Mehrstöckige Käfige für Meerschweinchen

Dieses Thema im Forum "Haltung" wurde erstellt von Priska, 19. Juli 2011.

  1. SusanneC

    SusanneC Erfahrener Benutzer

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    Hallo!

    ich hätte noch einen Punkt bei Etagengehegen:

    Meerschweinchen neigen etwas zu Knieprobleme, Arthrosen und Arthritis. Insbesondere etwas übergewichtige Exemplare, die ihre 1200g jeden Tag 5-10 mal Rampen rauf und runter wuchten müssen belasten dabei ihre Kniegelenke doch sehr deutlich, im Röntgenbild sind oft eindeutige Abnutzungsspuren zu erkennen.

    Insbesondere, wenn nicht auf jeder Ebene alles angeboten wird (Heu, Wasser, frischfutter) oder nicht alle Schweinchen bequem gleichzeitig auf einer Ebene sein können, also die Tiere ihren Artgenossen nach laufen müssen und so zum Treppen steigen gezwungen sind ist das ein wichtiger Punkt. Es muss ja jetzt nicht sein, dass man die älteren Tiere mit Schmerzmitteln zudröhnen muss wegen den kaputten Knien.

    Übrigens bin ich kein Fan von Schweinchenzimmern. viele nutzen das ja auch als "naja, dann miste ich eben erst übermorgen"-Ausrede, weil es eben nicht im Wohnraum müffelt, andere sind da auch wieder nur zum füttern drin, aber setzen sich nur selten mal eine halbe Stunde zu den Tieren um sie wirklich zu beobachten und bekommen deswegen von kleinen Konflikten in der Gruppe aber auch von Hinweisen auf Erkrankungen weniger mit - zysten kündigen sich ja oft durch Zickereien an, und wer erkennt Blähungen, wenn er nach dem Füttern nicht nochmal genauer nachschaut? Ich habe leider schon öfter Tiere in Schweinchenzimmern gesehen, die in keinem so überzeugenden Zustand waren, eben vergessen und abgeschoben, wo derselbe Halter bei Tieren im Wohnraum besser aufgepasst hätte.
     
  2. Dazisch

    Dazisch Erfahrener Benutzer

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    Hallo Susi
    es gibt auch die andere Sorte Menschen die ein Schweinchenzimmer haben!
     
  3. Letti

    Letti VIP-User VIP

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    So ein Chabis! :kugeln: Wer bei den Immobilienpreisen hierzulande seinen Muigern ein ganzes Zimmer offeriert, muss diese "Viechlis" wirklich abgöttisch lieben!!!!

    Genauso könntest Du behaupten, dass Singles keine Muiger halten sollten, denn der Single ist ja eher mal noch im Ausgang anzutreffen als die Familienmutter, ergo besteht die Chance, dass just im Augenblick der Abwesenheit "Schwarzli" eine Blähung kriegen könnte oder "Braunli" einmal mehr brommselt als sonst...
     
  4. Herzensbrecher

    Herzensbrecher VIP-User VIP

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    Also ich habe noch nicht sooo viele Schweinchenzimmer von anderen besucht, aber mein Schweinchenzimmer ist für mich eine Oase der Ruhe, wo ich eben Kraft tanke, wohin ich mich zurückziehe.

    Mich mit den Kleinen unterhalte, ihnen immer noch eine andere Heusorte vorlege oder ein Extra, wie etwas Peterli oder ein paar Erbsenflocken.

    Wo ich sie eben beobachte, mich an ihnen und ihrem Treiben erfreue, wo ich auch Fotos mache für meine Fotostories.

    Wo mein Malte seinen Karottensaft via Spritze bekommt, weil er eben zusätzliche Flüssigkeit braucht.

    Von Abschieben kann also nun wirklich keine Rede sein. Aber ich bin auch froh, dass ich dort Heu, Streu und den ganzen anderen Kram, den man so für die Tiere braucht, unterbringen kann, der sonst in der ganzen Wohnung rumflog.

    Aber ich kann Deinen Gedankengang ein wenig in anderer Hinsicht nachvollziehen....ehe ich ein Schweinchenzimmer hatte, lebten die Tiere mitten zwischen uns und ich dachte mir damals, wenn sie nun ein eigenes Zimmer bekommen...verliere ich dann diesen engen Kontakt?

    Aber dem ist nicht so, ich habe nun meine wunderschöne kleine Oase, wo ich auftanken kann, denn nichts ist schöner als der Duft von Heu und gemütlich mümmelnden Schweinchen, die sich ins Heu kuscheln und vor sich hin muckern.:lov:

    Das beruhigt, da fällt aller Stress von einem ab.....*smile
     
  5. nelson

    nelson Benutzer

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    Also ich persönlich finde das Schweinchenzimmer (egal ob im Hobbyraum als Kalthaltung, oder temperiert im "Nebenzimmer") eigentlich DIE ideale Haltung, denn so sind sie im Sommer/Winter nicht scheusslichen Temperaturen ausgesetzt, kämpfen nicht mit Schnecken, Ohrwürmern und Waldschaben um ihr Futter, man kann sie praktisch füttern wenns draussen hagelt oder 50cm Schnee hat, der Staub findet den Weg nicht ins Schlafzimmer, verstopft die Lautsprecherboxen nicht, die dreissig Orchideen muss man nicht jede Woche jedes Blatt einzeln abstauben, von den Büchern ganz zu schweigen, sie werden nicht mit TV-/Radio-Lärm zugedröhnt und heisse Diskussionen lassen sie auch kalt, haben immer Tageslicht... was will man mehr... tja, hätt ich doch ein solches schönes grosser Zimmer, so geh ich halt Staub putzen und schraub weiter an meinem Aussengehege rum... :tobed:
     
  6. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

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    Ich halte meine Meerschweinchen auch in einem separaten Zimmer (Anbau) und auch meinen Hamster (kleines separates Zimmer). Der Vorteil für den Hamster ist, dass er am Abend Auslauf haben kann soviel er will, ohne dass ich Angst haben muss, dass die Katze kommt oder ich die Katze aus der Stube ausschliessen muss. Das würde mein Katerchen nach 13 Jahren ziemlich tragisch nehmen. Und in diesem Zimmer ist den ganzen Tag ruhig. Dazu muss ich sagen, dass wir in einem Haus leben und keine Kinder da sind und deshalb die Zimmer anders nutzen :D

    Auch bei den Meerschweinchen bin ich viel, anfangs sind mich alle suchen gekommen, weil ich 2 Stunden nicht mehr aufgetaucht bin :D Jetzt interessiert es keinen mehr und keiner kommt mich suchen :D Ich teilmiste meine Schweinchen jeden Tag, da sie auf das Heu bieseln.

    Was ist denn mit all den Meerschweinchen in Aussenhaltung? Die sind ja auch nicht alle in der Stube drin!?

    Und wenn man den ganzen Tag arbeiten gehen muss, kann man ja die Meeris auch nicht den ganzen Tag im Auge behalten, auch nicht in der Stube.
     
  7. SusanneC

    SusanneC Erfahrener Benutzer

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    Hallo!

    In Deutschland ist die Miete für eine 3-Zimmer-Wohnung oft nicht so wesentlich teuerer als bei 2-Zimmer-Wohnungen, deswegen sind die recht verbreitet. und da haben eben viele ein seperates Zimmer - aber leider gibt es durchaus Schweinchenzimmer, wo es nicht mal eine vernünftige Sitzgelegenheit gibt, und auch Halter, die eben wirklich nur zum füttern rein gehen, und ich kenne da leider viel zu viele von der Sorte. Deswegen würde ich das nicht so sehr empfehlen, gerade auch weil es ja auch Leute gibt, die nicht so wirklich viel zeit haben.

    Wer sich für ein Schweinchenzimmer entscheidet muss sich eben bewusst zeit dafür nehmen, da auch mal mit drinnen zu sitzen. Sonst ist man ja auch für die Schweinchen zum Futtergeber reduziert, den sie zwar gleich anbetteln, aber vor dem sie kein "normales" Verhalten zeigen, sondern eben nur Futterverhalten.

    Das sollte man vor der Empfehlung dazu auf jeden Fall dazu sagen, dass man schon einplanen muss, täglich eine halbe Stunde bis Stunde da drin zu sein, zur BEobachtung etc. weil es viele gibt, die das vergessen.
     
  8. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

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    Hoi Susi

    Das stimmt schon, was du schreibst. Ich denke aber, dass jemand, der seine Meerschweinchen im anderen Zimmer "vergisst" auch nicht wirklich an ihnen interessiert ist. Ist meine Meinung. Und jemand, der keine oder nur knapp Zeit hat für Tiere, sollte es doch besser lassen. Das sind dann nämlich wieder die Tiere, die in den Gratisinseraten nach 3 Monaten wieder ausgeschrieben sind und von Auffangstationen wieder zusammengelesen werden "müssen" und auch wieder einen neuen Platz brauchen.Und davon gibt es haufenweise.

    Deshalb gehe ich jetzt eine halbe Stunde Zeitung lesen zu meinem Hamsterchen, der gerade aufgestanden ist :lov: Man kann so vieles machen im Zimmer; lesen, stricken, zuschauen, am Laptop (wenn man eines hat) sitzen, Gehege / Aquarium neu einrichten (habe ich heute gemacht, war ich voll dabei und hab die Zeit vergessen :D ).

    Und wegen dem Zuschauen und den Erkrankungen. Ein Schweinchen kann auch tagsüber nullkommaplötzlich sterben, während du bei der Arbeit bist.
     
  9. Herzensbrecher

    Herzensbrecher VIP-User VIP

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    Ja, das sehe ich genauso und derjenige wird sie auch in einem anderen Raum, wo er sie genau vor der Nase hat, eher nur oberflächlich versorgen.

    So schön Tierhaltung auch ist, sie bedeutet immer auch Verzicht auf Platz oder Zeit für sich selbst.

    Darum muss die Entscheidung zur Tierhaltung *vorher* gut überlegt sein.

    Bei der Meerschweinchenhaltung über viele Jahre bleiben eigentlich nur die "Hardcorefans", denn gerade Meerschweinchen sind recht anspruchsvoll in Haltung und Versorgung. Gerade auch in medizinischen Belangen.

    Tja, die Gratis-Inserate sind voll von Anzeigen, wo die Leute dachten, Meerschweinchen sind ja sooo einfach zu halten und sooo anspruchslose Haustiere. Jetzt aber wieder schnell weg damit....:-(
     
  10. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

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    Ja, und jemand, der nach 2-3 Monaten sein Tier bereits wieder weggibt, hat sich doch einfach die Sache nicht richtig überlegt vorher! Das ist doch so. Wie ich aber schon öfters selber erlebt habe, wird das heute einfach so gehandhabt. Das schockierendste was ich mal erlebt habe ist, in einer kleinen zwei Zimmer Wohnung einer 20jährigen drei grosse Hunde!!! Es war kaum noch Platz und zur Arbeit musste sie ja auch noch gehen. Es wird einfach probiert und wenn es dann halt nicht geht, wieder geändert. Wie oft haben wir schon gelesen in einem Inserat; aus Platzmangel, aus Zeitmangel, naja und dann kämen noch die "Allergien" :D wegzugeben. DAnn gibt es auch diese, die sogar schreiben, dass die Meerschweinchen auf Grund eines neuen Haustieres wieder wegmüssen. Ich finde das der Gipfel! Man kann sich nicht entscheiden und probiert halt alles mal durch :e010:

    Es ist etwas anderes, wenn man schon einige Zeit Meerschweinchen hatte und sich das Leben ändert (man muss mehr arbeiten, hat kein Geld mehr, Scheidungen etc.) Das sind für mich Gründe, die auch verständlich sind.
     
  11. SusanneC

    SusanneC Erfahrener Benutzer

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    Ja, Tierhaltung will immer gut überlegt sein, aber genau deswegen finde ich eben, dass man ausdrücklich sagen muss, dass man schon Zeit rein stecken muss.

    Käfighalter geben eben oft extra freilauf und sind dabei gezwungen, die Tiere zu beobachten, damit sie nichts anstellen, und bei größeren Gehegen wo das nicht mehr nötig ist gibt es eben immer wieder Halter, die wirklich nur füttern.

    Ich kann euch da auf anhieb 5 langjährige Halter aufzählen, die ihr extra Zimmer eigentlich nur für Pflegetätigkeiten betreten, sonst nicht, weil eben der TV, der Lesesessel etc. im Wohnzimmer steht, das "Schweinchenzimmer" oft aus kostengründen nicht wirklich angenehm beheizt ist oder permanent das Fenster auf Kipp steht und das dadurch nicht gerade gemütlich wird. Denen liegt schon auch was an den Tieren, aber wer will denn schon in einem 12 Grad kühlen Raum vor Gehegen stehen, wo nicht mal ein Stuhl dabei Platz hat? Da wollte auch mit bequemen Möbeln keiner ne halbe Stunde drin lesen,da kriegt man ja Frostbeulen.

    Ich habe eben meine Schweinchen im Wohnzimmer, gerade noch platz für Sofa und TV dabei, da bin ich ganz automatisch viele Stunden und kann gar nichts übersehen. Platz haben sie trotzdem so an die 10m² Bodenfläche.
     
  12. OhLaLa

    OhLaLa VIP-User VIP

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    .. oder die Käfigtiere hocken jahrelang in ihrem Käfig ohne Auslauf, weil es zu umständlich ist, den Tieren täglich Auslauf zu geben (muss ja auch wieder alles aufgeräumt werden).

    Aussenhaltung wäre ja die noch drastischere Massnahme zum Schweinchenzimmer. Zudem spielen dann auch noch die Witterungen eine Rolle. Wer sitzt schon in ein Aussengehege um Schweinchen zu beobachten, wenn es gewittert, regnet und stürmt? Dafür hat es wieder andere Vorteile, wie z.B. viiiel mehr Platz.

    Aber ich versteh schon was du meinst. Ich habe aktuell gerade Feriengäste bei mir und habe diese ins Gartenhaus einquartiert. Bei jeder Fütterung sitze ich mal länger, mal weniger lange dazu, aber es entgeht mir natürlich auch viel Interaktion zwischen den Tieren, da ich zu 99% des Tages eben nicht bei den Schweinchen bin. Wobei ich schon auch sagen muss, dass man gerade bei den Fütterungen unheimlich viel sieht. Aggressionen treten dann häufig auf, da die Schweinchen sich eher begegnen, sich gegenseitig aus den Häuschen vertreiben auf der Suche nach dem FriFu usw. Ausserdem kommen sie mir dann am nächsten, ich habe den besten Blick aufs Schwein, sein Fressverhalten usw. Nur faule Schweinchen sehe ich natürlich selten, denn wenn ich komme, dann gehts rund. Da wuseln alle um mich rum und verschlafene/dösende Meeris sehe ich hauptsächlich nur an den heisseren Sommertagen, da sie dann alle faul im Aussengehege unter den Häuschen liegen und das auch nur, wenn ich mich anschleiche. :D
     
  13. SusanneC

    SusanneC Erfahrener Benutzer

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    Klar, es gibt auch viel zu viele solche Käfighalter.

    Ich wohne hier sowieso unter anderen klimatischen Bedingungen, manchmal merkt man eben doch dass die Schweiz geschützt ist durch Berge und auch einfach ne Ecke näher an Italien liegt. Hier finde ich es über Winter einfach zu kalt für Meerschweinchenaußenhaltung, wenn wir mal wieder 2-3 Wochen am Stück Minus 15 Grad tagsüber und Minus 30 Grad nachts haben, das ist einfach zu kalt. So schnell können sie gar nicht fressen, wie sie die Energie verbrennen. Und so toll kann man auch keinen Stall dämmen, dass der trotzdem wenigstens nahe dem gefrierpunkt kommt.

    Meine Erfahrung ist, dass Fressverhalten nur ein kleiner teil ist. Da zoffen sie sich zwar mal ums futter, aber sie sind ja doch auch abgelenkt. Wenn meine Innenhaltungsschweinchen gerade am Streiten sind, dann gebe ich ihnen ja was zu fressen um Frieden zu stiften. eben weil es da nur den kleinen Stress um die besten Teile gibt, nicht diese typischen Rangordnungsstreitereien oder Aggressionen durch Stress oder Eierstockzysten.

    sie sind ja trotzdem nicht den ganzen Tag faul sondern sehr oft wach und aktiv, und wenn es da nichts weiter zu fressen gibt suchen sie sich oft Beschäftigung. Gerade Bockgruppen sind auch nicht ganz ohne, wenn man sie nicht gezielt beobachtet. schaut man nur zur Fütterung nach merkt man da eben oft nicht wenn sich die Konflikte langsam anbahnen, sondern merkt eben beim gesundheitscheck "plötzlich" Wunden, die man mit einer Stunde am Tag schon Wochen im voraus hätte vorhersagen können - mit genug Zeit um noch gegenzusteuern.
     
  14. Codo

    Codo Erfahrener Benutzer

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    Susanne, Du kannst mir dann sicher erklären, wie die Meerschweinchen in den Anden überleben, wenn sie bei uns die Rampen nicht mehr hochkommen wegen Arthritis oder Arthrose. Die Anden sind nicht topfeben sondern bergig. Da werden die Tiere auch mal "bergauf" gehen müssen. Je nachdem wie man Rampen baut, sind die auch für Altersheimbewohner machbar. Wir haben beidseits des Innengeheges solche Rampen:

    [​IMG]

    Da könnten die Tiere auch hochkriechen. Normalerweise lassen sie das Zwischengeschoss und nehmen die Abkürzung :eek:

    Dass Du keine Schweinchenzimmer magst ist ja ok, aber den Schweinchenzimmerhalter vorzuwerfen, sie würden sich zuwenig für die Tiere interessieren ist doch etwas weit hergeholt. Wer sich nicht für seine Schweine interessiert, tut dies weder im Schweinezimmer noch im Wohnzimmer. Zudem ist es den Tieren nur recht, wenn sie nicht ständig belästigt werden. Die Tiere beobachten heisst sie in ihrem Dasein zu stören, denn die Tiere sind ja nicht doof. Die spüren sehr wohl, dass man da ist. Daher ja dann auch jeweils das Betteln (das auch viel zu häufig hilft, weils ja so süss ist, wenn die Tiere Männchen machen).

    Ich könnte jetzt natürlich schreiben, dass für mich artgerechte Meerschweinhaltung nur draussen stattfinden kann, und die Tiere so wenig wie möglich gestört werden sollten, damit sie ihr eigenes Leben leben können. Denn dies ist ganz klar meine Meinung. Dennoch bin ich sicher, dass andere Meerschweinchenhalter die es ganz anders machen, es genauso richtig machen. Ob Schweinezimmer oder Aussenhaltung, Wohnungsschweinchen, Flachstall, Mehrstockstallhaltung. Es darf alles sein - ausser die öde Kleinstallhaltung.

    Uebrigens sind meine Meerschweinchen nicht so sehr aktiv. Wäre auch gar nicht sinnvoll für ein Fluchttier sich aktiv zu bewegen, wenn es nicht notwendig ist. Denn dann könnte es im Notfall nicht mehr flüchten weil es schon zuviel Energie benötigt hat. So kommt es, dass meine sich gerne im Innenhaus aufhalten und schlafen/fressen. Und nur nach draussen gehen, wenns Futter gibt oder sie mal einen Spaziergang machen um dann wieder rein ins Haus um weiterzuschlafen. Dank integrierter Webcam können wir die Tiere in ihrem ganz natürlichen Verhalten, das nicht von Menschen beeinflusst wird, zuschauen.

    Und wegen den Minustemperaturen. Die Tiere haben sicher lieber kalt als warm, soviel steht fest. Wie sie es über mehrere Wochen bei Minus 30° aushalten weiss ich nicht. Mit genügend Kraftfutter dürfte das kein Problem sein. Wir wohnen in den Bergen und haben in üblichen Wintern so um die 2m Schnee, aber selten minus 30° :d015: Im Innenstall (der wiederum in einem Gartenhaus steht) haben wir im Winter durchschnittlich um die 0° - mit etwas Glück ist das Wasser jeweils gerade nicht gefroren :D

    Ich bin auch selten 1/2 bis 1 Stunde bei den Schweinchen am Beobachten, aber Krankeheiten hab ich noch alle frühzeitig erkannt - so dass der TA meist Mühe hatte, das Problem zu erkennen, ich aber bereits merkte, dass was anders ist.
     
  15. SusanneC

    SusanneC Erfahrener Benutzer

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    Wildmeerschweinchen sehen aber nun wirklich GANZ ANDERS aus. Sie sind deutlich hochbeiniger, schlanker, und bei weitem nicht so moppelig Walzenförmig wie Hausmeerschweinchen. Das liegt daran, dass die Vorfahren unserer Schweinchen schon vor Jahrtausenden von der Wildnis in die Siedlungen gewandert sind, sich erst freiwillig auf den Abfallhaufen Futter gesucht haben, die dann umzäunt wurden, und dann wanderten sie in die Küchen der Indios. Dörfer erbaut man auch in Bergigen Gegenden vor allem auf ebenen Flächen und vermeidet steile Hänge aus gründen des praktischen Bauens.

    Der Vergleich vom Wildtier zum domestizierten Haustier ist ähnlich weit hergeholt wie zwischen Wolf und Hund oder agyptischer Falbkatze und dem dicken Stubentiger in meinem Bett. Diese domestizierung, die Auslese in Richtung ruhiges Sozialverhalten, höheres Gewicht, Moppelige Körperform ist ja durch absichtliche zuchtauswahl entstanden, aber dadurch sind eben auch die Knie nicht mehr das, was sie mal waren. Das gelenk an sich ist wohl nicht so viel robuster geworden, wie das Körpergewicht angewachsen ist.

    Sei Dir selber gegenüber doch wenigstens ehrlich: ist das Innengehege mehrstöckig, damit es weniger Platz braucht, oder bist Du wirklich davon überzeugt dass es besser oder gleichwertig wie ein Bodengehege mit ebenso großer Grundfläche ist?

    Und ich störe meine Tiere nicht, nur weil ich 1,5 Meter weit weg sitze. Sie wissen genau, ob ich sie anstarre, ob ich gerade eines fangen will, oder ob ich gerade am PC sitze, TV gucke oder lese, das können sie sehr gut unterscheiden. Schon alleine weil man da eine ganz andere Körperhaltung und Körperspannung zeigt. Sie haben auch gute Instinkte ob sie fixiert werden wie von einem Raubtier oder nur so angeschaut. Es reicht ja auch daneben zu sitzen, man hört ja, wenn was los ist.

    Jede Form der Haltung außerhalb des Wohnraumes braucht eben gewissenhafte Beobachtung, und dafür Zeit. Oder einen sehr guten Blick für die Tiere, aber den hat nicht jeder und den kann man auch nicht lernen. Den hat man eben oder nicht. Nala, vielleicht machst Du das durch einen guten Blick wett, was andere eben nur mit Zeit und Beobachtung aufholen können, aber würdest Du das empfehlen? An jemanden, bei dem Du nicht weißt, ob er Blähungen auf den ersten Blick sieht?

    Und dazu kommt noch was: wie viel hat man von seinen Tieren, wenn man kaum bei ihnen ist? Wozu sich die Mühe, die arbeit, die Kosten antun, wenn man dann nicht mal dabei sitzen darf? Würde ich jetzt nicht einsehen. Wenigstens beobachten darf man auf jeden Fall.
     
  16. Mira

    Mira VIP-User VIP

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    Hoi zämä

    Interessante Diskussion! Ihr habt ja eine Menge geschrieben - na, dann wollen wir mal:

    ... Genau, zudem muss man finanziell einigermassen bei Kräften sein.


    ... So sollte es sein, so möchte ich das Schweinchenzimmer auch geniessen dürfen!


    ... Für Single-/Paarhaushalte mag das angehen, aber eine Familie lebt ja nicht in drei Zimmern und gibt dafür eines für die Schweinchen ab! In der Schweiz wohnen 2/3 der Menschen zur Miete (in der Stadt deutlich mehr, auf dem Land etwas weniger). Eine durchschnittliche Familie mit zwei Kindern lebt in einer 4-1/2-Zimmer-Wohnung: Wohn-, Elternschlaf- und zwei Kinderzimmer - da ist kein Raum übrig für ein Schweinchenzimmer!


    ... Unsere Schweinchen leben auch im Wohnzimmer und sie nehmen rege am Familienleben teil - und wir umgekehrt am Schweinchenleben. Ich finde diese Haltungsform schön, hätte aber nichts gegen ein separates Schweinchenzimmer einzuwenden.


    ... Der viele Platz ist das Hauptargument für Aussenhaltung.


    ... Weiter südlicher, ja, aber geschützt nun wirklich nicht. Wir leben am Alpennordrand auf 700 m Höhe mit entsprechenden Temperaturen und Schnee im Winter.


    ... Zu frostig vermutlich aber auch nicht. Ich finde unsere Winter einfach zu kalt, aber vor allem zu feucht. Aussenhaltung käme für mich ohnehin nur von Frühling bis Herbst in Frage. Mangels Garten muss ich mir aber nicht darüber den Kopf zerbrechen.


    ... Das mache ich auch gerne, am Boden oder auf dem Sofa sitzen und die Schweinchen beobachten. Der Vorteil der Innenhaltung ist eben, dass ich das auch bei 30 Grad Aussentemperatur entspannt und über längere Zeit hinweg tun kann.

    Jede Haltungsform hat ihre Vor- und Nachteile. DIE einzig wahre Haltung gibt es nicht. Hauptsache ist, dass wir die Tierchen gut umsorgen - dann stimmen die unterschiedlichen Haltungsformen auch für die Schweinchen.

    Liebe Grüsse

    Claudia
     
  17. Codo

    Codo Erfahrener Benutzer

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    Klar wär ein Bodengehege von 10m2 fantastisch. Nur haben die wenigsten Leute soviel Platz zur Verfügung und denen die Schweinchenhaltung deswegen verbieten finde ich sehr fragwürdig.

    Wir haben bei uns dieses Innengehege gebaut, um sie eben auch vor Kälte besser zu schützen. Das Innengehege von 2m2 (auf Etagen) ist auch eher als grosszügiges Schlafhaus und Rückzugsort gedacht. Das Aussengehege ist dann nochmals 4m2 flach ständig begehbar und ohne Hügel (wobei meine Schweinchen gerne auf die Häuser hocken :eek:). Dazu kommt im Spätfrühling bis Herbst das Grasgehege mit nochmals etwa 6m2. Wobei sie da nicht mal alles nutzen wie ich immer wieder feststelle. Auch das ist ziemlich flach. Sie ziehen aber das Innengehege als Rückzugsort allem anderen vor. Und wie gesagt, die Rampen sind nicht sehr steil, so dass auch unsere hochschwangere Meersau öfters rauf und runterflitzte, ohne dass Notwendigkeit bestanden hätte.

    Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch diesen guten Blick hätte, wenn er ihn zulassen würde. Allerdings geh ich mit Dir da einig, dass die die es halt nicht direkt sehen, es mit Beobachten rausspüren müssen.

    Wobei ich jetzt wegen einer Blähung nicht gleich aufspringen würde. Halt einfach weiter beobachten. Nehme aber an, dass Du das schon auch so machst :)

    Die Mühe mache ich mir, damit die Schweinchen ein besseres Leben haben, als die armen Viecher in der Käfighaltung. Wenigstens 6 Schweinchen auf Erde (nein mir ist natürlich klar, dass die meisten hier im Forum ihren Schweinchen ebenfalls so gut schauen und ihnen ein ebenso gutes Leben schenken! Die andere tummeln sich wohl gar nicht erst in Foren, da sie sich nicht wirklich für ihre Tiere interessieren) sollen es gut haben. So als kleine Wiedergutmachung an die Tierart.

    Und sicher darf man bei ihnen sitzen und sie beobachten. Mir ist bei meinen einfach aufgefallen, dass sie sich anders verhalten, wenn ich dabeisitze (auch etwas weiter weg), als wenn sie sich unbeobachtet fühlen (nämlich wenn ich via Webcam zuschaue *fiesgrins*). Dürfen tut man natürlich auch die Tiere rausfischen und knuddeln. Dürfen tut man fast alles, nur obs den Schweinchen gefällt ist etwas anderes *G*. Meine finden das ja absolut doof, wenn Samstags TüV ist :girl: Muss trotzdem sein um eben etwelche Probleme frühzeitig zu erahnen, wenn wir sie sonst schon nicht täglich lange beobachten (ausgenommen während den Mahlzeiten, die hier ja doch 4x täglich stattfinden *G*).

    @Claudia: Stimmt, die Winter sind leider ziemlich feucht, auch wenn sie hier oben zum Glück sogar eher mal im Schnee stecken muss man mit der Feuchtigkeit schon aufpassen. Momentan ist allerdings auch der Sommer sehr feucht :e010: (Schneckenplage ahoi :e010::e010::e010: )
     
  18. SusanneC

    SusanneC Erfahrener Benutzer

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    Hallo!

    Klar ist ein Etagengehege ein Kompromiss, aber eben nicht das Optimum. Zusätzlich zu größeren Auslauf spricht ja auch nichts dagegen, aber weiter empfehlen kann man es eben nur stark eingeschränkt. Ich finde auch Etagen mit ja 2m² schon recht gut - ich habe aber auch schon viel zu viele wesentlich kleinere Etagen gesehen, die dann wirklich kaum bewegungsraum bieten.

    Hier in deutschland sind größere Wohnungen oft gar nicht so viel teurer als kleine Wohnungen und Meerschweinchen sind die typische Tierart für Kinderlose Leute. hat sicher was mit den schlechten Möglichkeiten zur Kinderbetreuung und dem nicht so tollen Arbeitsmarkt zu tun - keine Frau weiß, ob sie nach der Erziehungszeit wieder irgendwie in den beruf einsteigen kann, ob sie vielleicht volle 3 Jahre auf einen Kindergartenplatz warten muss und entsprechend lang draußen ist.

    dann gibt es erst wieder Tiere dann für ältere Kinder, da sind die Eltern aber schon eher gegen Ende 40 vom Alter her und haben oft genug Geld für recht geräumige Wohnungen - so teuer sind die hierzulande ja nicht.

    Ich wohne übrigens auch mit meinem Mann alleine in einer 4-Zimmer-Wohnung, könnte also ein Schweinchenzimmer machen, aber will nicht auf den Kontakt verzichten.

    Die Kälte und Feuchtigkeit im Winter schreckt mich auch ab. Wer noch keine Minus 30 grad erlebt hat kann sich kaum vorstellen, wie das weh tut. Da zieht man lange unterhosen, zwei Pullis übereinander, Schal bis über die Nasenspitze, Mütze, Handschuhe an und friert immer noch. Und jede freiliegende Hautstelle tut innerhalb von Minuten richtig weh.

    Ich lebe hier uch auf 500 Meter, Rand vom Mittelgebirge, und der Wind pfeift ungehindert drüber weil das hier der höchste Berg rundrum ist. Es ist sehr kalt, es gibt viel zu oft Gewitter, Stürme und Unwetter, Marder und Fuchs in unmittelbarer Nachbarschaft - nein, Außenhaltung ist hier sinnlos. Schon alleine wenn man hier zu jeder Unwetterwarnung die Tiere rein holen will schleppt man sie immerhin 10-15 mal im Jahr in ein Ersatzgehege. Und das sind nur die offiziellen Warnungen mit wirklich schlimmem Starkregen etc., da bleiben noch mehr als genug kräftige Gewitter, die keine Warnung wert sind. und dazu kommen 220 Regentage im Jahr - ne, da macht Außenhaltung keinen Spaß.
     
  19. nelson

    nelson Benutzer

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    Ich bügle im Meeri-Zimmer, da bin ich manchmal stundenlang (man bedenke: ein Mann und zwei Buben, das gibt tonnenweise Wäsche)...

    Ist ja nicht so, dass das Meerizimmer bei der Türe anfängt, ich denke, ich würd wie jetzt halt das Bügelbrett und meine Bücher noch einen Lesestuhl reinstellen, aber der hätte hier jetzt keinen Platz mehr. Oder man kann eine knappe Liege reinstellen zum Entspannen. Ist alles eine Frage des Willens.

    Über die schwarzen Schafe und ihre Tierhaltung (allg.) zu diskutieren, ist ja schon fast müssig, denn in solchen Foren wie diesem hier, wird man keine finden - die lesen höchstens mal mit und wundern sich über den "Aufwand", den man für die Tiere betreibt.
     
  20. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

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    Uih, wo wohnst du denn? Ich glaub, da wäre ich schon längst weggezogen :wein: