Aus aktuellem Anlass möchte ich nochmals den Platzbedarf für eine Meerschweinchen-Gruppe aufgreifen: Da ich am Arbeiten bin und "eigentlich" nicht hier schreiben möchte (aber dazu gezwungen wurde zu reagieren) nur schnell, was ich im Kopf habe vom TSG her: 0.7 m2 für 2 Tiere sowie 0.3 für jedes weitere Tier: Somit bräuchten 5 Tiere eigentlich 1.6 m2 als GESETZLICHES MINIMUM. Falls das jemand bitte nachschlagen oder gleich richtig hier zitieren könnte, wäre ich froh. Die Platzdiskussion möchte ich nämlich gerne weiterführen. Die damit verbundenen Stänkereien jedoch nicht, deshalb ist der "Priska-Thread" oben geschlossen.
Hallo Aika Das ist nicht ganz korrekt, korrekt wäre: 0.5 m2 für zwei Tiere und 0.2 m2 für jedes weitere Tier...... Hier der entsprechende Link dazu: http://www.kleintiere-schweiz.ch/index.cfm?Nav=902&ID=1439
Wobei da natürlich die Streiterei losgeht, ob denn gesetzliches Minimum genüge getan ist oder ob artgerecht dann doch nochmal einige cm mehr sein müsste. Wir haben 6 Tiere. Und wenn ich mir jetzt überlege, dass ich die auf 1,6 m2 halten würde *grusel*. Sagen wir ein Tier ist 30cm lang. Dann wäre das als ob man 5 Menschen von 160cm grösse auf 8,5m2 hält... Schon mal überlegt wie eng das ist? Gesetzliche Minimum sind wohl immer ganz tief angesetzt um überhaupt eine Mehrheit zu erhalten, die dafür stimmt. Hat dann aber noch absolut nichts mit artgerecht zu tun. Stellen wir zuerst klar, ob gesetzliches Minimum diskutiert wird, oder ob artgerecht diskutiert wird? Denke, dass ist ein grosser Unterschied. Und wie steht es mit der Frage, Innen-/Aussenhaltung? Nimmt man da dieselben Zahlen oder sollte man da nicht noch unterscheiden? *interessiert*
Richtig - das macht 1.1 m2 für fünf Tiere - gesetzliche Mindestfläche.... Auf der Webseite von Kleintiere Schweiz werden demnächst auch die Merkblätter der Tierschutzberater aufgeschaltet - das sind jeweils eine Tabelle und ein etwas ausführlicherer Text über die gesetzlichen Anforderungen (die ja nicht nur den Platz umfassen, sondern auch noch einige andere Kriterien).
Kann das wirklich sein 0.7 für 3 Meeris. Ist das aktuell? Zitat aus deinem Link: Bedenken Sie vor der Anschaffung auch den Platzbedarf: Eine Gruppe von 3 Meerschweinchen muss ein grosses, eingestreutes und abwechslungsreich ausgestattetes Vivarium mit vielen Verstecken von mindestens 0,7 Quadratmetern Grösse haben.
Ob Innenhaltung oder Aussenhaltung ist vom Gesetz her völlig egal. Und das Gesetz definiert theoretisch ein Minimum - aber je nach Tierart oft wesentlich mehr. Das ist abhängig davon, was für eine Lobby die Tierart hat... Bsp: 2 Rennmäuse 0.5 m2. 2 Zwergkaninchen 0.28 m2 Truten: 32 kg pro Quadratmeter (das sind drei bis vier ausgewachsene Tiere) Natürlich sollen unsere "Empfehlungen" mehr als nur das gesetzliche Minimum erfüllen. Meine Meinung ist aber - und darum ging es eigentlich im "Streit" - dass diese Empfehlungen für alle gelten sollen, und man nicht Neulinge "bemeckert", es brauche mindestens 1 m2 pro Tier, bei andern aber sehr viel nachsichtiger ist.... Gruss Priska
Ich weiss Priska. Aber das Thema lassen wir mal kurz beiseite ;-) Ich denke ja auch 1 m2 pro Tier wär wohl artgerecht und nicht nur einfach vom Gesetz ok. Die Frage ist, ab wann es nicht mehr 1 m2 pro Tier sein muss. 10 Tiere 10 m2 ist zwar sicher toll, aber vermutlich kämen sie auch mit 8 m2 aus? Und das erinnert mich noch an eine andere Frage. Die m2 Zahlen - sind die nur für die Grundfläche? Oder zählen da auch schon Aufbauten (z.B. unten Schale und darüber über die Hälfte der Schale ein Brett)? Und dem Gesetz ist Innen/Aussenhaltung egal, das ist klar. Aber wie ist das eben in der Realität? Gesetze werden meist von Schreibtischtätern gemacht, die wenig Ahnung von der Sache haben. Aussenhaltung eher mehr m2, damit die Tiere rennen können um sich warm zu halten? Ich finde das Thema ja extrem spannend. Hab zwar so meine Meinung, wie ich *meine* Tiere halten will, aber es ist auch bereichernd zu lesen wie das bei anderen gemacht wird. Hier in der Nähe hätte es einen Stall und eine riesige Wiese (wo sonst Kühe drauf stehen , das wär mal was für Meerschweinchen, aber vermutlich ist dann die Wiese eher wieder zu gross Ausser man hat irgendwie 200 Meerschweinchen bzw. lässt die sich vermehren wie wenn sie in der Natur leben. Ui jetzt krieg ich sicher wieder von Marius aufs Dach, weil ich immer von dem Stall aufm Berg schwärme *g*. Naja ist illusorisch. Wie wollte ich dort oben auch im Winter misten gehen :-/
Zahlen, Zahlen, Zahlen... Platz im Gehege gut und recht... aber gibt eigentlich heutzutage noch jemand seinen Muigern AUSLAUF??? Was nützt mir ein grosszügiges Haus, wenn ich nie mal rauskomme??? Auslauf, das ist Tapetenwechsel, meist dermassen gross, dass die Muiger so richtig Gas geben können, im Auslauf ist ein anderer Boden (=auch spannend) die Heuraufe ist im Auslauf auf jeden Fall auch interessanter als im Gehege etc etc. Auch wenn der Auslauf nicht permanent zur Verfügung steht; für Muiger in Innenhaltung dünkt er mich nach wie vor ein wichtiges Kriterium zusätzlich zu einem gut strukturierten und phantasievoll eingerichteten Gehege.
So schön diese Idee in meinen Augen auch wäre, würde sich für mich hier dann aber schon wieder die Frage "der Sicherheit" stellen... wie mache ich die ganze Anlage marder-, raubvogel- usw.sicher... Da habe ich es lieber etwas kleiner und dafür ohne Angst um meine Tiere. Grüessli Anna
Hehe Anna, auf einem so grossen Plätzchen hätte man einfach soviele Meeris, dass auch mal Marder und Raubvögel sich genüsslich daran tun. Die Meeris müssen einfach schneller Nachwuchs kriegen, als die Tiere wegfressen. Wobei gegen Raubvögel würden wohl schon viele Bäume helfen, die auch gleich etwas Schutz für die Meeris wären. Ansonsten ist die Anlage wohl kaum sicher zu kriegen. Denn so richtig in den Bergen einen 2m Zaun mit Mardersicherung - das dürfte ein Ding der Unmöglichkeit bei der Baubewilligung sein. Ich weiss schon wie die hier rumzicken, wenn man was "normales" baut *seufz*. Och Arletta. Auslauf erfrag ich schon gar nie, sowas ist eigentlich selbstverständlich. Zumindest für mich... Ich werde mich wohl nie daran gewöhnen, dass andere Menschen gar nicht auf die Idee kommen, dass ein Tier Auslauf braucht. Ich find schon unser Aussengehege (rund 4m2) zu klein. Allerdings werden sie im Frühjahr noch die Wiese dazukriegen. Aber nur tagsüber und in meinem Beisein, da nicht Mardersicher. Aber Auslauf lässt sich wohl noch schlechter berechnen, als nur schon normale Haltung. Und dann im Winter kein Auslauf wegen Schnee? Da sind die Tierchen ja eingerostet bis im Frühjahr ;-)
Genau meine Rede. Innengehege von 4m2 und täglich Auslauf in einem ganzen Zimmer. Und wenn ich meine Süssen, wie heute Abend leider, mal NICHT rennen lassen kann, dann beschleicht mich schon ein leicht schlechtes Gewissen... Aber ich befürchte Codo, vielen Muigern ist dieser Spass nie vergönnt...
Seit ich mich in diesem Forum tummle, erst als stille Mitleserin, dann als Userin, habe ich die Zahl 0,5 m2 pro Tier (plus Auslauf) gewissermassen verinnerlicht. Dass bei einem Gehege nicht nur die blosse Grösse zählt, sondern z.B. auch die Strukturierung, ist mir schon klar. Schliesslich sitze ich selbst oft vor dem EB, beobachte die Schweinchen und überlege, wo ich noch was verbessern könnte. Da ich keine Neu-Userin bin, aber auch nicht zum Forums-Urgestein zähle, würde mich sehr interessieren:Wie kommt man auf diese Zahl von 0,5 bzw. 1 m2, die z.B. auch im deutschen Meerschweinforum empfohlen wird? Ist das eine Art Konsens von Leuten mit vieljähriger Schweinchenerfahrung oder ein Resultat aus der Verhaltensforschung? Manchmal liest man auch, dass sich die Fläche ab einer bestimmten Grösse bzw. Schweinchenzahl "relativiert" - ab wann "relativiert" sich die Fläche denn? Und: Ab welcher Grösse können Etagen zur Grundfläche gerechnet werden, wo sind sie nur eine nette Zugabe? Fragen über Fragen - wer kann sie mir beantworten? Liebe Grüsse Claudia
Ich habe keine Zeit, aber antworte Dir heute Abend ausführlicher, falls noch nötig. Wenn Du Dir die aktuelle Rodentia kaufst, findest Du beinahe alle Antworten auf Deine Fragen. http://www.nagerforum.ch/cgi-bin/forum/showthread.php?t=13935
Da hats du sicher Recht, aber ich denke das darf man nicht so schwarz sehen. Auch diese Tiere können ein schönes Leben führen. Grüessli Barbara
Jo Barbara, das stell ich ausser Frage, dass Tiere ohne Auslauf und vielleicht sogar mit gar nicht so riesigem Gehege kein glückliches Leben führen können. Sie kennen es ja meist gar nicht anders. Als Kind hatte meine Freundin die über uns wohnte ein Meerschweinchen. Der Strubeli hatte so ein kleines Kistli und ein Häuschen drin. Aber er durfte den ganzen Tag in der ganzen Wohnung (4 1/2 Zimmer) rumdüsen. Hat er lustigerweise auch immer getan. Obwohl nicht alle paar cm ein Unterstand war Und er kam um 16.00 immer in die Küche und quickte nach Futter. Ich war damals der felsenfesten Ueberzeugung, dass Strubeli gut gehalten wird und dass er glücklich ist. Nach vielen Büchern und hier mitlesen ist klar, dass er sich wohl eher arrangiert hatte und es gar nicht anders kannte... War er jetzt trotzdem glücklich? Ich denke schon. Auch wenn wir heute versuchen sollten, wenn immer möglich die Tiere artgerecht(er) zu halten. (was nur schon gegeben ist, weil man ein Meerschwein nicht alleine halten darf)
Ich habe nicht gesagt, dass Tiere ohne Auslauf kein schönes Leben haben können. Aber ich behaupte, dass man den Muigern MIT einem lässig strukturierten Auslauf viel Freude bereiten kann. Abwechslung. Fitness. Mir persönlich ist die Optimierung der Haltungsbedingungen nunmal wichtig. Und ich hoffe, dass ich mit meinem Plädoyer für den Auslauf dem einen oder anderen einen Denkanstoss geben konnte.
Tja.....vielleicht weil es sich um Vermittlungstiere handelt? Weil zwei der unbeliebten Kastraten ein Zuhause gefunden haben, statt einem? Vielleicht auch, weil der eine der beiden Jungs halbblind ist und damit u.U. nochmal schlechtere Vermittlungschancen gehabt hätte? Mit "Makel" bleiben die Tiere nämlich noch eher sitzen. Im Grunde genommen hätte ich sogar den zweiten halbblinden Jungen auch nehmen müssen, aber vom beobachteten Gruppenverhalten her, waren/sind der halbblinde Angel und Caramello wunderbar geeignet für eine Kleingruppe mit wenigen Weibchen in keinem Riesengehege. Am Sonntag sassen noch 39 Tiere in der Auffangstation, 5 haben hier ein Zuhause gefunden, zwar nicht eines auf 1 qm pro Tier, sogar durch den zweiten jungen Mann weniger als 0,5 qm, aber dafür ein Zuhause, wo sonst alles für sie getan wird. 11 Tiere sind heute nun wieder in dieser Auffangstation dazu gekommen, mögen sie alle ein gutes Zuhause finden. Viel Platz wäre wunderschön, aber Platz alleine ist nicht alles. Priska, ich weiss nicht wie wichtig es ist Moderator zu sein, aber Deine Meinung schätze ich sehr. Du hast sehr gute Argumente und vor allen Dingen eines......Du haust nicht unter die Gürtellinie. Mit manchen Formulierungen habe ich zwar manchmal Probleme, aber mit Nachdenken hab ich es immer noch auf die Reihe bekommen. Insofern, bitte ziehe Dich nicht zurück, sondern mach wie gewohnt weiter. Du wirst gebraucht! Liebe Grüsse
Das wäre wirklich toll, wenn dein Plädoyer was bewirken würde, Letti! . Mich als Züchter freut es nämlich sehr, dass ein langsames Umdenken in der Meerihaltung einzug hällt. Grüessli Barbara