wieder rausgeschoben, dann trat der Gesäugetumor auf.

    Dottore entschied trotzdem nochmals HCG zu verabreichen. Auch nach 2 Monaten keine Wirkung.

    In einem Verzweiflungsversuch ist nun noch eine Therapie mit GnrH, was speziell bei Mammatumoren helfen soll, begonnen worden.

    Sie ist aber noch am Anfang des ersten Behandlungsintervalls, bisher kann ich keine Wirkung feststellen.

    Zwischendurch wurde nochmals Ovaria hypophysis comp. eingesetzt, aber wir hatten das Gefühl, dass es negativ auf den Tumor wirkte.

    Ich kann nicht ausschliessen, dass der Tumor durch die Behandlung mit HCG entstanden ist, aber natürlich kann sie den auch so bekommen haben.

    Generell würde ich einer homöopathischen Zystenbehandlung jederzeit zustimmen, da ich damit nur gute Erfahrungen gemacht habe, aber einer Behandlung mit synthetischen Hormonen stände ich vorsichtig gegenüber.

    Das wirklich nur, wenn es unbedingt erforderlich ist und man sich gegen eine Kastration entschieden hat.

    Meiner Ansicht nach leiden die Tiere ziemlich unter ihrer Zickigkeit. Ich vergleiche das mit dem Befinden einer Frau während des PMS, aber das
    wäre nun nie ein Grund für die Euthanasie für mich.

    Eine Auswirkung auf das Erreichen eines höheren Alters konnte ich nicht feststellen. Alle behandelten Tiere starben hier zwischen viereinhalb und fünf Jahren, was ich derzeit aber als die durchschnittliche Lebenserwartung eines Meerschweinchens ansehe, was unser letzter TA in D auch bestätigte. Auch in der DMSL gab es mal dazu eine Umfrage mit denselben Ergebnissen.

    Möglicherweise hat aber die Zystenbehandlung ein vorzeitiges Ableben im Einzelfall verhindert, insbesondere bei der zystischen Brustdrüsengewebsentartung bei Maike.

    Sorry, es ist sehr lang geworden, ich wusste aber nicht, wo kürzen und vielleicht hilft es Dir ja.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 27. Juni 2008
  9. Gabi

    Gabi Guest

    Hoi Petra

    Danke für deine ausführlichen Antworten! Ich muss das alles noch einmal (oder zweimal oder dreimal) in aller Ruhe durchlesen. Und dann komm ich vermutlich dann noch mit weiteren Fragen... ::9

    Ich könnte mir vorstellen, dass das hier durchaus auch noch andre interessiert, drum mail ich dich nicht privat an, sondern werde wieder hier nachfragen.


    Liebe Grüsse
    Gabi
     
  10. Piri

    Piri Prominenter Benutzer

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    Ja bitte diskutiert das öffentlich, interessiert mich nämlich aus aktuellem Anlass natürlich sehr. Felina und Schneeflöckli sind meine ersten Zystenschweinis (4 und 4.5 Jahre alt), bei Schneeflöckli weiss ich es etwa seit einem Jahr, bei Felina erst seit wenigen Wochen. Bei Schneeflöckli hat sich eigentlich nichts verändert seit diesem Jahr, sie hat nicht mal mehr Fell verloren. Im Gegenteil ihr Fell ist eher dichter gworden.
    Lg Annina
     
  11. Hallo Gabi,

    Zysten sind ein immer wieder kehrendes Thema und sollten natürlich nicht privat behandelt werden.

    Bitte, bitte sammele Deine weiteren Fragen, bis es kühler ist*grins*, ich sehe schon Sterne*puh*, hier ist es kaum auszuhalten:-(

    @Annina

    Wie beim Menschen, schwankt bestimmt der Hormonspiegel auch beim Schweinchen. So könnte ich mir die wechselnde Behaarung bei Deiner Maus vorstellen.