Heute erschien in der SonntagsZeitung dieser Bericht Klein, allein und ausgesetzt Immer mehr Meerschweinchen landen im Wald oder im Tierheim VON PETRA WESSALOWSKI ZÜRICH Zahlreiche Tierheime in der Nordwestschweiz sind voll. Unter den Abgabe- und Findeltieren sind immer mehr Meerschweinchen . Dieses Jahr hat das Tierheim beider Basel 105 der aus den Anden stammenden Tiere aufgenommen. Das sind 30 Prozent mehr als 2007. «Allein in den letzten Wochen wurden uns drei Fälle von ausgesetzten Meerschweinchen gemeldet», sagt Pia Eggenschwiler vom Tierschutzverein Grenchen. Der letzte Fund: Der Hund eines Spaziergängers stöberte im Recherswiler Wald eine Kartonschachtel mit sieben Meerschweinchen auf. Für einen der Nager kam die Rettung zu spät, er starb trotz der Betreuung mit Wärmekissen im Tierheim Aarebrüggli. Mittlerweile wartet dort knapp ein Dutzend Tiere auf ein neues Zuhause. Eggenschwiler vermutet, dass das neue Tierschutzgesetz dazu führt, dass die Tiere ins Heim abgeschoben oder ausgesetzt werden. Seit dem 1. September dürfen Meerschweinchen nicht mehr einzeln gehalten werden. «Manche Halter sind dann erstaunt, dass die Tiere sich so schnell fortpflanzen.» Die Böcke sind nach drei Wochen geschlechtsreif. Auch in der Ostschweiz wurden mehr Tiere abgegeben. «Wir haben im Herbst sehr viele Meerschweinchen neu platziert», sagt Erika Bolt vom St. Galler Tierschutz. Für Uschi Frei von der Meerschweinchenstation des Frauenfelder Tierschutzes spielt das neue Gesetz nur eine geringe Rolle. Unter den abgegebenen Nagern waren zwar einige darunter, welche die Halter weggaben, weil sie aus Platzgründen kein zweites Tier anschaffen wollten. Rückgabegarantie für gekaufte Tiere Die meisten überzähligen Tiere hätten die Eltern spontan für ihre kleinen Kinder gekauft, denen das «Strubeli» nach ein paar Monaten verleidet. Viele Besitzer wollen zu ihrem alten Tier kein Junges dazu nehmen, denn Meerschweinchen werden bis zu acht Jahre alt. Dieses Problem können Halter und Halterinnen mit einem LeihMeersäuli lösen. Priska Küng von der IG Meerschweinchen hat Dutzende Tiere abgegeben oder vermittelt. Aus rechtlichen Gründen verkauft sie sie – allerdings mit Rückgabe-Garantie und Teilrückerstattung. Da die Besitzer sich immer leichter von ihren Heimtieren trennen, hat der Tierschutzverein Grenchen die Bevölkerung aufgerufen, nach ausgesetzten Chüngeln und Meerschweinchen Ausschau zu halten. Sie verdursten, verhungern und gehen qualvoll ein, wenn sie nicht entdeckt werden. «Das ist nicht nur verantwortungslos, sondern auch strafbar», sagt Pia Eggenschwiler, Vorstandsmitglied des Tierschutzvereins Grenchen. Das Tierschutzgesetz wertet das Aussetzen neu als Tierquälerei mit einer Höchst-Freiheitsstrafe von drei Jahren. ...solche Berichte kann es gar nicht oft genug geben. Und ich finde, für Tiere in Einzelhaft ist es ein Fortschritt, in ein Tierheim zu kommen – endlich wieder zu Artgenossen...
Nicht nur Meeris werden ausgesetzt. Ich habe letzten Winter einen Kanareinvogel bei einem Ententeich gesehn. Ich kenne mich mit Vögeln zwar nicht so aus, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Kanarienvögel sich bei munusgraden wohlfühlen. Wir haben denn (schon ziemlich geschwächten Vogel) dann eingefangen und zur Nachbarin gebracht, die Kanarien hat. Natürlich haben wir es auch dem Tierheim gemeldet, falls der Vogel vermisst wird. Tiere einfach so aussetzen ist einfach nur herzlos und unedlich gemein dem Tier gegenüber! :knfs:
Meine Nachbarn haben mal - auch im Winter - ein Chinchilla eingefagen, das auf der Strasse herumirrte. Wir haben dann herausgefunden, wohin es gehört - ich habe es dann aber behalten und gesund gepflegt (ein Auge war völlig vereitert). Es ist dann aber nach ein paar Monaten gestorben (grad als ich ein Plätzli fand in einer Chinchillagruppe, wo man es hätte integrieren können....) Gruss Priska