Zysten auf Eierstöcken

Discussion in 'Krankheiten' started by Jeanny, Sep 6, 2006.

  1. Jeanny

    Jeanny Erfahrener Benutzer

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    Wie ihr sicher wisst hatte ich zu Anfangs 2 Meeridamen.
    Beide waren bezw.sind 7 Jahre alt.
    Die eine musste ich vor 14 Tagen einschläfern lassen.

    Der Ta will so ein altes Meerschweinchen nicht mehr operieren.Er sagt das Risiko dass sie sich von der OP nicht mehr erholt oder nicht mehr aus der Narkose aufwacht sei zu gross.
    Beim anderen Meeri konnten wir ihr dank Hormonspritzen ihren Lebensabend bei uns angenehm machen ohne sie in "gutem" Zustand einschläfern zu müssen.
    Es war ja noch lustig und lebhaft,rannte und frass.
    Erst als es nicht mehr ging,sah ich mich zu diesem Schritt gezwungen.

    Nun fängt meine andere Meeridame,Jeanny, mit den selben Synthomen an :(
    Auch sie ist über 7 Jahre alt.
    Hab für morgen einen Termin beim Ta.

    Hat jemand von euch schon sowas erlebt?
     
  2. Franziska

    Franziska Guest

    Ich finde es nicht richtig, eine Operation einfach mit Hinweis auf das Alter des Tieres auszuschliessen. Vielmehr sollte doch ausschlaggebend sein, wie gut der Allgemeinzustand des Meeris noch ist und ob man erwarten kann, dass es überhaupt etwas davon hat, wenn man es zu behandeln versucht. Natürlich muss man auch berücksichtigen, wie gross die Chancen sind, dass es die Operation übersteht. Aber gerade wenn man bei einem Verzicht auf eine Operation ans Einschläfern denken muss, dann finde ich, das Argument, das Meeri erwache vielleicht nicht mehr aus der Narkose, verliert ziemlich viel an Schlagkraft - das käme ja dann ziemlich aufs Gleiche heraus, und verloren hätte man insofern nicht viel.
    Vielleicht fragst Du einmal noch einen anderen Tierarzt nach seiner Meinung?
    Soviel ich weiss, haben verschiedene Fories auch Erfahrung mit der Operation von Eierstockzysten - sicher weiss ich es bei Yvonne. Ihre Pinga war allerdings dort auch deutlich jünger. Vielleicht kann sie Dir noch gute Tips geben.

    Liebe Grüsse und alles Gute für Jeanny,

    Franziska
     
  3. Jeanny

    Jeanny Erfahrener Benutzer

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    Danke Franziska.
    Ich werde noch einen anderen TA fragen.
    Es geht mir schon sehr nahe.Zuerst musste ich Cleo einschläfern und nun beginnt das ganze mit Jeanny:(

    Die Frage woher das kommt,konnte mir leider auch noch keiner beantworten.

    Wieso kriegen meine alten Damen sowas?
    Ist es weil ich sie nie decken liess und sie nie Junge bekommen hat?

    Bin ratlos und extrem traurig,denn so wie es scheint fängt nun alles wieder von vorne an.
     
  4. Yvonne

    Yvonne VIP-User VIP

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    Hoi Jeanny

    Ja, wie dir Franziska bereits angetönt hat, haben wir positive Erfahrungen mit einer Eierstockzysten- / Gebärmutter-Operation vor gut 2 Jahren gemacht.

    Ich würde nichts unversucht lassen und gerade vor einer allfälligen Einschläferung eine OP auf jeden Fall in Erwägung ziehen, sofern der gesamte Gesundheitszustand noch einigermassen okay ist. Hier kann dir ein erfahrener Chirurge sehr viel weiterhelfen und die Chancen auch im Voraus schon mal ganz gut abschätzen. Es ist völlig klar, dass ein Restrisiko immer bleibt.

    Unsere unterdessen 7-jährige vife Pinga hatte diesen wirklich sehr heiklen und grossen Eingriff im Alter von 4 3/4-jährig gut überstanden. Sie hatte zwei sehr umfangreiche Eierstockzysten, welche entfernt wurden und ebenso die gesamte Gebärmutter. Unser TA ist aber ein Mikro-Chirurgie-Spezialist mit mehrjähriger Zusatzausbildung in den USA. Seine Erfahrungen sind diesbezüglich sehr gross und das erhöht natürlich die Chancen gewaltig.

    Die Nachbetreuung darf aber ebenfalls nicht unterschätzt werden, denn bis das Tier wieder fit ist, musst du bestimmt mit mindestens 2 Wochen rechnen, gerade in diesem Alter. Das Meeri hat dann eine lange Bauchnaht und muss auf Tüchern gehalten werden, speziell vorsichtig gefüttert und evtl. auch noch gepäppelt. Der Zeitaufwand ist hoch, gerade in der akuten Anfangsphase. In unserer Klinik wird das Tier aber nach einem solchen Eingriff auf jeden Fall die erste Nacht unter ärztlicher Betreuung verbringen - am besten in Begleitung von einem ruhigen Freund - und dann evtl. nochmals 1 - 2 Tage den Aufenthalt verlängern. Du bekommst die Fellnase erst wieder zurück, wenn sie in einem stabilen und verantwortbarem Zustand ist.

    Unsere Tierklinik, Herr Dr. Christian Bolliger, kann ich dir sehr empfehlen. Je nachdem, wo du wohnst im Kanton SO ist diese nicht mal so weit von dir entfernt. Hier bist du ganz bestimmt in sehr kompetenten Händen und auch verlässlicher Rat kann dir in einem Vorgespräch/Untersuchung (z. Bsp. Ultraschall) gegeben werden. Hier der Link zur Kleintierklinik Bolliger www.kleintierklinikbolliger.ch. Bei der Terminvereinbarung musst du dich einfach bei ihm direkt einschreiben lassen.

    Übrigens, Pinga hatte auch nie Jungtiere, lebt aber seit eh und je in einem 4er-Grüppchen mit einem Kastraten.

    Hatte denn deine Jeanny bis anhin nie Probleme? Haarausfall an den Flanken oder häufig "hitzig"? Ist sie denn jetzt richtig "ausgebeult", wenn man sie sieht? Bei Pinga versuchten wir natürlich anfänglich diverse Hormontherapien, aber es brachte leider keine Wirkung und eine OP wurde unumgänglich. Diese Zysten waren nämlich dann bereits so riesig, dass sie auf lebenswichtige Organe drückten und das kann dann natürlich früher oder später den sicheren Tod bedeuten.

    Unsere Kämpfer - Pinga lebt heute noch sehr glücklich und gesund, nur eben ihr Zähnchenproblem wurde jetzt zum ständigen Begleiter. Sie ist aber noch äusserst wild, quirlig und fit. Wir haben ihr mit diesem Eingriff ein neues Leben geschenkt und ein grösseres Dankeschön als sie jetzt noch immer so glücklich zu sehen, könnten wir gar nicht bekommen. Pinga hat unterdessen richtig Kultstatus erreicht und beinahe jeder Meeriliebhaber kennt sie ::9! Seither hatte sie weitere Narkosen bei unserem persönlichen TA problemlos überstanden, auch jetzt in diesem beinahe historischen Alter und hat wohl in absehbarer Zeit ein weiterer Eingriff zu bewältigen. Wir sind aber auch dieses Mal wieder zuversichtlich.

    Bleib dran, liebe Jeanny und hole dir unbedingt eine weitere Meinung. Toi, toi, toi und wenn du Fragen hast, so lass es mich einfach wissen.

    Beste Grüsse, Yvonne
     
  5. Gabi

    Gabi Guest

    Hoi Jeany

    ich habe momentan zwei Weibchen in meinem Rudel, die beide massiv Ovarialzysten haben - ist wohl nicht ganz das Gleiche wie Eierstockzysten.
    Bei beiden Weibchen haben die behandelnde Tierärztin und ich gemeinsam beschlossen, nichts zu unternehmen, so lange sie sich im Rudel wohlfühlen, sich völlig normal verhalten und keinerlei Anzeichen von Schmerzen zeigen.
    Hormonbehandlungen sind nicht ganz so harmlos, wie manchmal der Anschein erweckt wird, teilweise verschiebt sich das Problem lediglich, es wird nicht wirklich gelöst; anstelle von Zysten entstehen gemäss meiner TÄ nicht selten Eileitervereiterungen, die dann höllisch schmerzhaft sind. Sie hat noch ein paar andere möglich Komplikationen aufgezählt, die durch Hormongabe auftreten können.
    Da meine beiden Weibchen soweit ganz zufrieden und munter sind, sehe ich nicht ein, wieso ich das Risiko eingehen sollte. Eine operative Entfernung würde bei Ovarialzysten eine Totalausräumung bedeuten - eine WahnsinnsOP, die ich auf keinen Fall unterstützen kann.

    Wie das bei Eileiterzysten genau ist, kann ich nicht aus eigener Erfahrung beurteilen. So aus dem hohlen Bauch heraus würde ich aber wohl keinem siebenjährigen Meeri eine solche grosse OP zumuten, sondern würde es beobachten und so lange im Rudel leben lassen, wie es offensichtlich ganz gut zurechtkommt - und dann, wenn es deutliche Anzeichen von Schmerzen hat, den letzten Weg verkürzen.

    Ich bin nicht der Meinung, dass wir alles daran setzen sollen, unsere Tiere möglichst lange am Leben zu erhalten - sondern vielmehr, dass wir versuchen sollen, unseren Tieren ein möglichst tiergerechtes Leben zu ermöglichen. Qualität vor Quantität, kurz gesagt. Würde ich mir für mich selber auch wünschen, aber leider ist das bei Menschen ja oft ganz anders am Ende... :(

    Klar ist es traurig, wenn man in kurzen Abständen mehrere Tiere gehen lassen muss - das fällt mir auch nicht leicht. Man muss sich aber vor jedem Eingriff ernsthaft die Frage stellen, ob das nun für das Tier gemacht wird - oder vielleicht eher für den Menschen?

    Liebe Grüsse
    Gabi
     
  6. Claudia

    Claudia Erfahrener Benutzer

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    Hallo zusammen,

    Auch meine Milly leidet an einer Ovaliarzyste.
    Nach langen Gesprächen mit meiner TA Ärztin werde ich meine Milly keine Hormone geben. Und ich möchte auch keine total Operation ihr zumuten.
    Sie lebt bei uns im grossen Rudel. Sie ist fit und ein glückliches Schweinchen. Und ich möchte, das sie es noch so lange so sein kann. Das sie in ihrer Umgebung bleiben kann. Sie steht unter Beobachtung. Und ich habe einen super TA, da darf ich jeder Zeit anrufen.
    Gabi schreibt das sehr gut und so denke ich auch darüber.
    Es ist mir nie einfach gefallen mich von einem meiner Tiere zutrennen. Aber das gehört eben auch dazu. Wenn man Tiere ein zuhause gibt. Es hat schöne momente und eben auch traurige.

    Jeanny, du kennst deine Tiere am besten. Du kennst ihre Eigenart und ihren Charakter. Wie du dich auch entscheiden wirst. Es wird das richtige sein.

    Liebe grüsse Claudia
     
  7. Jeanny

    Jeanny Erfahrener Benutzer

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    So,ich komme gerade von der TA.

    Bin ja mit Jeannie vorsorglich zum zeigen gegangen.
    Die TA meint,bei Jeannie seinen noch nicht die selben Anzeichen wie bei Cleo damals und die Beulen die ich sehe könten auch die Gedärme sein.
    Ich solle sie nun weiterhin im Auge behalten und dann könne man immer noch handeln.
    Jeannie ist aber dennoch beim TA geblieben um die Zähne zu kürzen.
    Kann sie dann am Nami.abholen gehen.

    Die TA meinte auch dass Weibchen die mit Kastraten gehalten werden,
    viel weniger Probleme mit den Hormonen,Eierstöcken etc. haben als nur reine Weibchenrudel.
     
  8. Aika

    Aika Administrator Staff Member Admin

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    Hoi Jeanny

    Ja, da stimme ich voll zu! Ich bin eine Verfechterin der "Harems-Haltung", also ein Kastrat und mehrere Mädels.
    Durch die Anwesenheit des Kastraten, sein Gebrommsel, manchmal deckt er ja sogar die Mädels, werden Eisprünge ausgelöst bei den Mädels, wirkt also vorbeugend gegen Eierstock-Zysten.
    Bei meinen vielen Meerie-Mädels in mehr als 12 Jahren Meerie-Haltung habe ich bisher nur ein bis zweimal Probleme mit Eierstock-Zysten erlebt.
    Ich kann also diese Haremshaltung nur empfehlen, obwohl ich weiss, dass es "unfair" ist den vielen Böcken gegenüber, denn diese bleiben ja dann übrig...:( um mein Gewissen zu beruhigen, halte ich aber noch eine Böckli-Gruppe von Vater und Sohn:)
     
  9. Gabi

    Gabi Guest

    Ich habe diese Meinung auch schon gehört und es leuchtet mir eigentlich durchaus ein. Allerdings war ich der Ansicht, dass folgerichtig ein Weibchen, das in vernünftigen, regelmässigen Abständen trächtig wird und Junge aufziehen kann, ein viel kleineres Risiko hat, an Zysten zu erkranken.
    Wäre doch eigentlich nur logisch, oder? Von wegen Hormonen... da wäre ja alles richtig schön in Butter...

    Meine beiden Weibchen, die jetzt an Zysten leiden, haben beide von anfang an in einer Gruppe mit einem, bzw. seit längerem mit mindestens zwei Kastraten gelebt. Beide hatten ein bis zweimal jährlich einen Wurf, schön gezielt, mit genügend Pause und allem drum und dran.
    Ich hätte gedacht, sie hätten die optimalen Bedingungen.
    Hat aber auch nichts genützt, manchmal ist das einfach schlicht und ergreifend PECH.


    Gruss
    Gabi
     
  10. Aika

    Aika Administrator Staff Member Admin

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    Hallo Gabi

    Ja, genau das hatte ich mir auch gedacht... hmmm, das ist irgendwie schon unlogisch, dass Deine Mädels dann trotzdem Zysten kriegen. Ich war bisher auch fest davon überzeugt und kenne viele Beispiele, dass Eierstockzysten eher ein Problem sind bei Meeries, die nie Junge kriegen.
    Aber vermutlich gibt es eben keine Regel ohne Ausnahmen...
     
  11. Claudia

    Claudia Erfahrener Benutzer

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    Joya mein Meeris hatte nie Babys. Lebte aber mit einem Kastrat zusammen. Und Milly hatte Babys und bekamm trotzdem eine Zyste.

    Kann es nicht auch sein, das vielleicht gewisse Meerschweinchen mehr dazu neigen ?

    Grüssli Claudia
     
  12. Jeanny

    Jeanny Erfahrener Benutzer

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    Meine Süsse ist nun wieder zuhause :) Die Zähne sind wieder schön kurz und nun hoffe ich sie knabbert endlich mal an den Zweigen,statt immer nur an hartem Brot .

    Hab nun noch Gervivet und Ciritical Care bekommen.
    Wie oft gebt ihr euren Meeris eigentlich Vitamine?